besteonlinecasinos.co

Fußball: Belgien verschärft Glücksspiel

In Belgien forcieren die erste Fußballliga und die inländische Glücksspielaufsicht schärfere Glücksspiel-Regeln. So erklärte die Regulierungsbehörde „Commission des Jeux de Hasard“ via Pressemitteilung, dass die Zusammenarbeit mit dem Verband der „Jupiler Pro League“ den Spielerschutz in den Fokus rücken soll. Für dieses übergeordnete Ziel wollen beide Parteien den Rechtsrahmen für das belgische Glücksspiel noch enger ziehen. Insbesondere in puncto Werbung und Marketing werde es ein noch strikteres Regelwerk geben.

Teilnehmer eines Seminars in einem Saal.
Die Vereine der „Jupiler Pro League“ wollen mit internen Workshops und Seminaren zur Sensibilisierung des Glücksspiels beitragen. (©StartupStockPhotos/Pixabay)

„Verantwortung gegenüber der Gesellschaft“

Glücksspiel ist wie in vielen Fußballligen der Welt auch in der belgischen „Jupiler Pro League“ ein fester Bestandteil der Werbe- und Marketinglandschaft. Viele Unternehmen aus der Branche agieren als Sponsor für die einzelnen Vereine oder betreiben ein anderweitiges Engagement in der höchsten Fußballliga des Landes. Im Zuge der immer stärker werdenden Verzahnung der beiden Parteien hatten sich die belgische Glücksspielaufsichtsbehörde „Commission des Jeux de Hasard“ und der Ligaverband bereits im März 2019 auf ein neues Regelwerk für Werbung mit Glücksspielinhalten geeinigt. Da die Bestimmungen und Richtlinien zu diesem Zeitpunkt lediglich grob ausgearbeitet wurden, folgte nun im nächsten Schritt eine strukturierte Fassung der beschlossenen Maßnahmen.

Commission des Jeux de Hasard. Die Glücksspielaufsichtsbehörde verfolgt als übergeordnetes Organ drei Aufgabenfelder auf dem belgischen Glücksspielmarkt. In allererster Distanz dient sie als Beratungsstelle für die Regierung und das Parlament. Daneben besteht ihre vorrangige Aufgabe in der Lizenzvergabe für Unternehmen, die Dienstleistungen im Glücksspielsektor anbieten wollen. Sowohl die Überprüfung der Branchenstandards als auch die Erteilung der entsprechenden Genehmigung fällt in den Verantwortungsbereich der Behörde. Zu guter Letzt tritt die sie als Kontrollorgan auf, um den Markt und seine Akteure zu schützen.

Die neuen Regularien vertiefen die Zusammenarbeit der einzelnen Fußballvereine der „Jupiler Pro League“ und der Glücksspielaufsicht. Laut offizieller Pressemitteilung sei man sich der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft bewusst und wolle mit den beschlossenen Maßnahmen den Schutz der Spielerschaft mithilfe gesunde Strukturen gewährleisten. Durch diese proaktive Politik erhoffe man sich, als eine Art Inspirationsquelle für andere Profisportarten in Belgien zu fungieren. Gleichzeitig betonte die „Commission des Jeux de Hasard“, dass die Klubs mit der Einhaltung der neuen Regularien über das durch die belgischen Glücksspielgesetze festgelegte Mindestmaß hinaus agieren würden.

Regulierung für Marketing & Werbung

Sensibilisierung, Prävention und Spielerschutz – diese drei Aspekte haben sich die Fußballklubs der „Jupiler Pro League“ und die nationale Glücksspielaufsicht auf die Fahnen geschrieben. Um in diesen Bereichen spürbare Fortschritte zu erzielen, fokussiert sich die Zusammenarbeit beider Parteien auf die Marketing- und Werbebemühungen der Branche im Fußball. So gab die „Commission des Jeux de Hasard“ per Pressemitteilung zu Protokoll, dass TV-Spots im Fernsehen, Werbeanzeigen im Internet sowie Banner auf Banden oder Tafeln immer einen klarerkennbaren Hinweis der potenziellen Risiken des Glücksspiels beinhalten müssen. Gleichzeitig müsse die Telefonnummer einer belgischen Spielsucht-Hilfe auf den jeweiligen Werbeformen eingeblendet sein.

Die Aufmachung der Werbebotschaften sind ebenfalls Teil der neuen Regularien. Sie dürften nicht länger als Handlungsaufforderung formuliert werden, um die Spielerschaft zu einer Impulsreaktion zu bewegen. Diesbezüglich habe man sich darauf geeinigt, Werbung für Sportwetten in bestimmten Phasen eines Livespiels zu verbieten. Klare Richtlinien für ein verantwortungsbewusstes Marketing seitens der Fußballklubs sollen an dieser Stelle Abhilfe schaffen. Diese würden sich zudem aus Eigeninitiative dazu verpflichtet haben, zusammen mit dem Ligaverband Seminare und Workshops zu veranstalten, um die Sensibilisierung und Prävention im Glücksspiel voranzutreiben. Besonders jüngere Menschen würden dabei in den Mittelpunkt gerückt werden. Gleichzeitig sollen Organisationen, die in diesem Themenbereich tätig sind, mit an Bord geholt werden.

Glücksspiel obliegt strengem Rahmen. Gleichwohl die „Commission des Jeux de Hasard“ offiziell verlauten lässt, den Vereinen der ersten Fußballliga die Zusammenarbeit mit Glücksspielunternehmen keineswegs untersagen zu wollen, wird das neue Vorhaben einen strengen Gesetzesrahmen für die einzelnen Branchenvertreter kreieren. So dürfen die Klubs der „Jupiler Pro League“ ausschließlich mit Betreibern von Glücksspiel kooperieren, die über eine offizielle Lizenz der Glücksspielaufsicht verfügen. Verliert der entsprechende Anbieter sein Zertifikat oder verstößt gegen die damit gekoppelten Auflagen, benachrichtigt die Regulierungsbehörde sowohl den Ligaverband als auch den betroffenen Klub.

Unabhängiges Integritätskomitee

Ein unabhängiges Integritätskomitee, das sich aus Vertretern der Wirtschaft und des Sport zusammensetzt, soll als neues Kontrollorgan fungieren und über die Werbe- und Marketingaktivitäten der Vereine in puncto Glücksspiel wachen. Als unabhängige Instanz soll dieses Komitee die Integrität der Liga und der Branche wahren. Diesbezüglich stehe noch eine einvernehmliche Rahmenvereinbarung aus. Hier soll eine ins Leben gerufene Arbeitsgruppe die nötigen Schritte einleiten.

zum Seitenanfang