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Kongress zum Glücksspielwesen

Der sechste Bundeskongress zum Glücksspielwesen beschäftigte sich mit den aktuellen Themen der Branche. Die Konferenz wurde in diesem Jahr aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie digital abgehalten und hatte zahlreiche Vertreter aus der Glücksspielindustrie geladen. Zentrale Themen waren dabei die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels sowie der Aufbau der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL).

Verschiedene Spielautomaten an einem Flughafen.
Georg Stecker, Vorsitzender des Verbands „Die Deutsche Automatenwirtschaft“, gab im Rahmen des Bundeskongresses zu Protokoll, dass die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels nur über ein ausreichendes und attraktives legales Angebot gelingt. (©Mohammed Kabir/Unsplash)

Illegales Glücksspiel in den Kommunen

Das illegale Glücksspiel ist eines der akutesten Themen, mit der die Branche seit geraumer Zeit zu kämpfen hat. Insbesondere während des vergangenen Jahres, das von mehreren Corona-bedingten Lockdown-Phasen geprägt war, spitzte sich der Kampf gegen illegale Glücksspielaktivitäten im gesamten Land zu.

Da das legale Glücksspielangebot durch die pandemischen Sicherheitsbestimmungen zeitweise nicht zugänglich war, florierte der Schwarzmarkt regelrecht. In Ballungszentren wie Berlin nahm die Situation zuweilen überhand, so dass Behörden und Polizei kaum mit der Aufklärungsarbeit hinterherkamen.

Aus diesem Grund bildete die Diskussion über den Status quo sowie über die Handlungsoptionen bei der Bekämpfung des illegalen Glücksspiels in den Kommunen einen Schwerpunkt während der Webkonferenz. Für einen potenten und zielführenden Austausch waren Vertreter der Branche und Repräsentanten der Kommunalpolitik geladen. Teilnehmende waren unter anderem Georg Stecker, Vorstandssprecher des Dachverbands „Die Deutsche Automatenwirtschaft“, Jürgen Trümper, Geschäftsführer des Arbeitskreises gegen Spielsucht e.V., und Christian Benzrath, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Langenfeld.

Lösungen für die Zukunft. Der Bundeskongress zum Glücksspielwesen hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle wichtigen und relevanten Parteien der Branche jährlich an einen Diskussionstisch zu bringen, um sich den aktuellen Status des Glücksspiels anzunehmen. Im Fokus steht dabei ein gemeinsamer Austausch, der Lösungen und Ideen für die Zukunft zutage fördern soll.

Kanalisierungsauftrag durch legales Angebot

Das Erstarken des illegalen Glücksspiels ist insbesondere Georg Stecker und seinem Verband seit längerer Zeit ein Dorn im Auge. Der Vorstandssprecher appellierte während der Hochphase des Corona-Pandemie und auch in der Ausarbeitungs- und Ratifizierungsphase des neuen Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) in aller Regelmäßigkeit an die Politik. Der Fokus lag stets dabei auf der Erfüllung des Kanalisierungsauftrags und der damit einhergehenden Eindämmung des illegalen Glücksspiels.

Stecker hob während des Kongresses die Wichtigkeit des legalen landesbasierten Spielangebots hervor. Lizensierte Spielbanken, Spielhallen und Wettbüros seien nach seiner Ansicht der Schlüssel, um den illegalen Markt entscheidend zurückzudrängen. Für die Bereitstellung des lizensierten Glücksspielangebots müssten jedoch rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Stecker erklärte diesbezüglich, dass das wirksamste Mittel gegen Illegalität ein ausreichendes und attraktives legales Angebot sei.

Deshalb müsse das legale Angebot gestärkt und gegen illegale Anbieter hart durchgegriffen werden. Spielgäste müssten sich bewusst von der Attraktivität des legalen Glücksspiels angesprochen fühlen, damit sie dieses auch wahrnehmen würden. Anderenfalls könne es seine Kanalisierungswirkung nicht entfalten. Ebenso seien kostenpflichtige Getränke und Speisen oder auch geltende Rauchverbote beim legalen Glücksspiel Faktoren, die das illegale Glücksspielangebot zusätzlich attraktiver machen.

Aufbau der Glücksspielbehörde

Bis Ende 2022 soll die GGL alle ihre Aufgabengebiete aufnehmen können und voll funktionsfähig sein. Das ergab der Austausch im Rahmen des zweiten großen Themenblocks. So berichteten die Vorstände Ronald Benter und Benjamin Schwanke über den aktuellen Stand und über die Herausforderungen beim Aufbau der Behörde.

Weitere Themenblöcke. Im sechsten Bundeskongress zum Glücksspielwesen wurde neben den Schwerpunkten die Werbung für legale Angebote sowie glücksspielrelevante Angebote im Netz besprochen.

Die GGL werde in unterschiedliche Abteilungen aufgeteilt, die sich jeweils auf verschiedene Aufgabengebiete konzentrieren sollen: Verwaltung, Bekämpfung des illegalen Online-Glücksspiels sowie Erlaubnis und Aufsicht für das legale Spiel. Die Abteilung für die Eindämmung des gesetzwidrigen Online-Spiels werde dabei wohl schon am 01. Juli 2022 ihre operativen Tätigkeiten aufnehmen können. Die restlichen Bereiche seien dagegen erst Ende 2022 einsatzbereit.

Laut Benter sei abseits des Infrastrukturaufbaus vor allem die Personalakquise eine echte Herausforderung. Da die GGL mit maximaler Expertise ausgestattet werden soll, würde das Recruiting-Verfahren sehr zeitaufwendig sein. Trotz der schwierigen Aufgabe sei der Vorstand jedoch nach aktueller Lage zufrieden mit der Bewerberlage.

Suche nach Expertise. Auf ihrer Suche nach geeigneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten Benter und Schwanke bei Brigitte Sand, ehemalige Chefin der dänischen Regulierungsbehörde, Informationen eingeholt. Diese hätte wiederum die Herausforderungen bei der Personalführung bestätigt. Bei der Gründung der Behörde in Dänemark habe sie relativ schnell bemerkt, dass die Akquirierung von Experten viel Zeit und Geduld braucht. Zeitgleich habe sie der GGL geraten, einen Austausch mit den Glücksspielanbietern auf Augenhöhe anzustreben. Nur auf diese Art und Weise sei es möglich, die Kanalisierung des Marktes wirksam und effektiv umzusetzen.

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