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Schweden: Lizenzvergabe an Provider

In Schweden hat die Lizenzvergabe an Provider auf dem hiesigen Online-Glücksspielmarkt begonnen. Laut den Angaben der schwedischen Glücksspielbehörde „Spelinspektionen“ haben bereits drei technische Dienstleister eine Genehmigung erhalten und können legale Online-Glücksspielbetreiber im Land mit ihrer Software ausstatten.

Ein Slot mit drei Reihen und drei Walzen.
Provider, die ihre Slots den legalen Anbietern in Schweden zur Verfügung stellen wollen, brauchen eine gültige Glücksspiellizenz. (©DEAR /Unsplash.com)

Änderungen am Glücksspielgesetz

Lizenzen gehören zum Branchenstandard im Glücksspielsegment. Meist richten sich die Genehmigungen jedoch an die B2C-Akteure auf dem Markt. Dazu gehören etwa Online-Casinos oder virtuelle Buchmacher. Allerdings gibt es auch Länder, die ihr Lizenzverfahren auf die B2B-Marktteilnehmer ausweiten – etwa Schweden.

Das skandinavische Land hat in den vergangenen Jahren einige Veränderungen am hiesigen Glücksspielgesetz vorgenommen. Neben einer liberaleren Auslegung und der Stärkung des Spielerschutzes wurde die Lizenzvergabe angepasst.

So brauchen künftig nicht nur die B2C-Akteure auf dem Online-Markt gültige Konzessionen. Auch B2B-Branchenvertreter wie die Provider dürfen nur noch mit einer Genehmigung auf dem schwedischen Glücksspielmarkt operieren. Das heißt: Software-Dienstleister benötigen eine Lizenz von der hiesigen Glücksspielbehörde, um legale Online-Anbieter mit ihren Produkten und ihrer Technologie auszustatten.

Die ersten drei Lizenzen an Provider wurden nach Angabe der „Spelinspektionen“ in dieser Woche vergeben. Die Genehmigungen werden ab dem 01. Juli 2023 rechtskräftig und sollen zunächst für einige Jahre gültig sein.

Glücksspielbehörde Die „Spelinspektionen“ ist für die Regulierung, Sicherheit und Kontrolle des schwedischen Glücksspielmarktes verantwortlich. Den Fokus legt die Behörde dabei auf einen fairen Wettbewerb und ein Höchstmaß an Spieler- und Jugendschutz.

Kampf gegen Schwarzmarkt

Die liberale Auslegung des schwedischen Glücksspielmarkts soll illegale Anbieter im Land Stück für Stück zurückdrängen. Das Lizenzverfahren für die Provider spielt laut der hiesigen Behörde dabei eine wichtige Rolle. Die Genehmigungen verpflichten die Software-Anbieter dazu, ihre Produkte ausschließlich legalen Betreibern zur Verfügung zu stellen. Illegale Marktakteure sollen so ausgeschlossen werden.

Die Politik in Schweden erhofft sich eine höhere Kanalisierung der Glücksspielnachfrage in den regulierten Markt. Je sicherer und attraktiver das legale Angebot ist, desto schwächer wird der Schwarzmarkt. So jedenfalls lautet der theoretische Ansatz.

Online-Glücksspiel in Schweden Der virtuelle Glücksspielmarkt in Schweden wächst seit der Legalisierung stetig. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der regulierte Markt einen Gesamtumsatz von circa 150 Millionen Euro – ein Wachstum von 6,0 Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Branchenexperten gehen jedoch davon aus, dass der Umsatz noch deutlich höher ist. Die genauen Zahlen aus dem unregulierten Markt fehlen.

Drei Lizenzen erst der Anfang

Mit den drei vergebenen Lizenzen hat Schweden den ersten Schritt getätigt, um den illegalen Markt nachhaltig zu schwächen. Bei den drei Genehmigungen soll es jedoch laut der „Spelinspektionen“ nicht bleiben. Nach Informationen der hiesigen Glücksspielaufsicht plant die Regierung insgesamt 70 Lizenzen an virtuelle Glücksspieldienstleister im Land zu vergeben.

An der Nachfrage mangelt es derweil nicht. Das Lizenzverfahren wurde am 01. März aufgenommen. Seitdem haben sich nach Informationen der Behörde insgesamt 60 Glücksspielunternehmen um eine Genehmigung bemüht. Ob allerdings alle Bewerber eine Konzession erhalten, bleibt noch abzuwarten.

Jedes Unternehmen durchläuft eine sorgfältige Überprüfung, die durch die „Spelinspektionen“ vorgenommen wird. Die Bewerber müssen dabei ausführliche Unterlagen einreichen und eine Gebühr in Höhe von 120.000 SEK (circa 11.000 Euro) bezahlen.

Erfolgreiche Strategie? Das Lizenzverfahren für Online-Glücksspieldienstleister klingt logisch. Die Provider dürfen ihre technologischen Produkte nur noch dem regulierten Markt zur Verfügung stellen, so dass illegale Betreiber automatisch ausgeschlossen werden. Ob diese Strategie jedoch tatsächlich von Erfolg gekrönt ist, wird erst die Zukunft zeigen.

Glücksspiellizenzen in Deutschland

Genau wie in Schweden wurde auch in Deutschland das Online-Glücksspiel legalisiert. Die Vergabe von Lizenzen spielt dabei ebenfalls eine essenzielle Rolle.

In der Bundesrepublik fällt das Genehmigungsverfahren für Marktakteure in das Aufgabengebiet der „Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder“ (GGL). Sie übernimmt seit dem 01. Januar 2023 sämtliche Kontroll- und Regulierungsaufgaben auf dem deutschen Markt. Als bundesweites Aufsichtsorgan kann die Behörde auch Geldstrafen verhängen oder Lizenznehmer abmahnen.

Die GGL führt auf ihrer Homepage eine sogenannte Whitelist, die alle lizensierten Unternehmen beinhaltet. Dadurch können Spieler transparent einsehen, welche Anbieter ein Teil des regulierten Marktes sind. Allerdings umfasst die Liste ausschließlich B2C-Betreiber. Provider werden nicht aufgeführt. Nichtsdestotrotz dürfen auch in der Bundesrepublik nur Online-Glücksspieldienstleister legal aktiv sein, wenn sie eine offizielle Genehmigung besitzen.

Holpriger Start Der legale Online-Glücksspielmarkt in Deutschland ist noch relativ jung. Erst seit dem 01. Juli 2021 gilt der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV), der virtuelle Glücksspiele unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Lizenzen spielen dabei eine wichtige Rolle. Allerdings hatte das Verfahren einen sehr holprigen Start. Da der Aufbau der GGL einige Monate in Anspruch nahm, musste die Vergabe der Glücksspiellizenzen temporär auf die Glücksspielbehörden der Bundesländer umverteilt werden.

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