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Irland sucht Chef für Aufsichtsbehörde

Irland befindet sich auf der Zielgerade seiner Glücksspielreform und sucht einen Chef für die neue Aufsichtsbehörde. So sieht es der „Gambling Regulation Act“ vor, der die Glücksspielgesetzgebung in Irland vereinheitlichen und liberalisieren soll. Die Regulierungsbehörde mit dem Namen „Gambling Regulatory Authority“ (GRA) soll als übergeordnete Kontrollinstanz fungieren.

Ein Schild mit der Aufschrift Internet @.
Das irische Glücksspielgesetz aus den 1960er-Jahren wusste weder vom Internet noch von Online-Casinos. (©Leon Seibert/Unsplash)

Suche per Bewerbungsverfahren

Das Glücksspiel hatte in Irland lange Zeit einen sehr schwierigen Stand. Es gab keine einheitliche Regulierung für klassische Glücksspielangebote, das Online-Segment ließ gar komplett gesetzliche Vorgaben vermissen. Das aus den 1960er-Jahren stammende Glücksspielgesetz war mit völlig veralteten Maßnahmen gespickt, die sich nicht auf die moderne Branche anwenden ließen.

Im Jahr 2019 setzte die neu gewählte irische Regierung dem Treiben ein Ende und verabschiedete einen neuen Rechtsrahmen, der jedoch zunächst zeitgemäße Spielregeln vermissen ließ. Erst seit einigen Monaten treibt die Politik die Glücksspielreform voran, deren finale Form nun kurz vor der Vollendung steht. Eine essenzielle Rolle spielt dabei die GRA. Die Regulierungsbehörde gilt als Dreh- und Angelpunkt der neuen Gesetzgebung, kann jedoch ohne Kopf nicht ihre Arbeit aufnehmen.

Online-Casinos ohne Regeln. Bevor die irische Politik im Jahr 2019 offiziell die Glücksspielreform auf den Weg brachte, glich das Online-Glücksspiel in der Republik einem Brachland. Da die veraltete Gesetzgebung aus den 60er-Jahren stammte und zu dieser Zeit das Internet noch einige Jahrzehnte entfernt war, fehlten jedwede gesetzlichen Regeln für die heutigen Online-Casinos.

In der Regel werden Chef- und Führungsposten in einem internen Verfahren besetzt. Abwerbungen sind ebenfalls typisch – klassische Bewerbungen jedoch nicht. Dennoch können sich Bewerber, die sich die Aufgabe als Chef der irischen Glücksspielregulierungsbehörde zutrauen, ganz normal auf die Stelle bewerben.

Der Leiter der GRA werde im Wesentlichen die Rolle eines CEOs ausfüllen. So beschreibt es James Browne, irischer Junior Justice Minister. Laut den Aussagen des Politikers habe der zukünftige Kopf der Aufsichtsbehörde ein Team aus rund 100 Mitarbeitern unter sich, das kompetent geführt werde müsse.

Finanzielle Mittel der Regulierungsbehörde

Die Installation der Regulierungsbehörde und die damit verbundene Suche nach einem geeigneten Kandidaten für die Führungsstelle fällt in den Verantwortungsbereich von Browne. Er überwacht die Umsetzung der neuen Gesetzgebung. Gegenüber irischen Medien erklärte er, dass die GRA innerhalb der nächsten Monate eine kompetente Führung erhalten solle. Zusätzlich gab er einen Einblick in das Aufgabenfeld der Aufsichtsbehörde.

Diese werde Glücksspiele sowie Gaming- und Lotteriedienste in allen Bereichen regulieren. Dazu gehöre unter anderem das gesamte Spielangebot, der Spieler- und Jugendschutz sowie die Werbeaktivitäten. Die GRA kontrolliere dabei sowohl kommerzielle als auch nicht kommerzielle Anbieter gleichermaßen.

Damit die Regulierungsbehörde ihrer Arbeit auch adäquat nachkommen kann, hat der irische Staat zwischen acht und zwölf Millionen Euro an Finanzmitteln zugesagt. Das Kapital ist für die ersten Jahre angedacht, so dass sich Abläufe und Strukturen ohne finanziellen Druck entwickeln können. In Zukunft soll sich die Behörde jedoch durch Industriebeteiligung selbst finanzieren können.

Finanzierung. Die finanziellen Mittel sollen es der GRA ermöglichen, in aller Ruhe ein Fundament aufzubauen. Eine unabhängige Finanzierung ist erst später geplant. Wann genau dies der Fall sein soll, ist jedoch nicht ganz ersichtlich. James Browne und die irische Politik geben diesbezüglich keine konkreten Informationen preis. Branchenexperten gehen davon aus, dass die Regierung dahingehend flexibel bleiben möchte.

Umfangreiche Machtbefugnisse

Die GRA werde laut Browne mit umfangreichen Machtbefugnissen ausgestattet, um die irische Glücksspielindustrie auf Kurs zu halten. So werde die Behörde für das Lizensierungsverfahren und für die Kontrolle der Lizenzinhaber verantwortlich sein. Sobald ein Glücksspielbetreiber mit gültiger Konzession aus der Reihe tanzt, dürfe die Aufsicht empfindliche Strafen aussprechen. Gar ein Lizenzentzug sei im Rahmen des Möglichen.

Zusätzlich werde die GRA in der Lage sein, die Werbung und das Sponsoring der Lizenznehmer zu kontrollieren. Die Behörde müsse sich zwar generell an die im „Gambling Regulation Act“ niedergeschriebenen Maßnahmen halten, je nach Situation könne sie jedoch bestimmte Regeln nach eigenem Ermessen anpassen. Die umfangreichen Machtbefugnisse sollen gewährleisten, dass die GRA jeden Winkel der irischen Glücksspielindustrie im Blick hat und jede erdenkliche Art der Regulierung möglich ist.

Flächendeckender Spielerschutz? Die GRA wurde früh in der Ausarbeitung der Glücksspielreform als nötig erachtet. Sowohl die Politik als auch ein Großteil der Bevölkerung seien laut Medienberichten der Auffassung, dass nur eine separate und unabhängige Glücksspielregulierung dazu beitrage, den Markt zu verbessern. Besonders der dringend benötigte Spieler- und Jugendschutz spiele dabei eine übergeordnete Rolle. In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte über die wachsende Zahl der Problemspieler in Irland. Durch die GRA soll dieser Entwicklung nun Einhalt geboten werden.

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