Es ist soweit: Aufgrund der extrem hohen Neuinfektionen mit dem Coronavirus wird in der britischen Stadt Liverpool das gesamte Glücksspiel lahmgelegt. Doch natürlich wird der vom britischen Premierminister Boris Johnson angekündigte Lockdown nicht nur Glücksspielbetriebe in Liverpool treffen, denn sämtliche Einrichtungen sind von den strengen Anti-Coronamaßnahmen betroffen. Trotzdem wird der Lockdown besonders das britische Glücksspiel in Liverpool treffen, denn dort hatten Casinos, Wettbüros und Spielhallen seit der Corona-Pandemie wie vielerorts in Großbritannien bereits vor dem Lockdown um ihre Existenz zu fürchten. Nun allerdings droht vielen das endgültige Aus.
Höchste Warnstufe für ganz Liverpool
Schlimmer hätte es am Ende wohl kaum kommen können, speziell für die britische Stadt Liverpool, ihre Einwohner, aber insbesondere natürlich Gewerbetreibenden. Denn nachdem die letzten Tage bereits öffentlich durch Boris Johnson bekanntgegeben wurde, dass man für Großbritannien aufgrund der steigenden Corona-Neuinfektionen über drastische Anti-Coronamaßnahmen nachdenke, ist es nun soweit gekommen. Besonders schlimm hat es eben Liverpool getroffen, denn für die Stadt von „The Beatles“ wurde die höchstmögliche Corona-Warnstufe ausgegeben.
Neues 3-Stufen-Coronawarnsystem für Großbritannien. Bereits Anfang Oktober hatte der britische Premierminister Boris Johnson angekündigt, ein neues Corona-Warnsystem für ganz Großbritannien installieren zu wollen. Seit wenigen Tagen ist dieses 3-Stufen-System nun aktiv. Demzufolge werden je nach Infektionsrate unterschiedliche Härte-Einstufungen für einzelne britische Regionen bzw. Städte vorgenommen und entsprechende Maßnahmen umgesetzt. In Liverpool wurden letztmalig 600 neue Corona-Infektionen auf 100.000 Einwohner festgestellt – der britische Landesdurchschnitt liegt bei 74. Folglich gilt Liverpool seither als Corona-Hochburg Großbritanniens. Die Stadt wurde folgerichtig mit der höchsten Warnstufe belegt.
Konkret bedeutet dies, dass die meisten Geschäfte in Liverpool ab Mittwoch dieser Woche komplett schließen müssen. Betroffen sind davon logischerweise auch Casinos, Wettbüros und Spielhallen, von denen es in Liverpool nicht gerade wenige gibt. Der nun angekündigte vollständige Lockdown dürfte viele Glücksspielbetriebe aber noch härter treffen, als es viele noch vor wenigen Tagen und Wochen befürchtet hatten.
BGC über Entscheidung Johnsons schwer enttäuscht
Die neuen Regeln bzw. das 3-Stufen-Warnsystem für Corona-Hotspots in Großbritannien, wie sie Boris Johnson auf bbc.com verkündete, kam trotz Ankündigung in ihrer tatsächlichen Strenge für viele britische Glücksspielbetreiber dann doch überraschend, denn es gibt nicht nur zeitliche Öffnungsbeschränkungen, sondern überhaupt keine Möglichkeit, den Betrieb zu irgendeiner Zeit zu öffnen. Mit anderen Worten: Die Umsatzzahlen belaufen sich auf null.
Verstärkt äußerte sich kurzerhand der britische Glücksspielverband Betting and Gaming Council (BGC) über die besonders restriktiven Beschlüsse – nicht nur dass insgesamt über 2.300 Angestellte eines Liverpooler Glücksspielbetriebs nun der Jobverlust drohe, auch die Tatsache, dass es keinerlei aussagekräftige geschweige wissenschaftliche Beweise dafür gebe, dass Gambling-Einrichtungen irgendwie die Ausbreitung des Coronavirus‘ begünstigten, stößt dem Glücksspielverband sauer auf.
Zusammengenommen und in absoluten Zahlen ausgedrückt werden ab Mittwoch 350 Casinos, Wettbüros und Spielhallen in Liverpool auf unbestimmte Zeit vollständig schließen müssen. Die BGC hält diesen Beschluss für „komplett unnötig“ und animiert betroffene Glücksspielbetreiber in Liverpool, sich gegen diesen Beschluss des britischen Premierministers Johnsons zur Wehr zu setzen.
Dieser wiederum will nicht mit sich reden lassen, ist von seinen Maßnahmen überzeugt und stellt stattdessen die große Hilfsbereitschaft der Einsatzkräfte in Liverpool in den Vordergrund, ohne welche diese extremen Maßnahmen nicht durchzuführen sein werden.
“Ich bin den lokalen Führungskräften in der Region Liverpool City sehr dankbar für die konstruktiven Diskussionen an diesem Wochenende über die weiteren Schritte, die wir gemeinsam zur Bekämpfung des Coronavirus unternehmen werden. Sie werden entscheidend sein, um Leben zu retten und den NHS zu schützen – damit er weiterhin die wesentlichen Dienstleistungen erbringen kann, auf die sich so viele von uns verlassen. Dies ist ein entscheidender Moment in unseren nationalen Bemühungen gegen die zweite Welle des Virus. Wir werden in den kommenden Tagen weiterhin eng mit anderen lokalen Führungskräften zusammenarbeiten.”– Boris Johnson, Premierminister Großbritanniens, Pressemitteilung des britischen Parlaments
