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Football Index: Auszahlungen möglich

Kunden der insolventen Sportwetten-Plattform Football Index haben die Möglichkeit, auf ihr Guthaben zuzugreifen. Aufgrund des laufenden Insolvenzverfahrens und des damit verbundenen Entzugs der Glücksspiellizenz wurde jedweder Zahlungsverkehr unterbunden. Ehemalige Kunden konnten sich bis dato nicht mit ihren Accounts einloggen. Wie das Unternehmen nun selbst mitteilte, sei ab sofort der Zugriff auf das persönliche Guthaben wieder möglich.

Wertverlauf einer Aktie auf einem Smartphone.
Durch häufige Regeländerungen für die Dividenden soll es auf Football Index zu einem drastischen Wertabfall der Spieler gekommen sein. (©Cedrik Wesche/Unsplash)

Insolvenzantrag im März 2021

Football Index gilt zwar als Sportwettenanbieter, verfolgte jedoch mit seinem Geschäftsmodell einen gänzlich neuen Ansatz. Im Gegensatz zu herkömmlichen Buchmachern bot die Plattform keine Wettplatzierungen auf Ergebnisse oder spezielle Ereignisse an. Viel mehr hatte der Kundenstamm die Möglichkeit, auf die Leistung einzelner Fußballer zu setzen. Die Idee schien auch anfangs zu fruchten, da das Konzept mehrere zahlende Kunden anzog. Doch über die Dauer verlor das Geschäftsmodell seine Wirtschaftsfähigkeit.

Im März 2021 meldete Football Index offiziell Insolvenz an. Gegenüber der britischen Zeitung „The Guardian“ habe die Sportwetten-Plattform angegeben, zu diesem Zeitpunkt über rund 500.000 angemeldete Accounts zu verfügen. Im Zuge der Zahlungsunfähigkeit konnten die jeweiligen Kunden nicht mehr auf ihr Guthaben zugreifen. Wie britischen Medien berichteten, würden zuvor viele Kunden in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten über enorme Verluste geklagt haben. Daraufhin seien die Glücksspielaufsichtsbehörde der beiden Staaten eingeschritten und hätten Football Index die Lizenz entzogen.

Dividenden sorgen für Untergang. Football Index setzte auf einen Mix aus Börse und klassischen Sportwetten. Nutzer konnten Aktien von realen Fußballspielern kaufen. Je nach Leistung der entsprechenden Athleten stieg oder fiel der Marktwert. Zudem waren auch Dividenden ein Teil des Geschäftskonzepts, die vom Unternehmen selbst ausgeschüttet wurden. Diese sollen nach Brancheninsidern maßgeblich dafür verantwortlich gewesen sein, warum die Plattform letztlich einen Insolvenzantrag stellen musste. So sei das Reglement für die Ausschüttung der Dividenden immer wieder geändert worden, was im Umkehrschluss die Werte der Spieler in den Keller trieb und für einen unwiderruflichen Preisverfall sorgte.

90 Millionen Pfund Sterling eingefroren

Das Insolvenzverfahren kam Football Index nach Angaben der britischen Presse teuer zu stehen. So seien im Zuge des Insolvenzverfahrens zwischen 60 und 90 Millionen Pfund Sterling (GBP) eingefroren worden. Umgerechnet entspricht das einer Summe von 70 bis 105 Millionen Euro. Kolportiert wird einer durchschnittlicher Verlust von 3.000 GBP (3.500 Euro) pro Kunde.

Die Zahlungsunfähigkeit der Sportwetten-Plattform hatte im ersten Quartal des Jahres für ordentlich Wirbel auf dem britischen und amerikanischen Glücksspielmarkt gesorgt. Vor allem die britischen Glücksspielkommission The Betting & Gaming Council (BGC) wurde öffentlich und medial dafür kritisiert, warum die Lizensierung von Football Index im Rahmen der Finanzprobleme nicht an die zuständige Finanzaufsicht weitergeleitet wurde. Die britische Presse stützte ihre Kritik darauf, dass die Struktur und das Marketing der Plattform nicht auf ein klassisches Glücksspielunternehmen zurückzuführen sei. Viel mehr handele es sich dabei um Anlageprodukte.

Kundensicherheit. Anlageprodukte werden aus Gründen des Kundenschutzes akribisch von der Finanzaufsicht kontrolliert. Da Football Index durch sein Geschäftskonzepts auf börsenähnliche Mechanismen setzte, hätte das Eingreifen der Finanzaufsicht unabdingbar gewesen sein müssen. Ohne diese Schutzfunktion mussten die Kunden der Sportwetten-Plattform ohne Auffangnetz auskommen.

Erklärung von Football Index

Nach nun circa fünf Monaten scheint die Causa um das eingefrorene Guthaben zunächst ein glimpfliches Ende für die geprellten Kunden zu nehmen. Wie Football Index auf der eigenen Homepage in einem kurzen Statement mitteilte, seien Nutzer ab sofort in der Lage, sich das verbleibende Guthaben auf dem persönlichen Account auszahlen zu lassen. Das Verfahren und die Einstellungen hätten sich dabei nicht geändert. Kunden könnten sich einfach in ihr altes Football-Index-Konto einloggen und über den Zahlungsbereich eine entsprechende Transaktion vornehmen. Innerhalb von zwei bis zehn Werktagen sei das Geld dann auf dem Bankkonto.

Woher die finanziellen Mittel für die Kundenauszahlung exakt stammt, ließ Football Index in seinem Statement offen. Es wird jedoch spekuliert, dass es sich um die Überbleibsel aus dem Insolvenzverfahren handelt. Nach Medienberichten kann entsprechend nicht genau gesagt werden, ob das Geld für alle betroffenen Kunden ausreicht. Es sei schlichtweg nicht bekannt, wie viel Geld nach der Zahlungsunfähigkeit für die Entschädigung der Nutzer parat steht.

Weiterhin große Verluste. Auch wenn Football Index eine Kundenauszahlung in die Wege geleitet hat, gehen Marktbeobachter und Branchenexperten aufgrund der heiklen Finanzlage davon aus, dass sich viele ehemalige Nutzer der Sportwetten-Plattform weiterhin mit großen Verlusten begnügen müssen. Das betreffe speziell Kunden, die größere Summen auf ihrem Account gebunkert hatten.

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