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Deutsche Automatenwirtschaft mit Hilferuf wegen Corona-Krise

Die Schließungen der Spielhallen aufgrund der Corona-Krise haben die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) dazu veranlasst, staatliche Hilfen einzufordern. Insgesamt sollen diese für rund 6.000 Unternehmen mit ca. 70.000 Mitarbeitern eingesetzt werden. Die Auswirkungen der strengen, aber notwendigen Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, treffen nahezu sämtliche Wirtschaftszweige. Der Dachverband der vier größten Automatenunternehmerverbände Deutschlands hat ebenfalls die existenzbedrohende Notlage vieler Unternehmen erkannt, die durch die Schließung der Spielhallen betroffen sind, und setzt sich deshalb für staatliche, finanzielle Hilfen ein.

Eine Reihe von nicht bespielten Spielautomaten in einem Casino.
In Spielhallen und Spielbanken bleiben die Spielautomaten auf unbestimmte Zeit aufgrund der Corona-Krise leer. (©Bru-nO/Pixabay)

Lage bedroht die Unternehmen

Schwere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Die aktuelle nationale sowie internationale Lage aufgrund der Corona-Pandemie erfordert eben genau diese, weshalb in nahezu allen Ländern das öffentliche Leben stillgelegt wird. Soziale Kontakte sollen vermieden werden, öffentliche Einrichtungen wie Kinos, Bars, Restaurants, Einkaufsläden etc. werden geschlossen. In manchen europäischen Ländern wie Italien, Frankreich oder Spanien wurden bereits Ausgangssperren beschlossen. Durch diese Maßnahmen soll die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamt und abgeschwächt werden.

Die wirtschaftlichen Folgen sind dabei katastrophal und werden zahlreiche Branchen massiv gefährden. Darunter fällt auch zwangsweise die Glücksspielbranche – zumindest im stationären Bereich. Denn auch sämtliche Spielbanken und Spielhallen wurden gezwungen ihre Türen auf unbestimmte Zeit zu schließen. Um den wirtschaftlichen Schaden einigermaßen im Griff zu halten, hat die Regierung finanzielle Hilfen versprochen. Exakt diese werden nun auch von der Deutschen Automatenwirtschaft (DAW) gefordert, da die Lage für die Glücksspielunternehmen mehr als bedrohlich ist. Das betonte der Vorstandssprecher der DAW, Georg Stecker, am Dienstag in einer Pressemitteilung:

“Die rund 6.000 Unternehmen der Automatenwirtschaft in Industrie, Großhandel und vor Ort in den Spielhallen und gastronomischen Betrieben sind wirtschaftlich akut bedroht und mit ihnen 70.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (…). Die Umsätze sind bereits in den vergangenen Wochen zurückgegangen, nun fallen Einnahmen gänzlich weg. Doch Löhne und Gehälter, Mietverträge und andere Verpflichtungen laufen weiter (…).”

Vom stationären Glücksspiel in den digitalen Raum

Die Schließungen der Spielhallen könnten laut Stecker viele Insolvenzen von Glücksspiel-Unternehmen sowie einzelnen Spielhallenbetreibern nach sich ziehen. Es sei in diesem Fall an der Zeit für „unkonventionelle Sofortmaßnahmen“, um die Unternehmen und die Arbeitsplätze zu sichern. Als konkrete Maßnahmen sieht Stecker finanzielle Liquiditätshilfen vom Staat, steuerliche Entlastungen sowie die Aussetzung von Verwaltungsverfahren unausweichlich.

Deutsche Glücksspielbranche knallhart von der Corona-Krise getroffen. ”Das Coronavirus trifft nahezu sämtliche Wirtschaftsbereiche. In der Glücksspielbranche sind neben den Automatenaufstellern und -betreibern vor allem auch die großen Spielbanken sowie Buchmacher betroffen. Auch sie mussten ihre Konzessionen aufgrund der Corona-Pandemie schließen. Zieht man die Umsatzzahlen der Glücksspielbranche von 46 Milliarden Euro des letzten Jahres heran, müssen die Umsatz- und Gewinnerwartungen der verschiedenen Glücksspiel-Unternehmen sowie der Gastronomen, die bis zu drei Spielautomaten in Bars und Cafés aufstellen dürfen, in der Umsatzprognose signifikant nach unten gestuft werden.”

Der Vorstandssprecher der DAW zeigte sich zudem über eine weitere Gefahr besorgt. Da die vorübergehende Aussetzung des stationären Glücksspiels den gesamten Markt betrifft, sei die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass zahlreiche Spieler nun in den digitalen Raum abwandern, um dort ihr Glück zu versuchen. Speziell in diesem Bereich seien aufgrund der noch undurchsichtigen Gesetzeslage der Jugend- und Spielerschutz allerdings nicht gleichwertig gewährleistet, wie es im stationären Glücksspiel der Fall sei. Zudem seien zahlreiche Online-Casinos nicht gesetzeskonform lizensiert. Das Glücksspiel im Internet in Online-Casinos, Pokerportalen oder Buchmachern wird mit großer Wahrscheinlichkeit erst Mitte des nächsten Jahres offiziell legalisiert.

Auswirkungen der Corona-Krise treffen auch andere europäische Staaten

Die finanzielle Unterstützung der Automatenwirtschaft in Deutschland durch den Bund sowie die Länder ist prinzipiell gewährleistet. Ob die Automatenwirtschaft allerdings auf Sondermaßnahmen hoffen darf, ist eher fraglich. Andere europäische Staaten sind ebenfalls bereits dabei, die nationale Glücksspielbranche abzusichern. So wurde in Großbritannien bereits ein Entlastungspaket installiert. Glaubt man dem Glücksspielverband Betting and Gaming Council (BGC), sind aber auch in Großbritannien keinerlei Sonderregelungen für Glücksspielunternehmen in diesem verankert. Die Forderungen des BGC gehen vor allem in die Richtung der finanziellen Unterstützung bei Lohnkosten sowie zusätzlichen Steuerentlastungen. Ob derartige Forderungen auch aus der deutschen Glücksspielbranche kommen, beziehungsweise ob diese speziellen Hilfen bereitgestellt werden, wird sicherlich auch davon abhängig sein, in welchem Maße sich die aktuelle Krise weiterentwickelt.

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