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Flutter investiert in Spielerschutz

Flutter Entertainment möchte auf dem britischen Markt mehr als 100 Millionen Euro in den Spielerschutz investieren. Das gab der Glücksspielkonzern vergangene Woche bekannt. Ausgangslage für das Investment sind die angekündigten Gesetzesanpassungen in Großbritannien und Irland, die primär den Spieler- und Jugendschutz stärken werden.

Die Flagge Großbritanniens an einem Fahnenmast weht im Wind.
Im Jahr 2020 wurde in Großbritannien eine Reform des Glücksspielgesetzes angekündigt, die strengere Regeln beinhalten und den Spielerschutz stärken soll. (©Aleks Marinkovic/Unsplash)

Vorbereitung auf Gesetzesänderungen

Mit seinem Investment von über 100 Millionen Euro in den Spielerschutz auf dem britischen und irischen Glücksspielmarkt trifft Flutter die ersten Vorbereitungen für die anstehenden Gesetzesänderungen. Beide Regierungen planen bereits längere Zeit eine Überarbeitung der hiesigen Glücksspielregulierung und wollen den Spielerschutz stärker in den Fokus rücken.

Flutter hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres bereits rund 53 Millionen Euro für Schutzmaßnahmen der eigenen Spielergemeinde ausgegeben. Die Summe teilt sich auf die Marken des Glücksspielunternehmens auf – unter anderem Paddy Power, Sky Bet und Betfair. In der zweiten Jahreshälfte soll eine ähnlich hohe Summe in den Spielerschutz fließen.

Flutter & Spielerschutz. Auch wenn die anstehenden Anpassungen der Glücksspielgesetze in Großbritannien und Irland der ausschlaggebende Grund für das üppige Investment in den Spielerschutz sind, legt Flutter Entertainment seit jeher großen Wert auf die Sicherheit und den Schutz der eigenen Kunden. So stellte der Konzern bereits im vergangenen Jahr circa 103 Millionen Euro für verantwortungsvolles Glücksspiel bereit.

Für Conor Grant, Vorstandsvorsitzender von Flutter Entertainment, verkörpert das Investment in den Spielerschutz zwar eine gute Außenwahrnehmung. Vielmehr ist der Schritt jedoch eine Selbstverständlichkeit. Nach seiner Auffassung sei es das einzig Richtige, gleichwohl sein Unternehmen einige Mühen auf sich nehmen muss. Er hoffe, dass andere Branchevertreter dem Beispiel von Flutter folgen und ebenfalls ihre Bemühungen für den Spielerschutz intensivieren.

Nach der Ansicht des Flutter-Vorstands lebt die Glücksspielindustrie von einer langlebigen Partnerschaft zwischen den Anbietern und den Spielern. Kurzfristige Lösungen im Bereich des Spielerschutzes seien daher nicht zielführend und würden das Vertrauensverhältnis negativ beeinflussen. Ein Investment in die Sicherheit des eigenen Kunden sei entsprechend unabdingbar, völlig unabhängig der Gesetzeslage.

Glücksspielreform in Großbritannien lässt auf sich warten

Spielerschützer, Branchenvertreter und auch einzelne Politiker warten bereits seit längerer Zeit gespannt auf die Glücksspielreformen in Großbritannien und Irland. Allerdings ist es etwas still um die geplanten Änderungen geworden. Insbesondere im Vereinigten Königreich ist die Situation heikel.

Auf Regierungsebene herrscht seit einigen Jahren vielmehr das Chaos als Beständigkeit. In den vergangenen zwölf Jahren waren mit David Cameron, Theresa May, Boris Johnson und Liz Truss vier verschiedene Premierminister bzw. Premierministerinnen an der Macht. Die politische Instabilität ist dafür verantwortlich, dass die geplante Reform des hiesigen Glücksspielgesetzes in der Prioritätsliste der Regierung weit nach unten gerutscht ist.

Wann genau das Glücksspielgesetz in Großbritannien überarbeitet wird, steht zum aktuellen Zeitpunkt in den Sternen. Seit zwei Jahren befindet sich die hiesige Branche in der Schwebe. Im Dezember 2020 leitete die „Abteilung für Digitales, Kultur, Medien und Sport“ (DCMS) aufgrund wachsender Spielsuchtgefahr eine Überprüfung des geltenden Glücksspielgesetzes ein. Im Jahr 2021 sollte dann ein erster Entwurf vorgestellt werden. Dazu kam es aber nie. Es folgten zahlreiche Verschiebungen. Der letzte Termin war der Mai 2022.

Status quo. Die DCMS hält sich seit geraumer Zeit bedeckt, wenn es um die Glücksspielreform in Großbritannien geht. Entsprechend ist der Status quo mehr als undurchsichtig. Selbst auf mehrere Presseanfragen antwortete die Abteilung nicht.

Glücksspielgesetz in Irland

In Irland herrscht ebenfalls das Chaos – jedoch nicht auf gesetzlicher Ebene. Vielmehr leidet der Glücksspielmarkt im Land unter einer fehlenden Regulierung. Die Branche muss bis heute mit den Spielregeln des „Gaming and Lotteries Act“ auskommen. Dieser stammt aus dem Jahr 1956 und ist entsprechend veraltet.

Das Online-Glücksspiel in Irland wird quasi überhaupt nicht reguliert. Der virtuelle Markt gleicht bis zu einem gewissen Grad dem wilden Westen. Auf dem Papier sind Glücksspiele im Netz weder legal noch illegal, da sich der veraltete Rechtsrahmen nicht auf die Online-Anbieter umsetzen lässt. Dadurch werden die Spieler im Grunde überhaupt nicht geschützt. Die gesamte Glücksspielbranche in Irland drängt seit mehreren Jahren auf eine moderne und einheitliche Regulierung.

Glücksspielbehörde im Aufbau. Das lange Warten nach einer zeitgemäßen Glücksspielregulierung in Irland könnte bald ein Ende haben. Im zurückliegenden September wurde Anne Marie Caulfield als Geschäftsführerin der Glücksspielbehörde benannt, die allerdings noch im Aufbauprozess ist. Sie wird ab 2023 voll einsatzbereit sein und das neue Glücksspielgesetz, das noch in diesem Herbst in Kraft treten soll, umsetzen.

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