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Australien: Politik bietet Gastronomen Verkauf der Glücksspiellizenz an

Gastronomen in Australien sind häufig auch Aufsteller von Glücksspielautomaten. Die Politik bietet nun einen Verkauf der Glücksspiellizenzen für 15.000 AUD an. Mit diesem Vorschlag versucht Andrew Barr, Regierungschef des Australian Capital Territory (ACT), den aufgrund der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie wirtschaftlich schwer angeschlagenen Gastronomen eine monetäre Unterstützungsmöglichkeit zu bieten, da diese in der Regel auch als Spielautomatenbetreiber tätig sind. Der Vorschlag schlägt aus der Sicht des Politikers zudem zwei Fliegen mit einer Klatsche, da so die Gastronomen Geld erhalten und das Glücksspielangebot für die Gesellschaft sinkt.

Fünf Spielautomaten in einer Reihe.
Gastronomen in Australien, die Spielautomaten betreiben, können für 15.000 AUD ihre Glücksspiellizenz an den Staat verkaufen. (©djedj/Pixabay)

Corona-Deal für Gastronomen: Geld für die Glücksspiellizenz

Das Vorpreschen des Labor-Politikers Andrew Barr ist zunächst einmal ein Vorschlag für alle Gastronomen aus der australischen Hauptstadt Canberra, die gleichzeitig auch als Spielautomatenbetreiber tätig sind. Da die Spielautomaten in Restaurants, aber allen voran Bars und Kneipen im Land sehr verbreitet sind und mit dem Wort „Pokies“ einen eigenen Spitznamen besitzen, betrifft der Vorschlag nahezu alle Gastronomen der Stadt. Der Rückverkauf der Glücksspiellizenz soll sich speziell in der aktuell wirtschaftlichen Schieflage aufgrund der Corona-Pandemie für die Wirte auszahlen. Der Verzicht auf den Betrieb von Spielautomaten soll zudem neben dem finanziellen Anreiz von immerhin 15.000 AUD auch gleichzeitig die regelmäßig kritisierte Verbreitung des Glücksspiels in Australien eindämmen.

Glücksspiel in Australien. ”Australien ist neben der wunderschönen Natur auch für sein breites Angebot an Glücksspiel bekannt. Nahezu in jeder größeren Stadt befindet sich ein riesiges Casino. Das Land macht jährlich gigantische Umsätze durch sogenannten Glücksspieltourismus. Hinzu kommen die zahlreichen Spielautomaten in den gastronomischen Betrieben. Setzt man die Anzahl der Spielautomaten mit der Anzahl der Einwohner gleich, ergibt sich die weltweit höchste Dichte an Spielautomaten. Ca. 850 Euro verliert jeder Australier laut einer Studie aus dem Jahr 2017 im Durchschnitt beim Glücksspiel. Rund die Hälfte dieser Verluste kommt an den sogenannten „Pokies“, von denen ungefähr 200.000 im Land verteilt stehen, zustande.”

Andrew Barr will durch diesen Schritt vor allem auch den Spielerschutz in Australien fördern. Barr hofft, dass sich möglichst viele Gastronomen auf sein Angebot einlassen und diese Maßnahme auch in anderen Staaten Anklang findet. Als weiteren Anreiz stellte er in Aussicht, dass die so zusammengekommenen Gelder nach dem Ende der Corona-Krise in die australische Wirtschaft investiert werden könnten, die genauso wie in zahlreichen anderen Ländern durch den Coronavirus massiv angeschlagen ist.

Heftige Kritik am Umgang der Politik mit Glücksspielautomaten

Der Vorschlag Labor-Politiker Andrew Barr, dass Gastronomen ihre Glücksspiellizenzen an den Staat zurückverkaufen, stößt auch bei anderen Gruppierungen auf Wohlwollen. Zu ihnen gehört unter anderem die Alliance for Gambling Reform, ein verband, der sich ausschließlich über Spendengelder finanziert. Unter seinem Dach befinden sich diverse australische Organisationen die sich gegen die Verbreitung von Glücksspiel aussprechen. Eine „Normalisierung des Glücksspiels in der australischen Alltagskultur“ muss ihrer Meinung nach unbedingt verhindert werden.

Eine deutliche und öffentlichkeitswirksame Kritik kommt vor allem von Tim Costello. Der Pastor ist eines der bekanntesten und mächtigsten Gesichter der Allianz. Ihm und seinen Mitstreitern stößt die australische Glücksspielpolitik bereits seit vielen Jahren mächtig auf. Ein zentraler Vorwurf des Pastors lautet dabei, dass die Politik vor allem die lukrativen Steuerabgaben im Sinn hat und nicht den Schutz der Gesellschaft vor Glücksspiel:

“Die Ansicht der überwältigenden Mehrheit sollte sich durchsetzen. Und jede Umfrage zu Pokies zeigt, dass 70 Prozent der Bevölkerung sie nicht wollen. Und deshalb fragen wir: Warum gibt es sie noch? Weil sie die politischen Parteien buchstäblich gefangen genommen haben … mit diesem vielen schnellen Geld, das für sie auf dem Spiel steht.”

Neben den öffentlichen Kritikäußerungen hat die Alliance for Gambling Reform auch eine Petition gestartet. Diese richtet sich vor allem an die Regierungschefs anderer australischer Bundesstaaten, die Vorschläge von Labor-Politiker Andrew Barr zu übernehmen und umzusetzen. Wichtig sei es, den durch die Corona-Krise schwer angeschlagenen Gastronomen einen Anreiz zu bieten, der zum einen wirtschaftlichen Ausgleich mit sich bringt, und zum anderen die schädlichen Auswirkungen des Glücksspiels reduziert. Bisher haben sich allerdings noch keine weiteren Politiker zu den Vorschlägen von Barr geäußert. Die Diskussion wird aber mit Sicherheit in Zukunft noch weiter präsent sein.

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