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Neuregulierung des Online-Glücksspiels in Deutschland

Ab dem 01. Juli 2021 wird Online-Glücksspiel in Deutschland, vorausgesetzt 13 der 16 Bundesländer stimmen dem Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag zu, legalisiert. Die Zustimmung der Bundesländer muss bis spätestens 30. März 2020 erfolgen. Der Entwurf des Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrags (GlüNeuRStV) soll den aktuell gültigen, aber aufgrund des boomenden Online-Glücksspielsektors veralteten Glücksspielstaatsvertrag ersetzen.

Ein Richterhammer mit entsprechendem Zubehör sowie zwei Gesetzbücher.
Ab dem 01. Juli 2021 wird das Online-Glücksspiel in Deutschland voraussichtlich legal sein. (©succo/Pixabay)

Online-Glücksspiel unter Aufsicht einer zentralen Regierungsbehörde

Der Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag beinhaltet für die Anbieter von Online-Glücksspiel allerdings zahlreiche neue Auflagen. So soll beispielsweise eine neue, zentrale Regierungsbehörde eingerichtet werden, die als zentrale Glücksspielaufsicht den Markt kontrolliert. Ebenso sollen von ihr sämtliche Lizenzen für Online-Sportwettenanbieter und Online-Casinoanbieter ausgestellt werden. Wo die Behörde ihren Sitz haben wird, ist aber noch nicht entschieden.

Zudem werden künftig alle Spieler mit Name, Adresse, Geburtsdatum, Anschrift sowie einem Lichtbild eines gültigen Ausweises in einer zentralen Datei erfasst. Die Datei dient dazu, das neu eingerichtete Einsatzlimit von 1.000 Euro pro Monat zu kontrollieren. Ob der Spieler die 1.000 Euro bei einem oder mehreren Anbietern verspielt, ist dabei nicht von Bedeutung – es bleibt bei maximal 1.000 Euro im Monat.

Neue Richtlinien für den Spielerschutz. ”Die Anbieter von Online-Glücksspiel müssen folgende Kriterien für den Spielerschutz garantieren:

  • Früherkennung von problematischem Spielverhalten durch Algorithmen
  • Einmal pro Stunde Erinnerung der Spieler an ihre bisherige Spielzeit
  • Einrichtung eines jederzeit sichtbaren „Sofortsperrknopfes“, der bei Betätigung eine sofortige 24-stündige Sperre nach sich zieht
  • Spieler können maximal bei einem Online-Glücksspieler gleichzeitig aktiv sein

Spielerschutz mit hoher Gewichtung

Der Spielerschutz genießt im neuen Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag höchste Priorität. So können sich Spieler nicht nur selber für sämtliche Online-Glücksspielangebote sperren, sondern auch Angehörige oder nahestehende Personen können eine Sperre beantragen. Hierfür ist eine umfassende Stellungnahme des Antragstellers nötig. Auf dessen Grundlage wird dann eine Entscheidung getroffen.

Eine selbst oder von Angehörigen beantragte Sperre gilt nach der Bestätigung mindestens ein Jahr. Ausnahmen können durch den Antragsteller der Sperre allerdings vereinbart werden, wodurch sich die Sperre auf drei Monate verkürzt. Allerdings wird die dreimonatige Sperre nicht sofort aufgehoben, sondern muss durch einen entsprechenden Antrag auf Entsperrung ebenfalls begründet werden.

Online-Sportwetten – legal aber mit Einschränkungen

Auch im Bereich der Online-Sportwetten gelten im neuen Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag klare Regulierungen und Einschränkungen beim Wettangebot. Die Auflagen orientieren sich an den Vorgaben in anderen europäischen Ländern. Der Bereich der Live-Wetten wird zudem massiv eingeschränkt. So kann nach Beginn einer Partie nur noch das nächste Zwischenergebnis sowie auf das Endergebnis gesetzt werden.

Diese Sportwetten sind auch künftig verboten:

  • Sportveranstaltungen mit minderjährigen Teilnehmern
  • Sportveranstaltungen aus Amateurligen
  • Spielereignisse, die von einem einzelnen Sportler manipuliert werden können, wie beispielsweise einen klaren Regelverstoß
  • In diesem Zusammenhang auch auf die Folgen eines Regelverstoßes wie beispielsweise eine rote Karte

Fußballvereine könnten profitieren

Die Legalisierung des Online-Glücksspiels ist aber nicht nur für die Glücksspielanbieter eine gute Nachricht. Auch die Profifußballvereine dürften mit den neuen Regulierungen zufrieden sein. Die lukrativen Sponsoren-Verträge mit Online-Buchmachern oder Online-Casinoanbietern, die in den letzten Jahren im Konflikt um die sogenannte Dachmarkenwerbung in den Medien standen, sind zukünftig wieder gestattet, da keinerlei Werbung mehr für potenziell illegales Glücksspiel besteht. Die Online-Glücksspielanbieter müssen jedoch für jede Sparte (Sportwetten, Casino etc.) eine eigene Lizenz beantragen.

Strenge Rahmenbedingungen für Online-Casinos

Besonders strenge Regulierungen gelten künftig für Online-Casinos. So können bei den Online-Slots, also den virtuellen Automatenspielen, maximale Einsätze von einem Euro pro Umdrehung (Spin) gesetzt werden. Zudem muss jeder Spin mindestens fünf Sekunden beanspruchen. Erst danach darf ein neues Spiel begonnen werden. Die beliebten Tischspiele aus den Spielbanken werden zudem eingeschränkt. Online-Automaten dürfen diese nicht mehr anbieten. Lediglich Spieler gegen Spieler können an Live-Tischen mit echten Croupiers antreten.

Verbotene Tischspiele aus Spielbanken für Automaten in Online-Casinos:

  • Roulette
  • Black Jack
  • Poker
  • Baccarat

Noch unklar sind die Regulierungen bezüglich der beliebten Live-Streams gegen einen Dealer, die mittels eines Live-Stream stattfinden. Dem Spieler wird dabei ein Live-Bild aus einem Casino-Studio gezeigt, in dem er direkt gegen den Dealern beziehungsweise die Bank antreten kann. Über dieses Themengebiet soll noch entschieden werden. Tritt der neue Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag in Kraft, wird dieser bis zum 31. Dezember 2028 gültig sein. Anschließend wird über eine Abänderung oder Verlängerung des Staatsvertrags entschieden. Zudem erhalten die Bundesländer dann die Gelegenheit, vom Vertrag zurückzutreten und wieder auf eine eigenständige Lösung zu setzen.

Stimmen Bundesländer dem Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag weiterhin zu, wird dieser auch zukünftig für die Bundesländer gültig sein. Für ein Fortbestehen müssen aber erneut mindestens 13 der 16 Bundesländer dem Vertrag zustimmen. Doch zunächst gilt es erstmal, die Abstimmung bis zum 30. März 2020 abzuwarten. Sollten nicht die 13 geforderten Stimmen der Bundesländer zusammenkommen, wird sich die Problematik der ungleichmäßigen Glücksspielregulierungen auch weiterhin kritisch auf den Glücksspielmarkt auswirken.

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