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Macau: Einbußen durch Junkets

Da Casinos-Junkets in Macau künftig der Vergangenheit angehören, muss die Regierung mit Einbußen rechnen. Die Glücksspieltrips sind fester Bestandteil der hiesigen Branche und zu einem großen Teil für die finanziellen Einnahmen der chinesischen Sonderverwaltungszone verantwortlich. Durch ihren Wegfall rechne die Regierung nach übereinstimmenden Medienberichten mit einem Verlust von fast 80 Prozent im entsprechenden Wirtschaftssegment.

US-Dollar in Scheinen und Münzen.
Im Gegensatz zum Vorjahr rechne Macau laut Geschäftsbericht 2022 mit 79,5 Prozent weniger Steuereinnahmen aus Casino-Junkets. (©Dmitry Demidko /Unsplash.com)

Der große Fall der Junkets!

Casino-Junkets sind seit Jahren ein fester Bestandteil der Glücksspielindustrie in Macau und für den finanziellen Erfolg der Branche verantwortlich. Doch seit einigen Jahren ist der Status der Glücksspieltrips stark ins Wanken geraten. Sie verloren zunehmend an Popularität und wurden entsprechend immer weniger gebucht. Der endgültige Fall der Junkets wurde jedoch durch den ehemaligen Suncity-Chef Alvin Chau besiegelt. Der Glücksspielmogul wurde im November 2021 von den Behörden festgenommen, da er ein kriminelles Glücksspielsyndikat betrieben haben soll – sowohl in Macau als auch in China. Er soll zahlreiche Menschen dazu verleitet haben, an illegalen Glücksspielen teilzunehmen. Im Zuge der Ermittlungen wurden die VIP-Räume der Suncity-Group durchsucht. Auch andere Junket-Betreiber waren Teil der großangelegten Razzia.

Casino-Junkets Die sogenannten „Junkets“ sind Reisen, die VIP-Casino-Kunden angeboten werden. Diese haben die Möglichkeit, zu einem bestimmten Casino zu reisen und dort zu spielen. Je nach Status des Spielers zahlt das gastgebende Casino einige oder auch alle anfallenden Reise- und Übernachtungskosten. Im Gegenzug verpflichtet sich der VIP-Spieler dazu, während des Aufenthalts im Casino zu spielen.

Junkets wichtiger als Casinos?

Laut Analysten und Branchenexperten genieße das alltägliche Casinogeschäft in Macau nicht ansatzweise den finanziellen Stellenwert wie die Junkets. Lange Zeit sei diese Behauptung kritisch beäugt, nun jedoch durch das „Financial Sevices Bureau“ (FSB) von Macau bestätigt worden. Im Haushaltsplan für das Geschäftsjähr 2022 wird deutlich, wie abhängig der Glücksspielsektor in der Sonderverwaltungszone von den Junkets ist.

Einbruch um 80 Prozent Laut Bericht des FSB werde Macau im Vergleich zum Vorjahr rund 79,5 Prozent weniger durch Junkets im Jahr 2022 verdienen. Die Behörde gehe von Einnahmen in Höhe von 43 Millionen MOP aus. Das entspricht ungefähr 5,35 Millionen US-Dollar.

Die prekäre Situation der hiesigen Glücksspielindustrie sei in den vergangenen Jahren durch die Corona-Pandemie zusätzlich befeuert worden. Macau sei laut Analysten mehrmals dazu gezwungen gewesen, die kalkulierten Einnahmen durch das Glücksspiel anzupassen. Im Corona-Jahr 2020 seien die Einnahmen durch die Casinos komplett weggebrochen. Die Glücksspieleinrichtungen seien aufgrund des grassierenden Virus monatelang geschlossen gewesen. Am Ende des Geschäftsjahres 2020 habe die Stadt Steuereinnahmen in Millionenhöhe verloren. Durch die Junket-Provisionen seien nur noch 66,54 Millionen MOP (8,27 Millionen US-Dollar) in die Staatskassen geflossen. Das seien 68 Prozent weniger als die Jahresprognose gewesen.

Anfang vom Ende?

Der Fall der Junkets in Macau kommt nicht überraschend. Anhand der offiziellen Statistiken lässt sich eine eindeutige Abwärtsspirale erkennen. So habe es im Jahr 2013 noch 235 lizensierte Junkets gegeben. 2019 seien es noch rund 100 gewesen. Anfang 2021 sei die Zahl dann auf 85 geschrumpft.

Trennung von VIP-Promotern Im Dezember 2021, kurz nach der jährlichen Datenerhebung, habe es erneut einen Rückgang der Junkets gegeben. So hätten zahlreiche Casinobetreiber bestätigt, dass sie sich von den VIP-Promotern getrennt haben. Galaxy, Melco, MGM, Sands, SJM und Wynn hätten allesamt ihre zukünftigen Geschäftsmodelle so aufgestellt, dass sie nicht mehr auf die Junkets angewiesen sind.

Trotz des immensen Rückgangs der Junkets werde nicht erwartet, dass die Glücksspielindustrie in Macau komplett auf den Kopf gestellt wird. Die zahlreichen Casinobetreiber hätten bereits Vorkehrungen getroffen, um den Wegfall der beliebten Glücksspielreisen zu kompensieren. So würde die Branche vermehrt auf massentaugliche Glücksspielangebote setzen. Zeitgleich sei es laut Analysten sehr wahrscheinlich, dass die Junkets weiterhin angeboten werden – jedoch unter einem anderen Geschäftsmodell. Edmund Loi Hoi Ngan, Professor für Soziologie und Wirtschaft am „Macao Polytechnic Institute“, glaubt an die Wiedergeburt der Junkets. Nach seiner Auffassung werde es den Anbietern möglich sein, als normales „Reisebüro“ aufzutreten und die Glücksspieltrips unter anderen Gesichtspunkten zu offerieren. Diese Neuauslegung des Geschäftsmodells sei auch im Interesse der Wirtschaft. Loi sei optimistisch, dass sich die Glücksspielindustrie im Jahr 2022 zunehmend erholen werde. Die Stadt habe ihre Einnahmen von 2020 auf 2021 um 44 Prozent steigern können. Im laufenden Jahr sei es möglich, diesen Wert nochmals zu toppen. Nach seiner Ansicht sei der Glücksspielmarkt in Macau in einer vielversprechenden Ausgangslage. Seinen Optimismus begründe er unter anderem mit der engen und langjährigen Verbindung zwischen Glücksspiel und Macau.

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