Die Corona-Pandemie hält die Menschheit seit Monaten in Atem und hat mit dem zwischenzeitlichen Shutdown das alltägliche Leben auf ein Minium heruntergefahren. Auch wenn viele der Restriktionen bereits wieder aufgehoben wurden, scheint der Schritt zurück zur Normalität noch in weiter Ferne zu liegen. Die Hochphase der Krise sorgte bei vielen Menschen für enormen Stress, der durch die Kombination von Isolation und Existenzangst ausgelöst wurde. Ein Mittel, um während der Krise für Ausgeglichenheit und Optimus zu sorgen, war und ist immer noch: Musik.
Musik ist seit jeher fest in der menschlichen Historie verankert und hat im Laufe der Zeit unzählige Wandlungen vollzogen. Trotz ihrer Entwicklungen hat sie ihre vielschichtigen Kerneigenschaften nie verloren. In Zeiten von Corona stellt die Musik eindrucksvoll unter Beweis, was für eine beruhigende und entspannte Wirkung sie auf uns ausüben kann. Besonders in der aktuellen Krisensituation sorgt die Vielschichtigkeit der Musik dafür, Stress effektiv abbauen zu können. Laut Aussagen von Forschern sollen bereits Menschen in der Steinzeit musikalische Töne und Klänge dafür genutzt haben, das gesellige Beisammensein zu genießen.
Der soziale Aspekt ist bis in die heutige Zeit erhalten geblieben. Musik verbindet unzählige Menschen in Form von Konzerten oder Festivals, die als kulturelles Gut angesehen werden können. Die Corona-Pandemie hat jedoch dafür gesorgt, dass diese Art der sozialen Interaktion weggefallen ist.
Aber die gefühlte Endzeitstimmung hat trotz ihrer Fülle an Negativität auch die positiven Seiten des Lebens wieder hervorgebracht: Solidarität, Miteinander und Nächstenliebe. Die Musik hat daran einen großen Anteil. Sie hat via Balkonkonzerten, Fenstermusik oder Gigs im Autokino gegen die Einsamkeit und Stress angekämpft.
Das klassische Konzert im ausverkauften Stadion oder das langersehnte Sommerfestival in der freien Natur wurden aufgrund der kursierenden Krise allesamt abgesagt. Musik wurde dennoch in prominenter und umfangreicher Fassung für ein großes Publikum gespielt. Das Zeitalter der Digitalisierung machte in unterschiedlicher Art und Weise Musikevents im Internet möglich. Per Livestream oder im Radio war Musik jeder Zeit allgegenwärtig und konnte ohne großen Mehraufwand genossen werden.
Am 24. April fiel der Startschuss für den Rave International Online Club, der sage und schreibe 36 Stunden per Livestream verfügbar war und in dieser Form ein Novum darstellte. Zahlreiche Künstler aus der EDM-Szene gaben sich die Klinke in die Hand und sorgten für eine einzigartige Stimmung. Das Line-up war bunt gemischt und international besetzt. So waren unter anderem Musiker aus Kanada, Deutschland, England und den USA vertreten.
Ganz privat verlief es beim Event One World: Together at Home. Das 8-stündige Konzert beherbergte international bekannte Stars, die ihre Songs aus den eigenen vier Wänden zum Besten gaben. Per Livestream wurden die jeweiligen Künstler zugeschaltet. Die Riege an Persönlichkeiten aus dem Musikbusiness war vielschichtig und generationsübergreifend durchmixt. So waren z.B. Liam Payne und der deutlich ältere Stevie Wonder vertreten. Auch andere Events wie United Stream Berlin und NTS Remote Utopias sorgten dafür, dass sich niemand während der Corona-Krise allein fühlen musste.
Not macht bekanntlich erfinderisch. Basierend auf diesem Motto hat das Musik-Duo Songs for 2 auf Facebook die Seite Die singende Überraschung ins Lebens gerufen. Sie ist dafür angedacht, Musiker während der Krisensituation an Veranstalter zu vermitteln. So können z.B. Künstler für einen Überraschungsauftritt gebucht werden.
Die Nürnberger Hochschule hat sich für die Musikszene etwas ganz Besonderes ausgedacht. Unter dem #CultureContinued wurde eine Crowdfunding-Kampagne auf die Beine gestellt, die es ermöglicht, täglich Geld an bedürftige Musiker zu spenden. Die Finanzspritzen sollen den Betroffenen helfen, ihren Lebensunterhalt zu deckeln.
Corona hat den Menschen unverhofft mehr Freizeit eingebracht, da zuweilen sowohl der Alltag als auch das Berufsleben auf ein Minimum heruntergefahren wurden. Durch die neue gesellschaftliche Situation hat sich vor allem die wirtschaftliche Struktur neuorientieren müssen. In der Konsequenz haben sich die alten Gegebenheiten verändert, von denen einige Bereiche in der Musikindustrie profitieren konnten. Allerdings gab es auch viele Verlierer.
Als ganz klare Profiteure können die unterschiedlichen Musikstreaming-Dienste genannt werden. Spotify, Apple Music, Deezer, Amazon Music und Co. erlebten im Zuge der Corona-Krise einen enormen Wachstumsschub. Sowohl die einzelnen Gratisvarianten als auch die Premiumformate registrierten stark ansteigenden Traffic. Neben den Millionen Songs erlebten Podcasts (+24 Prozent) und Inhalte für Kinder einen immensen Nachfrage-Aufschwung.
Der Wegfall von Musikveranstaltungen und die rückläufigen Tonträgerverkäufe erschütterten die wirtschaftlichen Strukturen in der Branche nichtsdestotrotz. Labels, Musiker und auch Clubs waren direkt von der negativen Entwicklung betroffen. Ihre Misere weitete sich jedoch auf weitere Areal aus. So leiden Veranstalter, Bühnenarbeiter, Konzerthallenbesitzer und Techniker bis heute unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie.
Der Mensch ist ein anpassungsfähiges Wesen. Die Krise hat diese Eigenschaft nochmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Gewohnheiten und Verhaltensweisen wurden aufgrund der neuartigen Situation einmal auf links gedreht. Besonders die Nutzung elektronischer Geräte für den Musikgenuss rutschte während des Shutdowns vermehrt in den Fokus, da das Smartphone als mobile Variante in den Hintergrund geriet.
So erlebte die Xbox einen Userzuwachs von 60 Prozent. Über ein ähnliches Wachstum konnte sich Android TV mit 59 Prozent freuen. Alexa mit 34 Prozent, das Tablet mit 20 Prozent und der PC mit 15 Prozent lockten ebenfalls mehr Nutzer während des Lockdowns an. Musikalisch waren besonders Playlists beliebt, die das Home-Office oder Meditation als Thema hatten.
Musiker planen ihre Konzerte und Touren teilweise ein bis zwei Jahre im Voraus. Tickets können entsprechend sehr früh gekauft werden. Die Corona-Krise hat dieses Zeitmanagement in die Knie gezwungen, da viele der bereits gekauften Tickets für abgesagte Konzerte angedacht waren.
Wer sich noch unsicher ist, ob bis zum Herbst oder Winter der normale Konzertbesuch wieder möglich ist, kann ganz bequem Musik per Streaming hören oder Online-Konzerten beiwohnen.
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