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Gaming in Germany Conference 2020

Die Gaming in Germany Conference 2020 befasste sich mit der Neuregulierung des deutschen Glücksspielmarktes. Stattgefunden hatte die Konferenz ausschließlich online am vergangenen Montag. Der neue Glücksspielstaatsvertrag, der ab Juli 2021 gelten wird, stand dabei im Mittelpunkt der Vorträge und Diskussionen. Wie dieser den deutschen Markt im Vergleich zu anderen regulierten europäischen Glücksspielmärkten beeinflussen wird, versuchte Mauro De Frabritiis, der Gründer der Gaming-Beratungsfirma MDF Partners, in einer ausführlichen Präsentation darzustellen.

Ein Mann verfolgt eine Präsentation einer Frau auf seinem Laptop.
Die zukünftige Ausrichtung und Regulierung des deutschen Glücksspielmarktes war das Kernthema auf der Gaming in Germany Conference 2020.(©mohamed_hassan /Pixabay.com)

Deutliche Einschränkungen im Angebot der Online-Casinos

Mauro De Frabritiis war mit seiner Präsentation einer der Hauptredner auf der Gaming in Germany Conference 2020, die am vergangenen Montag zahlreiche Branchengrößen und -vertreter vor die heimischen Laptops gezogen hatte. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie wurde die Konferenz ausschließlich online abgehalten. In seinem Vortrag hatte sich Mauro De Frabritiis im Kern mit der Frage beschäftigt, ob die Richtlinien des neuen deutschen Glücksspielstaatsvertrags als „effizient“ im Vergleich zu anderen europäischen Glücksspielregulierungen bewertet werden können. Auch in mehreren anderen europäischen Ländern werden fast zeitgleich ebenso spezifizierte Glücksspielregulierungen in Kraft treten. Die Verschärfung der Gesetze sowie die eindeutigeren Formulierungen und Definitionen im Bereich des Online-Glücksspiels, die ab dem Juli 2021 in Deutschland gelten, wurden in ähnlicher Form bereits in den vergangenen Jahren in beispielsweise Großbritannien, Spanien, Italien oder Belgien eingeführt. Die neuen Restriktionen und Regulierungen führten dabei zu einem erfolgreichen Wandel in der Online-Glücksspielbranche. Aufgrund des schnell voranschreitenden digitalen Wandels sowie der fortschreitenden Weiterentwicklung des Online-Glücksspielmarktes waren derartige Modifikationen der Gesetzesregulierungen unumgänglich. Deutschland zieht nun im nächsten Jahr mit dem neuen glücksspielstaatsvertrag nach.

Deutschland mit Nachholbedarf bei der Online-GlücksspielregulierungDer neue Glücksspielstaatsvertrag war aus Sicht diverser Branchenvertreter, aber vor allem auch aus der Sicht der Bundesregierung dringend notwendig. Schließlich befindet sich Deutschland derzeit mit den Niederlanden zusammen auf dem letzten Platz, betrachtet man die Legalisierung und Regulierung des Online-Glücksspiels sowie die rechtlichen, im letzten Jahrzehnt entstandenen Grauzonen. Diverse nicht-lizensierte Anbieter von Online-Glücksspiel hatten den deutschen und niederländischen Markt geflutet. Nun werden beide Länder mit jeweils neuen Regulierungen im nächsten Jahr versuchen, der unkontrollierten Entwicklung entgegenzutreten. Dafür werden offizielle Online-Glücksspiellizenzen an Anbieter verteilt, die sich an die neuen Regulierungen halten. Dazu gehören unter anderem die Einführung einer Spieler- und Sperrdatei, ein monatliches Einzahlungslimit von 1.000 Euro pro Spieler sowie ein Maximaleinsatz pro Spielrunde von einem Euro.

Fluch oder Segen – die neuen Regulierungen sind umstritten

Die neuen Vorgaben sollen dabei helfen, die Spieler in Richtung der lizensierten Online-Glücksspielanbieter zu führen. Dadurch soll ein großer Schritt im Kampf gegen das illegale Online-Glücksspiel gemacht werden. Mauro De Frabritiis sieht die Schritte grundsätzlich zwar positiv, empfiehlt aber beispielsweise das Einsatzlimit für Spielrunden nochmals zu hinterfragen. Ebenfalls sieht der Gründer von MDF Partners noch einige Ecken und Kanten im Glücksspielstaatsvertrag, die nochmals überarbeitet und klarer definiert werden sollten.

Deutschland mit Nachholbedarf bei der Online-GlücksspielregulierungMit der neuen Glücksspielregulierung sollen die Spieler bewusst in lizensierte Online-Casinos geführt werden. Bisher ist der Marktanteil von nicht-lizensierten Anbietern in Deutschland noch sehr hoch. Andere Länder, die bereits früher eine Neuregulierung des eigenen Online-Glücksspielmarktes vorgenommen hatten, können hier deutlich bessere Zahlen vorweisen. Laut einer Erhebung von MDF Partners liegt Dänemark mit einem Marktanteil von 90 Prozent von lizensierten Online-Glücksspielbetreibern auf dem ersten Rang. Knapp dahinter folgen Schweden mit 87 Prozent sowie die Tschechische Republik mit 84 Prozent. Auch die Belgier können mit 81 Prozent noch eine vergleichsweise gute Quote vorweisen. Der größte Glücksspielmarkt Europas (Großbritannien) kommt immerhin noch auf 79 Prozent lizensierter Anbieter.

Grundsätzlich positiv sieht Mauro De Frabritiis das Wachstum des deutschen Online-Glücksspielmarktes. Es sei ein kontinuierliches Wachstum in den nächsten fünf Jahren zu erwarten. Ob sich die Verteilung zwischen nicht-lizensierten und lizensierten Online-Casinos aber ähnlich verbessert wie in verschiedenen anderen europäischen Ländern, sei allerdings schwierig vorherzusagen. Der aktuelle Marktanteil von nicht-lizensierten Anbietern aus dem Ausland lag in diesem Jahr auch aufgrund von wenigen Alternativen bisher bei fast 90 Prozent. Sollten die Maßnahmen und Regulierungen aber erfolgreich greifen, sei ein Einbruch der nicht-lizensierten Anbieter in Bezug auf den Marktanteil auf 15 Prozent bis zum Jahre 2025 zu erwarten.

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