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EU-Kommission warnt vor Geldwäsche

Die EU-Kommission warnt vor Geldwäsche im aufstrebenden Online-Sektor der europäischen Glücksspielindustrie. Das wichtige Organ des Staatenbundes fordert daher die Glücksspielbehörden und -anbieter in den einzelnen Mitgliedsländern dazu auf, die Sicherheitsstandards zu verschärfen und eine verstärkte Wachsamkeit walten zu lassen.

Das Gebäude der EU-Kommission in Brüssel.
Mit der EU-Kommission warnt nicht zum ersten Mal eine EU-Instanz vor den Gefahren der Geldwäsche in der Glücksspielbranche. (©dimitrisvetsikas1969/Pixabay)

Online-Glücksspiel besonders anfällig

Die Sicherheitsbehörden der Europäischen Behörden haben seit jeher ein wachsames Auge auf den Glücksspielmarkt im eigenen Hoheitsgebiet. In der jüngeren Vergangenheit wurden bereits mehrfach Warnungen ausgesprochen und der Finger in die Wunde gelegt.

Die EU-Kommission hat nun erneut das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und zielt mit der ausgesprochenen Warnung speziell auf den aufstrebenden Online-Glücksspielmarkt ab, der besonders anfällig für Geldwäsche und die Finanzierung des Terrorismus ist. Die Kommission stützt ihre ausgesprochene Warnung auf eine interne Risikoanalyse, die bereits 2017 und 2019 durchgeführt wurde. Die neusten Auswertungen haben nun das virtuelle Glücksspiel als „schwächstes Glied“ ausgemacht.

EU-Kommission. Die Europäische Kommission fungiert als supranationales Organ des Staatenbundes und nimmt im politischen System alle Aufgaben der Exekutive wahr. Im Grunde nimmt die Kommission damit die Rolle einer staatlichen Regierung ein und wacht entsprechend auch über die Glücksspielindustrie.

Branche kämpft gegen Geldwäsche

Gleichwohl die Geldwäsche ein anhaltendes Problem innerhalb der europäischen Glücksspielindustrie ist, haben die jeweiligen Branchenakteure im Laufe der vergangenen Jahre ihre Sicherheitsmaßnahmen und Vorkehrungen stetig verbessert. Darüber ist sich auch die EU-Kommission im Klaren und erwähnt die positiven Entwicklungen explizit in ihrem Bericht.

So heißt es, dass viele Glücksspielanbieter in den jeweiligen Mitgliedsstaaten ein gutes Maß an Selbstregulierung und Risikobewertung entwickelt haben, um der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung entscheidend entgegenzuwirken. Dennoch warnt die Kommission vor Stillstand und sieht noch mehr Verbesserungspotential. Konkret wird dabei eine produktivere Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden angeführt.

Kooperation als Schlüssel. Die Kooperation zwischen den Akteuren der Glücksspielbranche und den zuständigen Behörden sieht die Kommission als Schlüssel, um erfolgreich die Geldwäsche zu bekämpfen. Derzeit mangelt es in den Augen des EU-Organs an Durchlässigkeit und Kommunikation. So fehlt es etwa an Feedback der nationalen Behörden, wenn Anbieter verdächtige Aktivitäten melden.

Maßnahmen gegen Geldwäsche

In ihren Forderungen lässt die EU-Kommission keine konkreten Vorschläge vermissen und gibt sowohl den Glücksspielbetreibern als auch den zuständigen Behörden einige Ratschläge mit auf den Weg. In erster Linie geht es um den Grenzwert für Kundengewinne. Die aktuelle Regelung sieht es vor, dass erst ab einem Gewinn in Höhe von 2.000 Euro eine standardisierte Kontrolle erfolgt, um die Transaktion auf verdächtige Aktivitäten zu überprüfen.

In den Augen der Kommission ist der Schwellenwert deutlich zu hoch angesetzt. Auch wenn keine konkrete Zahl genannt wird, soll bereits ab einem niedrigeren Kundengewinn eine Kontrolle zum Einsatz kommen. Auf diese Art und Weise wird der organisierten Kriminalität kein Spielraum gewährt.

Derweil legt die Kommission den lizensierten Online-Glücksspielanbietern nahe, die eigene Belegschaft regelmäßig zu schulen, um diese für die lauernden Gefahren durch Geldwäsche zu sensibilisieren.

Paralleles Spielen. Vor einigen Jahren war es in vielen EU-Staaten noch problemlos möglich, in mehreren Online-Casinos ein Konto zu eröffnen. Dadurch waren Spieler in der Lage, parallel bei mehreren Anbietern zu zocken. Mittlerweile unterbinden viele Mitgliedsländer diese Handhabung – so auch Deutschland. Flächendeckend wird gegen das parallele Spielen jedoch noch nicht vorgegangen. In den Augen der Kommission muss jedoch genau das passieren. Dadurch wird sowohl die Geldwäsche eingedämmt als auch der Spielerschutz gestärkt.

Geldwäsche auf dem Sportwettenmarkt

Geldwäsche ist auch auf dem internationalen Sportwettenmarkt ein großes Problem, das in den vergangenen Jahren nochmal deutlich an Intensität gewonnen hat. Heute koordinieren organisierte Banden aus dem europäische Osten und aus asiatischen Ländern riesige Netzwerke, um Geld durch Sportwetten zu waschen und Spiele zu manipulieren. Dadurch wird die Integrität des internationalen Sports zunehmend untergraben.

Die kriminellen Energien im Sportwettensektor haben mittlerweile so an Stärke gewonnen, dass sich die großen Sportverbände und die Exekutive zusammengeschlossen haben, um Hand und Hand gegen Geldwäsche, Spielmanipulation und Wettbetrug vorzugehen.

So fand im Mai 2022 in Abu Dhabi eine Interpol-Konferenz gegen Wettbetrug statt. Geladen waren zahlreiche Vertreter aus Justiz und Sport aus rund 50 Ländern. Zu den partizipierenden Verbänden und Behörden gehörten unter anderem die „International Betting Integrity Association“ (IBIA), das „Global Lottery Monitoring System“ (GLMS) und die Integritätsstelle des Tischtennisweltverbands ITTF.

UEFA & Europol. Ebenfalls im Mai rief die UEFA gemeinsam mit Europol die „erste internationale Konferenz zu Spielmanipulation im Fußball“ aus, die sich unter anderem mit dem Kampf gegen Geldwäsche im Sport beschäftigte.

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