Der Bürgermeister von Osaka, Ichiro Matsui, hat seine Zustimmung zur Eröffnung eines Integrated Resort nach der Weltausstellung 2025 bekannt gegeben. Zunächst war geplant, ein mögliches Integrated Resort (IR) vor dem Ende der Weltausstellung zu eröffnen. Das ist nun vom Tisch, da der Bürgermeister einen neuen Zeitplan aufgestellt hat, der die Eröffnung erst 2026 vorsieht. Diese Änderung wird als Teil der Bewerbungskriterien der Casinobetreiber aufgenommen.
Integrated Resort in Osaka sollte bis 2025 fertig sein
Japan hat zuletzt seine strikten Glücksspielregeln gelockert und will groß angelegte Projekte umsetzen, die aus riesigen integrierten Resorts samt eines Bereichs für Casinospiele bestehen. Drei Integrated Resorts sollen in den nächsten Jahren gebaut werden. Osaka bewirbt sich neben anderen namhaften japanischen Städten als Standort für ein IR.
Japans Casino-Resorts-Pläne müssen aber noch warten. Rechtliche und bürokratische Hürden wurden noch nicht überwunden. Zudem macht sich auch in einigen Bewerberstädten Unmut in der Bevölkerung breit. Viele Japaner wollen kein IR in ihrer Heimatstadt. Bislang sahen die Pläne eine mögliche Eröffnung im Jahr 2025 pünktlich zur Weltausstellung vor. Nun hat Ichiro Matsui als Bürgermeister von Osaka eine Eröffnung erst 2026 in Aussicht gestellt, obwohl die Eröffnung im Jahr 2025 erst Anfang Dezember als Frist festgelegt wurde.
Hiroyuki Ikeda, stellvertretender Direktor der Kansai Association of Corporate Executives, hielt am 05. Dezember eine Pressekonferenz, auf der er seinen Wunsch nach einer vollständigen Öffnung des IR im Rahmen der EXPO 2025 wünsche. Osaka ist der Gastgeber der EXPO 2025 und erwartet wie bei anderen Weltausstellungen auch zahlreiche Besucher. Von diesem Andrang könnte natürlich auch das IR profitieren, wenn zeitgleich die Eröffnung stattfindet. Auch Hiroyuki Ikeda nannte eine Frist der Eröffnung bis zur EXPO 2025 als großen Vorteil. Die Chancen, schlussendlich als Standort für das IR ausgewählt zu werden, wären mit einer fristgerechten Eröffnung größer.
Trotz des Mega-Projektes in der knappen Zeit war Hiroyuki Ikeda optimistisch, dass die Zeit reichen würde. “Der Bau der Infrastruktur kann gemeistert werden, wenn ganz Japan motiviert ist.” Die nötige Infrastruktur zu schaffen, ist das größte Problem, da Bauverzögerungen als Hauptgrund dafür angesehen wurden, dass das Resort möglicherweise nicht rechtzeitig fertig werden kann. Dazu gehörte die Entwicklung einer Kongresshalle, eines Einkaufszentrums, eines Hotels, der Spielbereiche und weiterer Einrichtungen.
“Bislang war Osaka fest davon überzeugt, dass es einen Synergieeffekt erzielen könnte, indem es vor Beginn der EXPO ein IR eröffnet. Damit würden die Ertragsmöglichkeiten voll ausgeschöpft. Die möglichen Casinobetreiber äußern sich jedoch seit langem besorgt über einen so kurzen Zeitplan für den Bau.”
Realistischer Termin erst im Frühling 2026
Nun scheint der ursprünglich Zeitplan jedoch über den Haufen geworfen. Die Stadt Osaka kann die Bedenken der Kandidaten, die als Casinobetreiber gehandelt werden, nicht ignorieren. Selbst wenn die Stadt und die Bezirksregierung mit den Betreibern eng zusammenarbeiten würden, wäre es anscheinend unmöglich, die Frist einzuhalten. Der Bürgermeister von Osaka gesteht den Betreibern zu, dass er ihnen keine unmöglichen Bedingungen machen könne.
Die größte Herausforderung dabei ist es, die strengen Bedingungen für Japans Casino-Resorts zu erfüllen. In diesen ist unter anderem gefordert, dass die Kerneinrichtungen gleichzeitig mit dem Casino fertiggestellt werden. Zu diesen Kerneinrichtungen gehören ein internationales Konferenz- und Messezentrum sowie Hotels. Weitere Anforderungen werden an die Besucherkapazität und die Größe der Anlage gestellt.
Hierbei scheint die Stadt Osaka jedoch ins Hintertreffen geraten zu sein. Die Anforderungen, die andere Bewerberstandorte bereits erfüllen, sind zurzeit von Osaka noch nicht umgesetzt oder weisen keine hinlängliche Planung auf. Weiterhin verschärft wird die schwierige Ausgangslage nicht nur durch die national geltenden Bedingungen. Osaka fordert nämlich den Bau einer Anlage, die weit über die festgelegten Kriterien der japanischen Regierung hinausgehen. Das hat bereits ein Zögern der möglichen Betreiber zur Folge gehabt, da diese die Frist nicht als ausreichend bis zu einem realistischen Eröffnungstermin angesehen haben.
Ichiro Matsui merkte in seiner Pressekonferenz an, dass die möglichen Betreiber nicht von solchen Fristen abgeschreckt werden sollten. Daher sieht es so aus, dass ein IR in Osaka frühestens im Frühjahr 2026 seine Tore öffnen kann. Nach Angaben der Stadt werden verschiedene Optionen für die Eröffnung abgewogen. So steht bereits die vollständige Öffnung aller geplanten Einrichtungen des IR zur Debatte. Möglich ist nun auch eine teilweise Öffnung der Einrichtung, die zumindest den nationalen Standards entspricht.
“Aufgrund der Planungsprobleme und schärferer Bedingungen in Osaka haben bereits die drei Casinobetreiber Las Vegas Sands, Melco Resorts und Wynn Resorts ihren Fokus auf Yokohama als Standort ausgerichtet. Die verbleibenden Anwärter für Osaka sind MGM Resorts, die Galaxy Entertainment Group sowie Genting Singapore.”
