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Werbeverbot von Glücksspiel sorgt für Verluste

Der britische Pay-TV-Sender Sky TV hat im dritten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres Einbußen im Bereich der Werbeeinnahmen hinnehmen müssen. Im Gegensatz zum letzten Jahr sanken die Zahlen um 18,2 Prozent. Die verlustbehaftete Entwicklung basiert auf Gesetzesänderungen in Großbritannien und Italien, die sich negativ auf die Geschäftsabwicklungen des Unternehmens auswirkt.

Erleuchtete Tower-Bridge mit einem Monument im Vordergrund.
In Großbritannien gilt das Glücksspielwerbeverbot seit dem 01. August 2019. (©Julius Silver auf Pixabay)

Comcast Corporation legt Zahlen offen

Seit September 2018 gehört die Sky-Gruppe dem US-amerikanischen Unternehmen Comcast Corporation, das sich die Übernahme rund 29,6 Milliarden britische Pfund kosten ließ. Der Mutterkonzern erhoffte sich zum damaligen Zeitpunkt eine Verschiebung der branchenübergreifenden Machtverhältnisse zum eigenen Vorteil. Die vor Kurzem offengelegten Umsatzzahlen für das dritte Quartal 2019 zeigen allerdings eine negative Entwicklung. Obgleich der Mutterkonzern insgesamt einen Umsatzanstieg verbuchen konnte, verzeichnete Sky TV einen Umsatzrückgang von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein Sprecher des Unternehmens führt die Gründe auf Einbußen bei den Werbeeinnahmen zurück:

“Die Zahlen des aktuellen Quartalsbericht sprechen eine eindeutige Sprache und spiegeln die ausbleibenden Einnahmen durch die Glücksspielwerbung wider. In den zwei großen Absatzmärkten Großbritannien und Italien spüren wir die Auswirkungen der Gesetzesänderung zur Werbung für Glücksspiel deutlich. Die aktuelle Schwäche des Marktes befeuert zudem die schlechten Bilanzen.“

Im dritten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres konnte die Sky-Gruppe noch einen Umsatz von 545 Millionen US-Dollar erzielen. Im dritten Quartal dieses Jahres sind es verhältnismäßig nur noch 446 Millionen Euro und entspricht einer Rückentwicklung von rund 18,2 Prozent.

Marktregulierung in Großbritannien

Im letzten Jahr kündigte die britische Institution The Industry Group for Responsible Gambling (IGRG) mit der Unterstützung von Politik und Öffentlichkeit ein Verbot für Glücksspielwerbung an. Die angedachte Gesetzesänderung sollte aufkeimende Spielsucht bekämpfen und trat am 01. August 2019 in Kraft. Vor dem marktveränderten Eingriff genossen die britischen Glücksspielunternehmen auf dem heimischen Markt eine gewisse Freizügigkeit und durften trotz strenger Regularien weitestgehend ihrem Tagesgeschäft nachgehen. Seit der Gesetzesänderung sieht die Situation allerdings völlig anders aus. Anbieter von Glücksspiel dürfen keine Werbung mehr während sportlicher Live-Übertragungen ausstrahlen. Wie stark Glücksspielunternehmen im britischen Sport die Werbetrommeln seit den letzten Monaten und Jahren rühren, zeigt der Fußball. Ein Großteil der professionellen Clubs in England trägt die Werbung von den einzelnen Anbietern auf ihren Trikots. Gleichzeitig lief während der Weltmeisterschaft 2018 in Russland insgesamt mehr als 90 Minuten durchgängig Werbung für Glücksspiel. Die neuen Marktregulierungen sollen diese zeitlichen Spannen eindämpfen und vor allem Kinder und Jugendliche schützen. Eingereicht wurde die Idee zur Eindämmung der Werbung von der Remote Gambling Association (RGA), die als Branchenverband gilt. In einem offiziellen Statement aus dem vergangenen Jahr betonte die Institution die gute Zusammenarbeit der Branche:

“Im November haben wir die oberste Führung aus über 100 Glücksspielunternehmen zusammengebracht. Unser Ziel war zu sehen, wie die Branche zusammenarbeiten kann, um das Spiel fairer und sicherer zu machen – und zwar im Bezug darauf, wie sie ihre Werbung vertreiben. Wir waren angetan von den unterschiedlichen Plänen der Branche.“

Rückhalt aus der Politik

Bereits vor den ersten Unterredungen zu den geplanten Gesetzesänderungen zeigten sich viele Glücksspielunternehmen in Großbritannien kooperativ und versprachen selbstregulierende Maßnahmen. Sky kündigte im November 2018 an, ab dem Saisonstart der Premier League weniger Werbung für Glücksspiel auszustrahlen. Insbesondere die Suchtprävention bei Jugendlichen sollte damit vorangetrieben werden. Aufgrund der freiwilligen Selbstregulierung der Branche zeigten sich einige Politiker positiv überrascht und hoben eine gute Kommunikationsbasis zwischen Wirtschaft und Politik in diesem Diskurs hervor. Tom Watson, stellvertretender Vorsitzender der Labour Party, erklärte auf Twitter:

“Wenn Unternehmen aus der Glücksspielbranche und die Politik im stetigen Austausch über marktveränderte Ereignisse sind und am gleichen Strang ziehen, kann letzten Endes nur ein wohlwollendes Resultat für die britische Bevölkerung herauskommen. Dafür müssen zum Teil auch eigene Interesse hinten angestellt werden.“

Italien verbietet Werbung von Glücksspiel

Nicht nur die britische Regierung greift auf tiefgreifende Marktveränderung zurück und schränkt die Glücksspielwerbung auf dem heimischen Markt massiv ein. Auch in Italien ist seit Sommer 2018 jegliche Werbung für Glücksspiel auf nationalem Boden verboten. Die eingesetzte Restriktion gilt sowohl für Fernsehen als auch für Radio. Aus der neuen Gesetzgebung entspringen in Italien schätzungsweise Steuerverluste in Höhe von 700 Millionen Euro. Die finanziellen Einbußen umfassen allerdings nicht nur Medienanstalten, diverse Sender und den Staat, sondern auch die inländischen Fußballvereine. Ähnlich wie in England verfügen viele Vereine über Sponsoring-Verträge mit Anbietern von Glücksspiel. Obwohl Verstöße gegen das Glücksspielwerbeverbot in Italien mit empfindlichen Geldbußen in Höhe von mindestens 50.000 Euro geahndet werden, existiert im festgelegten Gesetz eine Lücke. Das Verbot gilt nur für das italienische Inland. Juventus Turin hat auf diesen Umstand reagiert. Matteo Bianchi, Sportjournalist bei der La Gazzetta dello Sport, erklärt das Vorgehen des Traditionsclubs:

“Trotz des Glücksspielwerbeverbots hat Juventus den Wettanbieter 10bet zu einem offiziellen Werbepartner ernannt. Da das Verbot nur auf italienischem Boden Gültigkeit besitzt, arbeitet der Club ausschließlich außerhalb von Italien mit dem Unternehmen zusammen.“

Die ungewöhnliche Kooperation wird wohl eher eine Ausnahme für italienische Fußballvereine bleiben, da Werbepartnerschaften für Glücksspielunternehmen aufgrund des Werbeverbots nicht lukrativ sind. Da Juventus Turin eine große Strahlkraft in der internationalen Fußballwelt besitzt, wird dieser Sponsoringdeal aus Sicht von 10bet eine gewinnbringende Partnerschaft darstellen. Die Umsatzeinbußen von Sky TV werden aufgrund der beschneidenden Werbemöglichkeiten sowohl in Italien als auch in Großbritannien andere Medienanstalten im europäischen Raum mit großer Wahrscheinlichkeit ereilen.

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