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Casino entweiht Grabstätte – Muscogee (Creek) Nation klagt auf Wiederherstellung

Der Indianerstamm Muscogee (Creek) Nation reichte eine Bundesklage ein, in der eine Wiederherstellung der Grabstätte in Hickory Ground gefordert wird. Entweiht wurde die heilige Stätte aufgrund des Baus des Casinos Wetumpka Poarch Casino Resort. Betreiber dieses Casinos ist ebenfalls ein Indianerstamm, die Poarch Band of Creek Indians.

Das beleuchtete Wind Creek Wetumpka Casino & Hotel bei Dämmerung.
Das Wind Creek Wetumpka Casino & Hotel wurde bereits 2012 gebaut und führte damals zur ersten Klage, die nun erneuert wurde.(©Bildquelle)

Die Muscogee (Creek) Nation

Muscogee (Creek) Nation ist ein selbstverwalteter Indianerstamm mit Sitz in Okmulgee, Oklahoma. Es sind aber auch Stämme im Bundesstaat Alabama angesiedelt, wo es auch zum Eklat um die Grabstätte kam. Mit etwa 87.000 Einwohnern ist es der viertgrößte Stamm in den USA. Zu den vielfältigen Facetten des Stammes zählen auch verschiedene Unternehmen, Tourismus, Glücksspiel und sogar eine Hochschule. Die Verwaltung des Stammes besteht aus einer Exekutive, einem gesetzgebenden Organ und einem Stammesgerichtssystem. Aufgrund der Umstände kann das Stammesgericht aber nicht weiterhelfen und es wurde nun das Bundesgericht in Alabama eingeschaltet. Streitpunkt mit den Poarch Band of Creek Indians ist nicht, dass auf dem Hickory Ground Gelände gebaut wurde, sondern dass die Grabstätte entweiht wurde. Mekko George Thompson, der seit mehr als vier Jahrzehnten als traditioneller Leiter der Hickory Ground Tribal Town tätig ist, bringt die emotionale und kulturelle Bedeutung auf den Punkt:

“Die sterblichen Überreste und Kulturgüter müssen in ihrer ursprünglichen Ruhestätte wieder Frieden finden. Die Überreste unserer Vorfahren wurden aus ihrer letzten Ruhestätte gerissen und entfernt. Wir sind nicht gegen Fortschritt, aber ein Friedhof ist kein Ort für ein Casino.“

Kulturelle und historische Bedeutung des Hickory Ground

Hickory Ground ist ein 33 Hektar großes Gelände in Wetumpka, Alabama, dass zu den historisch und spirituell wichtigsten Orten der Muscogee (Creek) Nation gehört. Die heilige Stätte war sogar die Hauptstadt des Stammes, bevor die Muscogee (Creek) Nation in den 1830er Jahren gewaltsam in das heutige Oklahoma umgesiedelt wurde. Hickory Ground ist sogar im nationalen Register historischer Stätten eingetragen, was die Bedeutung untermauert. Der Ort ist nämlich auch für die USA von Bedeutung. Nach der Gründung der Vereinigten Staaten wurde die Souveränität der neuen Nation von anderen Staaten in Frage gestellt. Zur Legitimität der USA verhalfen Verträge, die Präsident Washington mit Nationen von Indianern unterzeichnete. Die Indianerstämme hatten nämlich zuvor durch Verträge mit Frankreich, Spanien und England ihre eigene Souveränität bekräftigt. 1790 schloss Präsident Washington ebenfalls mit den Indianern der Muscogee (Creek) Nation einen Vertrag und der Leiter der Delegation des Indianerstamms kam aus eben diesem Hickory Ground. Somit entweihte die Poarch Band nicht nur einen heiligen Ort der Muscogee, sondern auch eine Quelle, die die Vereinigten Staaten legitimierten.

Poarch Band Casino verstößt gegen mehrere Gesetze

Die Bebauung des Geländes ist der Poarch Band zwar erlaubt, denn der Stamm erwarb das Hickory Ground Gelände 1980. Damals versprach man jedoch, die heilige Stätte zu erhalten. Das dies nicht eingehalten wurde, bringt auch den Principal Chief (Stammeshäuptling) der Muscogee (Creek) Nation in Rage:

“Wir haben die Poarch Band beauftragt, diesen Boden auf ewig zu erhalten, denn das ist, was sie versprochen haben. Nicht nur, dass sie das nicht getan haben, sie haben eine äußerst wichtige kulturelle, historische und archäologische Stätte entweiht, Überreste und heilige Objekte ausgegraben. Sie haben keine Reue gezeigt.“

Die US-Bundesklage ist daher nur folgerichtig. In der Anklageschrift heißt es, der Bau des Casinos durch die Poarch Band verstoße gegen mehrere Bundegesetze einschließlich des Native American Graves Protection Act, des National Historic Preservation Act, des Religious Freedom Restoration Act und des Indian Reorganization Act. Die Poarch Band habe demnach gegen einige Gesetze verstoßen, die die Rechte von Indianerstämmen in den USA schützen sollen. Das ist schwer zu verstehen, da die Indianerstämme sich wenigstens etwas unterstützen sollen, da von außerhalb bereits genügend Widerstände auf die Minderheiten in den USA einprasseln. Noch weniger ist die Ignoranz gegenüber der heiligen Grabstätte zu verstehen, wenn man den historischen Ursprung der Poarch Band of Creek Indians betrachtet. Der Stamm, bestehend aus etwa 3.000 Mitgliedern, behauptet nämlich aus Nachfahren der Creek zu bestehen, die in trotz der erzwungenen Umsiedlung in den 1830er Jahren in Alabama blieben und sich mit Nichtindianern vermischten. Zu der Zeit als das Thema des indianischen Glücksspiels aufkam, beantragte der Stamm die Anerkennung und erhielt 1984 die Zusage. Seitdem hat der Stamm mehrere Casinos gebaut, zu denen auch das umstrittene Wind Creek Wetumpka Casino & Hotel auf dem Hickory Ground gehört.

Jahrelanger Rechtsstreit zu erwarten

Bereits 2012 kam es zu einer ersten Klage, die jedoch ausgesetzt wurde, weil sich die beiden Stämme einem Vergleich annähern wollten. Weil die Poarch Band jedoch uneinsichtig war, ist es zu keinem Vergleich gekommen und die Muscogee (Creek) Nation hat die Bundesklage eingereicht. Nun muss das Gericht entscheiden, wie mit dem Casino und der heiligen Grabstätte verfahren wird. Die Poarch Band müsste bei einer Niederlage vor Gericht das Casino schließen, die Gebäude abreißen und die Grabstätte in ihren ursprünglichen Zustand zurückführen. Damit könnten die Muscogee Indianer wieder ihre kulturellen und religiösen Zeremonien an dem heiligen Ort abhalten, wie es seit über 1.000 Jahren geschieht. Bis es soweit ist, werden jedoch wahrscheinlich noch einige Jahre des Rechtsstreits vergehen.

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