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Online-Glücksspiel in der EU legt zu

Die Einnahmen aus dem Online-Glücksspiel in der EU stiegen im Jahr 2018 um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das geht aus einem Bericht der EGBA hervor. Den größten Anteil am europäischen Glücksspielmarkt hat Großbritannien, aber Deutschland folgt auf Platz zwei. In der gesamten Europäischen Union ist überdies ein Zuwachs des Online-Glücksspiels auf mobilen Endgeräten zu verzeichnen.

Britische Flagge durchbricht die Flagge der EU.
Großbritannien ist in der EU für den größten Anteil der Glücksspieleinnahmen verantwortlich. (©TeroVesalainen/Pixabay)

Mehr als 22 Mrd. Euro durch Online-Glücksspiel

Die European Gaming & Betting Association hat den Bericht zu den Key Figures 2018 für das vergangene Kalenderjahr am 11.12. veröffentlicht. Dieser zeigt, dass innerhalb der 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union die Betreiber von Online-Glücksspiel insgesamt 22,2 Mrd. Euro an Bruttospielerträgen im Jahr 2018 erwirtschaftet haben. Das entspricht einem Zuwachs von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in dem 19,6 Mrd. Euro erzielt werden konnten.

Zweistellige Wachstumszahlen sind beim Online-Glücksspiel nichts Ungewöhnliches, dennoch sind diese als großer Erfolg zu verbuchen. Die EGBA hatte in ihrem Bericht zu den Key Figures aus dem Vorjahr Bruttospielerträge in Höhe von 21,5 Mrd. Euro für 2018 erwartet. Die nun erzielten Erträge sind demnach besser ausgefallen als erwartet, was sowohl für die Unternehmen als auch die Aktionäre der Glücksspielanbieter positiv sein dürfte.

Von den gesamten Bruttospielerträgen entfallen 71,7 Prozent bzw. 15,9 Mrd. Euro auf den regulierten Markt. Unter den regulierten Markt im Sinne der H2 Gambling Capital, die den Bericht in Zusammenarbeit mit der EGBA erstellt hat, fallen “alle Aktivitäten des Online-Glücksspiels, die in der gleichen Gerichtsbarkeit wie der Spieler geregelt sind.”

In den kommenden Jahren rechnet die EGBA mit einem weiteren Wachstum des Online-Glücksspiels. Allerdings sollen sich die Wachstumsraten etwas niedriger im Bereich von sieben bis acht Prozent darstellen. Wie im Bericht von 2017 ist die EGBA in diesem Jahr ebenfalls nicht übertrieben optimistisch, was die kommende Entwicklung angeht.

“Der europäische Online-Glücksspielmarkt weist nach wie vor ein starkes nachfrageorientiertes Wachstum und einen Wechsel zu mobilen Geräten auf.”Maarten Haijer, Generalsekretär, European Gambling & Betting Association

Auch der Anteil des Online-Marktes wächst

Die Bruttospielerträge des gesamten Glücksspielmarkts in der EU haben laut des Berichts ein Volumen von 95,7 Mrd. Euro. Damit entfallen auf den Offline-Bereich 73,5 Mrd. Euro, was 76,8 Prozent entspricht. Hierunter fallen Lotterien, landbasierte Casinos sowie Buchmacher und ähnliche Angebote. Das Online Gambling ist demnach für 23,2 Prozent der gesamten Einnahmen der europäischen Glücksspielindustrie verantwortlich. Das entspricht einem Zuwachs um 2,5 Prozentpunkte im Vergleich zu 2017, als 20,7 Prozent der Erträge aus dem Online-Geschäft kamen.

Das ist auch mit dem Siegeszug der mobilen Endgeräte zu erklären, die die Teilnahme an Online-Glücksspielen unkomplizierter und komfortabler machen. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die für das Glücksspiel genutzten Endgeräte zu Smartphone und Tablet verschieben. 2018 wurden 57 Prozent der Bruttospielerträge über normale PCs und Laptops generiert. 43 Prozent entfielen auf die mobilen Endgeräte, wobei die Tendenz weiterhin stark ansteigend ist. Laut EGBA-Bericht soll sich das Verhältnis 2021 umkehren.

Sportwetten und Casinos führend

Am interessantesten für die Spieler sind nach wie vor Sportwetten. In der gesamten EU wird gerne gewettet, vor allem auf Fußball. Aber auch neue Angebote wie beispielsweise E-Sport-Wetten ziehen neue Kunden an. So konnten die Sportwetten ihre Führung weiter ausbauen und liegen mit 42,5 Prozent auf Rang eins. Knapp dahinter folgen die Online-Casinos mit 32,4 Prozent. Online-Poker hingegen verliert auch wie in den Jahren zuvor an Boden und ist mit 5 Prozent nur an vierter Stelle der beliebtesten Online-Glücksspiel-Aktivitäten:

  1. Sportwetten: 42,5 Prozent (2017: 40,31 Prozent)
  2. Online-Casino: 32,4 Prozent (2017: 32,14 Prozent)
  3. Lotterie: 12,6 Prozent (2017: 13,27 Prozent)
  4. Poker: 5 Prozent (2017: 6,12 Prozent)
  5. Bingo: 4,3 Prozent (2017: 4,59 Prozent)
  6. Sonstige: 3,2 Prozent (2017: 3,57 Prozent)

Bei den Ländern gibt es einen Ausreißer, der die Statistik meilenweit anführt. Mehr als ein Drittel (34,2 Prozent) der gesamten Bruttospielerträge werden in Großbritannien erzielt, was das Vereinigte Königreich zum alleinigen und unerreichten Spitzenreiter macht. Deutschland liegt mit 11,1 Prozent auf dem zweiten Platz. Dahinter folgen Frankreich (8,8 Prozent), Italien (8,1 Prozent) und Schweden (5,2 Prozent).

Die EGBA ist nicht nur für die Erhebung von Statistiken zuständig, sondern kümmert sich auch um die Belange seiner Mitglieder. Dazu zählen beispielsweise Bet365, Betsson, GVC Holding und Zeal Network. Für eine ungeregelte Liberalisierung des Online-Glücksspiels ist die EGBA jedoch nicht. Vielmehr fordert sie ein einheitliches und grenzüberschreitendes Glücksspielrecht, das für die gesamte Europäische Union gilt.

“Europas unterschiedliche Regeln für Online-Glücksspiele sind für den Verbraucherschutz problematisch. Alle Mitgliedsstaaten sorgen sich um einen angemessenen Schutz ihrer Spieler, aber im Wesentlichen sind die Unterschiede in den nationalen Ansätzen zur Regulierung von Online-Glücksspielen schwer zu rechtfertigen.”Dr. Margaret Carran, Dekanin für akademische Programme (Bildung), City University of London

Forderung nach einheitlichem Glücksspielrecht

Ein gemeinsames Glücksspielrecht, das in den Maßnahmen zum digitalen Binnenmarkt für Europa integriert wäre, könnte zu erheblichen Einsparungen und einem besseren Schutz der Spieler beitragen. Vor allem der unterschiedliche Grad des Verbraucherschutzes in den Mitgliedsstaaten wird immer wieder von der EGBA kritisiert. Die derzeitigen regulatorischen Rahmenbedingungen gleichen einem Flickenteppich nationaler Regeln.

Die bisherige unverbindliche Empfehlung der EU sei “etwas paradox, weil sie als ausreichende Maßnahme angesehen werde, um die Mitgliedsstaaten dazu zu bringen, ein hohes Verbraucherschutzniveau für die Online-Spieler zu gewährleisten.” Auch die Länder selbst sehen ihre Gesetze als nicht mehr zeitgemäß an, suchen aber nationale Lösungen. Zuletzt forderte das britische Parlament eine Umgestaltung des Glücksspiels.

Weiterhin sieht die EGBA eine Gefahr für die Spieler durch die Geo- und Sperrmaßnahmen, die von einigen Ländern genutzt werden, um die einheimischen Spieler von nicht im Inland regulierten Anbietern fernzuhalten. Das Problem wird damit nicht gelöst, sondern verlagert. Die Spieler werden auf Seiten von Wettanbieter und Online-Casinos gedrängt, die gänzlich außerhalb der Gerichtsbarkeit der EU liegen.

Diese Punkte können nach Ansicht der EGBA durch ein einheitliches Regelwerk, das in allen Mitgliedsstaaten gilt, gelöst werden. Eine bessere Regulierung sowie ein hoher Standard im Verbraucherschutz lassen sich damit gewährleisten. Das wirkt sich positiv für den gesamten Sektor des Online-Glücksspiels aus. Spieler profitieren von einem besseren Schutz und die Unternehmen hätten deutlich geringere Kosten.

Bis es so weit ist, müssen wir uns aber wahrscheinlich noch etwas gedulden. Eine grenzüberschreitende Regelung ist für solche Online-Angebote unabdingbar. Das zeigt beispielsweise auch der Umgang der französischen Regierung, die eine Digitalsteuer auf den Weg gebracht hat. Solche Alleingänge sorgen für Proteste, aber bis eine einheitliche Regelung gefunden wird, geht grundsätzlich viel Zeit ins Land.

“Die Einführung eines einheitlichen Regelwerks für Online-Wetten in der EU ist absolut sinnvoll. Es würde die Regulierung des Sektors verbessern, erhebliche Kosteneinsparungen sowohl für Verbraucher als auch für Unternehmen bringen und einen besseren Verbraucherschutz ermöglichen. Deshalb fordert die EGBA die politischen Entscheidungsträger der EU auf, dafür zu sorgen, dass der digitale Binnenmarkt auch den zwölf Millionen Europäern zugutekommt, die online wetten.”Maarten Haijer, Generalsekretär, European Gambling & Betting Association

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