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Casino-Mogul Steve Wynn vor Rechtsstreit

Der erfolgreiche Casino-Betreiber Steve Wynn sieht sich einem langen Rechtsstreit gegenüber. Mitarbeiter erheben schwere Vorwürfe gegen den Unternehmer. Auch die Nevada Gaming Control Board (NGCB) meldete sich kürzlich öffentlich zu Wort und verfasste eine 23-seitige Beschwerde an die Nevada Gaming Commission gegen den mittlerweile 77-Jährigen. Konkret geht es um sexuellen Missbrauch. Die Anschuldigung könnte aber nicht nur private, sondern auch geschäftliche Folgen für Wynn haben.

 Wynn-Casino im Rotlicht mit zahlreichen Blackjack-Tischen.
Wynn steht für Exklusivität im Glücksspiel. Doch nun könnte das Aus bevorstehen. ( ©DanMSchell/Pixabay.com)

Nie wieder Wynn in Las Vegas?

Wer schon einmal in Las Vegas seinem Glück nachjagte, der wird unweigerlich auch auf den Namen Wynn gestoßen sein. Denn Wynn Resorts zählt zu den beeindruckendsten Gebäuden in der ohnehin schillernden Glücksspielhochburg im US-Bundesstaat Nevada – Hotel und Casino selbstverständlich inbegriffen.

Stolze 2,7 Mrd. US-Dollar verschlang der Bau der gesamten Anlage, die seit 2005 zu den exklusivsten Glücksspielstätten in Las Vegas zählt. Ohne die Marke Wynn ist Las Vegas mittlerweile kaum vorstellbar. Dies könnte sich bald jedoch ändern. Denn Gründer und Namensgeber, Steve Wynn, sieht sich seit Kurzem ernsthaften Anschuldigungen gegenüber.

Laut Medienberichten, insbesondere aus The Wall Street Journal, soll der 77-jährige Unternehmer während seiner beruflichen Laufbahn insgesamt über 150 angestellte Mitarbeiterinnen des Wynn-Komplexes sexuell belästigt haben. Die Nevada Gaming Commission hatte darauf eine Strafzahlung in Höhe von 20 Mio. US-Dollar gegen Wynn Resorts verhängt. Steve Wynn selbst weist die Anschuldigungen bis heute von sich.

“Wir befinden uns in einer Welt, in der Menschen unabhängig von der Wahrheit Beschuldigungen vorbringen können und in der einer Person nur noch die Wahl bleibt, ob sie die Beleidigungen der Öffentlichkeit ertragen oder jahrelange Klagen führen will. Es ist bedauerlich für jeden, der sich in einer solchen Situation befindet.”Steve Wynn, Gründer von Wynn Resorts

Trotzdem sieht es danach aus, als ob Wynn einer juristischen Auseinandersetzung nicht entgehen kann. Kurioserweise sind es aber nicht die Mitarbeiterinnen, die Wynn derzeit vor Gericht bringen wollen, sondern die Nevada Gaming Control Board. Diese strebt an, dem Casino-Tycoon die Glücksspiellizenz zu entziehen. Somit könnte der Vorfall das Aus der gesamten Wynn-Marke zur Folge haben.

Wynn „nicht integer“?

Bereits im Oktober hatte die NGCB in einem mehrseitigen Schreiben Anstrengungen unternommen, Steve Wynn die Glücksspiellizenz entziehen zu lassen. In jenem Beschwerdebrief, welche direkt an die Nevada Gaming Commission als Lizenzgeber gerichtet war, forderte die Aufsichtsbehörde eine Neueinstufung von Steve Wynn als Person mit unzureichender Integrität für den Glücksspielsektor.

Warum hat Wynns charakterliche Einstufung Auswirkungen auf seine Glücksspiellizenz?“Anders als in vielen anderen Ländern der Welt werden Glücksspiellizenzen in den USA nur dann an Personen vergeben, wenn deren charakterliche Eignung festgestellt wurde. Neben den wirtschaftlichen Voraussetzungen sind von Lizenznehmern demnach auch persönlichkeitsbezogene Anforderungen zu erfüllen.”

Bislang kam es jedoch noch nicht dazu. Dies mag auch dadurch begründet sein, dass Wynns Anwälte bereits juristische Schritte eingeleitet haben und dabei die Frage aufwerfen, inwiefern die Glücksspielbehörden überhaut befugt sind, Sanktionen gegen eine Privatperson zu verhängen.

Zudem verwiesen Wynns Anwälte darauf, dass der Unternehmer bereits seit Februar 2018 nicht mehr als CEO denn Wynn-Imperiums fungiert, demnach auch in keiner Beziehung zu den Lizenzgebern aus Nevada stehe.

In der Tat hatte Steve Wynn seinen Führungsposten im eigenen Unternehmen geräumt und seine gesamten Firmenanteile kurz darauf verkauft. Insgesamt soll Wynns Vermögen mittlerweile bei weit über 3 Mrd. US-Dollar liegen. Unabhängig davon stellten Wynns Anwälte in einem Antwortschreiben die Frage:

“Hat die Nevada-Gesetzgebung Nevadas Glücksspielregulierungsbehörden ausdrücklich oder stillschweigend dazu ermächtigt, eine Person zu disziplinieren, die nicht mehr an einem Nevada-Glücksspiellizenznehmer beteiligt ist und somit keine mutmaßliche Bedrohung für die Branche mehr darstellt oder die breite Öffentlichkeit? Unsere Antwort auf diese Frage ist ein klares „Nein“.”

Anschuldigung nicht ohne Folgen

Abseits dieser für Steve Wynn persönlich unangenehmen Folgen musste auch das Geschäft umstrukturiert werden. Im Zuge der Veröffentlichungen war nämlich auch die gesamte Führungsetage von Wynn Resorts in den Fokus geraten. Das gehobene Management soll zwar an den sexuellen Übergriffen nicht beteiligt gewesen sein, allerdings war wohl bekannt, dass der Firmenchef Mitarbeiterinnen belästigte. Angeblich sollen die Vorfälle sogar bewusst vertuscht worden sein.

Wohl auch, um das bis dato hervorragende Image der erfolgreichen und exklusiven Casino- und Hotel-Marke Wynn nicht nachhaltig zu beschädigen, erklärte sich Wynn Resorts zudem bereit, hohe Geldstrafen zu bezahlen. Trotzdem fanden sich einige hochrangige Mitarbeiter von Wynn Resorts letztlich vor Gericht wieder. Seither bemüht sich die neue Führungsetage, den Ruf von Wynn Resorts aufzubessern und eine neue und transparente Firmenkultur erwachsen zu lassen.

Für Steve Wynn selbst dürften diese Maßnahmen allerdings keinerlei positive Folgen haben. Einer langjährigen juristischen Auseinandersetzung wird sich der Milliardär trotz teurer Rechtsberatung wohl kaum entziehen können, obgleich befürchtet wird, dass Wynns Anwälte das Verfahren so lange hinauszögern könnten, dass sich Wynn zu Lebzeiten womöglich gar nicht mehr vor Gericht verantworten muss.

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