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Entain zu Rekordstrafe verurteilt

Der britische Glücksspielkonzern Entain sieht sich mit einer Rekordstrafe von 17 Millionen GBP konfrontiert. Dem Big Player der weltweiten Glücksspielindustrie werden von der UK Gambling Commission (UKGC), der britischen Glücksspielbehörde, Missstände im Bereich der Geldwäschebekämpfung vorgeworfen. Zudem soll das Unternehmen seiner sozialen Verantwortung nicht gerecht werden.

GBP-Scheine auf einem Haufen.
Mit 17 Millionen GBP hat die britische Glücksspielbehörde das höchste Strafmaß aller Zeiten gegen ein heimisches Glücksspielunternehmen ausgesprochen. (©moneycortex/Pixabay)

Verstöße auf dem Online-Markt dominieren

Wie die UKGC in ihrer offiziellen Pressemitteilung erklärt, hat sich Entain im Laufe der vergangenen Jahre sowohl im stationären als auch im digitalen Geschäft einige Versäumnisse erlaubt. Der Großteil der Fehltritte geht jedoch auf den Online-Markt zurück. Als Ermessungsgrundlage dient dabei der Zeitraum von Ende 2019 bis Oktober 2020.

Andrew Rhodes, Geschäftsführer der britischen Glücksspielbehörde, teilte mit:

„Unsere Untersuchung hat schwerwiegende Versäumnisse aufgedeckt, die zum bisher größten Ergebnis bei der Durchsetzung der geltenden Vorschriften und Vorgaben geführt haben.“Andrew Rhodes, Geschäftsführer der britischen Glücksspielbehörde, Offizielle Pressemitteilung der UKGC

Rhodes tituliert die Versäumnisse als völlig inakzeptabel. Als lizensiertes Glücksspielunternehmen in Großbritannien ist Entain dazu verpflichtet, den Regeln des hiesigen Glücksspielgesetzes zu folgen. So muss der Konzern seinen Teil zur Bekämpfung von Geldwäsche leisten und mit verschiedenen Maßnahmen seinen Kunden ein sicheres Glücksspielerlebnis garantieren. Nach Ansicht der UKGC hat der Konzern jedoch in beiden Bereichen schwere Defizite vorgewiesen.

In Fragen der sozialen Verantwortung wirft die britische Glücksspielaufsicht dem getadelten Branchenakteur eine unzureichende Kommunikation mit den eigenen Kunden sowie mangelnde Spielerschutzmaßnahmen vor. Die Kombination dieser Versäumnisse sei nach Ansicht der UKGC die Ursache dafür, dass einige Spieler zuweilen fünfstellige Geldsummen verloren haben.

Darüber hinaus hat Entain in mehreren Fällen die Prüfung der Geldeingänge vernachlässigt. Laut britischem Glücksspielgesetz müssen Lizenznehmer gesonderte Prüfungen vornehmen, wenn Einzahlungen einen bestimmten Schwellenwert überschreiten. Diese Vorschrift soll verhindern, dass Geld im großen Stil gewaschen wird. Entain ist hier jedoch seiner Pflicht nicht nachgekommen.

Rhodes rief in seinem Statement allen Lizenznehmern nochmals ins Gedächtnis, die kommerziellen Absichten nicht über das Wohl und die Sicherheit der Spielergemeinde zu stellen.

Strafmaß für Online- und Offline-Geschäft

Da sich Entain wesentlich mehr Fehler im Online-Geschäft erlaubt hat, fällt das Strafmaß in diesem Bereich deutlich höher aus. Die LC International Limited (LCIL), ein Tochterunternehmen von Entain, wurde von der UKGC mit einer Geldstrafe in Höhe von 14 Millionen GBP belegt – der größte Anteil der Rekordstrafe. Unter der LCIL laufen bekannte Marken wie z.B. bwin, Coral oder Partypoker.

Im Quervergleich fällt das Strafmaß im terrestrischen Geschäft relativ klein aus. So wird Ladbrokes, die Sportwettenmarke von Entain, von der UKGC zur Kasse gebeten. Rund 3,0 Millionen GBP muss der Buchmacher für seine Fehltritte bezahlen. In den rund 2.700 Wettbüros hat die britische Glücksspielbehörde ebenfalls weitreichende Defizite im Bereich des Spielerschutzes und der Anti-Geldwäsche-Bekämpfung festgestellt.

Ungünstiger Zeitpunkt. Die ausgesprochene Rekordstrafe von 17 Millionen GBP kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt für Entain. Der Glücksspielkonzern veröffentlichte zuletzt die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2022, die kaum besser aussehen könnten. Im Kollektiv erwirtschaften alle Marken und Geschäftsbereiche einen Umsatzanstieg von 18 Prozent. Unter dem Strich konnte Entain so in den ersten sechs Monaten des aktuellen Jahres einen Gewinn von 471 Millionen GBP erzielen.

Entain ist Wiederholungstäter

Einem so renommierten Vertreter der Glücksspielindustrie wie Entain würde man so große Versäumnisse in den geschäftlichen Abwicklungen eigentlich nicht zu trauen. Insbesondere unter der Prämisse, dass erst im Juni der ESG-Bericht vom Unternehmen veröffentlicht wurde, der auf ein besondere Engagement in Umwelt, Soziales und Unternehmensführung aufmerksam macht. Umso überraschender ist es, dass der Konzern als Wiederholungstäter gilt und nun abermals für negative Schlagzeilen sorgt.

Rhodes warnte das Unternehmen eindringlich davor, sich weitere Fehltritte zu erlauben. Die UKGC überwacht mittlerweile jeden Schritt, den Entain tätig, sehr sorgfältig. Sollten sich weitere Defizite einschleichen, die eine Missachtung der gesetzlichen Vorschriften bedeuten, droht Rhodes gar mit dem Entzug der Lizenz.

Damit dürfte Entain als einer der größten Glücksspielmarken der Welt nicht mehr auf dem heimischen Markt in Großbritannien seine Produkte anbieten. Experten gehen jedoch davon aus, dass die UKGC solch drastische Konsequenzen nur im absoluten Notfall aussprechen wird.

UKGC gibt Entwarnung In ihrer Pressemitteilung zeigt die britische Glücksspielbehörde zwar mit dem strafenden Finger auf die zahlreichen Versäumnisse von Entain, gibt jedoch auch bis zu einem gewissen Grad Entwarnung. So hat die UKGC keine Hinweise auf illegale Finanztransaktionen feststellen können. Gleichzeitig wurden die Aktionäre beruhigt. Das ausgesprochene Geldbuße bildet zwar die Rekordstrafe, auf die Geschäftszahlen für das zweite Halbjahr sollen die 17 Millionen GBP jedoch keinen Einfluss haben. Die Summe ist bereits in den Zahlen der erstens sechs Monate verrechnet.

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