besteonlinecasinos.co

Liechtenstein: Kampf gegen Spielhallen

Liechtenstein will entscheidend gegen die florierende Entwicklung der Spielhallen innerhalb des Landes vorgehen. Seit einigen Jahren ist das Glücksspiel eine Art Aushängeschild im Fürstentum geworden. Wenn es nach der Regierung geht, soll damit jedoch bald Schluss sein. Aufgrund des zunehmenden Drucks der Öffentlichkeit will die Politik den Einfluss der Spielhallen und Casinos erheblich eindämmen. Erste Restriktionen wurden bereits beschlossen und sollen ab 2022 in Kraft treten. Weitere Maßnahmen sollen folgen. Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgt zudem aktuell das Spielcasino „Circus Maximus“, dessen Besitzer sich bald vor Gericht verantworten muss.

Eine wehende Flagge Liechtensteins.
Bis dato waren das Glücksspiel und die Spielbanken bei der Regierung in Liechtenstein stets willkommen. (©jorono/Pixabay)

Verstoß gegen Geldspielgesetz

In Liechtenstein leben circa 38.000 Menschen. Trotz der überschaubaren Bevölkerungsdichte hat sich das Fürstentum innerhalb der vergangenen Jahre zu einer Glücksspielhochburg gemausert. Fünf Spielcasinos beherbergt der Zwergstaat, mindestens fünf weitere sollen in absehbarer Zeit folgen. Ein Glücksspieltempel sei nach Berichten der „Zeit“ und „Süddeutschen“ sogar in der Fußgängerzone von Vaduz geplant. Auf zwei Etagen soll dann in der Hauptstadt gezockt werden.

Die florierende Entwicklung des hiesigen Glücksspielmarkts ist kein Zufall. Die Spielhallen und Casinos des Landes seien bis dato politisch stets willkommen gewesen, da sie dem Staat sowohl Geld als auch Touristen bescheren. Doch nun scheint das aufgebaute Konstrukt zu bröckeln. Der erste Dominostein sei mit dem „Circus Maximus“ gefallen.

Das Spielcasino in der Gemeinde Schaan ist seit einigen Monaten ein Fall für die Justiz, da die Staatsanwaltschaft dem Eigentümer sowohl ein Verstoß gegen das geltende Geldspielgesetz als auch unlauteren Wettbewerb vorwerfe. Im Mittelpunkt stehe dabei ein deutscher Glücksspielunternehmer, der laut übereinstimmenden Presseberichten keine Unbekannte in der Glücksspielbranche sei. Rund 30 Jahre Erfahrung soll die Person auf dem Buckel haben.

Glücksspiel-Boom. Das Glücksspiel war in der heutigen Form rund 150 Jahre lang verboten im katholisch geprägten Fürstentum. In den Jahren 2015 und 2016 kam es allerdings zu einem Tabubruch, als die Regierung mit der Zustimmung des Liechtensteiner Fürstenhauses das konservative Geldspielgesetz lockerte. Daraufhin eröffnete mit dem Casino Admiral im August 2017 die erste Spielbank im Land.

Sorge um Imageverlust

Mit dem öffentlichkeitswirksamen Justizfall rund um den „Circus Maximus“ sei die Kritik gegenüber des Glücksspiels lauter geworden. So seien viele Liechtensteiner unzufrieden mit dem Status quo und würden sich angesichts der vielen Spielcasinos um das Image des eigenen Landes sorgen. Das Fürstentum habe bereits mit dem Image als Steueroase zu kämpfen, in der zwielichtige Gestalten ihr Geld waschen können. Ein zu großer Einfluss des Glücksspiels sei entsprechend nicht im Interesse der Bevölkerung. Viel mehr wolle man als sauberer Finanzplatz wahrgenommen oder mit dem Werkzeughersteller „Hilti“ in Verbindung gebracht werden.

Circus Maximus. Gleichwohl die Spielbank „Circus Maximus“ in Liechtenstein einem goldverzierten Bunker gleicht, dient das Amphitheater aus dem ehemaligen Römischen Reiche als Vorbild.

Die Regierung habe bereits auf den zunehmenden Druck reagiert und ihre finanzielle Beteiligung an den Bruttospielerträgen der Spielhallen erhöht. Ab Januar 2022 soll der Progressionssatz von 2,75 auf 5,5 Prozent angehoben werden. Die Politik erhoffe sich durch diese restriktive Maßnahmen eine Abschwächung der Entwicklung, da die Casinos deutlich höhere Abgaben zahlen müssen.

Regulierungen für Glücksspielmarkt

Auf dem europäischen Glücksspielmarkt findet seit geraumer Zeit ein Liberalisierungsprozess statt, der die Branche unter bestimmten Voraussetzung dazu befähigt, legal Glücksspiel zu offerieren. Allerdings geht die Marktöffnung in vielen europäischen Staaten mit starken Regulierungen einher, die den Spielenden ein sicheres und seriöses Umfeld bieten sollen. Eine ähnlich starke Marktregulierung wolle nun auch die Regierung in Liechtenstein installieren.

So sei etwa eine einheitliche und noch professionellere Ausbildung für das Personal in Spielhallen und Casinos vorgesehen. Zusätzlich stehe das Fürstentum mit der benachbarten Schweiz im Austausch, die über Sperrlisten die eigene Bevölkerung vor den potenziellen Gefahren des Glücksspiel schützen möchte. Auf diesen Liste würden die Namen von gefährdeten und süchtigen Spielenden stehen, denen als Selbstschutz der Eintritt zu glücksspielerischen Einrichtungen verwehrt wird. Liechtenstein plane offenbar einen ähnlichen Schutzmechanismus.

Halbgare Restriktionen? Branchenkritiker und Glücksspielgegner fordern trotz der geplanten Restriktionen eine deutlich energischere Vorgehensweise gegen die Spielcasinos. Die neuen Maßnahmen seien halbgar und würden nur an der Oberfläche des Problems kratzen, heißt es. Die Wahrheit sei, dass die Regierung die finanziellen Erlöse aus dem nationalen Glücksspiel nicht missen möchte. Im vergangenen Jahr habe das Fürstentum trotz der schwierigen Bedingungen durch Corona-Pandemie und Lockdown umgerechnet 71 Millionen Euro eingenommen. Ein Wegfall der Einnahmen sei entsprechend nicht im Interesse der Politik.

zum Seitenanfang