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Albanien will Sportwetten verbieten

Die albanische Regierung macht Ernst. Sie will der organisierten Kriminalität beim Glücksspiel im eigenen Land ein Ende bereiten. Der erste Schritt soll sein, Sportwetten in Albanien ab dem 01. Januar 2019 grundsätzlich zu verbieten. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde dem Parlament bereits vorgelegt. Auch wenn der albanischen Regierung dadurch Steuergelder verlorengehen, zeigt sich Premierminister Rama entschlossen.

Fußballspieler in einem Zweikampf um den Ball
Geld auf sein Lieblingsteam zu setzen, soll in Albanien bald illegal sein.

Klare Ansage des Premierministers zum Thema Sportwetten

Der albanische Premierminister Edi Rama erklärte, dass „alle Wettbüros, die sich in Albanien wie die Pest verbreitet haben“, zum Jahresanfang geschlossen werden sollen. Diese „schmerzhafte, aber unverzichtbare Entscheidung“ soll laut dem sozialistischen Politiker den Weg ebnen, um der organisierten Kriminalität in Albanien Einhalt zu gebieten. Trotz der klaren Worte wird ihm die Entscheidung aber schwergefallen sein, denn durch die Schließung der Wettbüros geht der albanischen Regierung eine beachtliche Summe an Steuergeldern verloren. Trotz großer Steuereinnahmen durch Wettbüros sei das Vorgehen gegen Sportwetten aber „im Interesse der albanischen Bevölkerung, auch wenn diese Entscheidung finanzielle Auswirkungen auf den Staatshaushalt hat“, führte der stellvertretende Innenminister Besfort Lamallari aus. Die 2,8 Millionen Albaner geben pro Jahr bis zu 150 Millionen Euro in Wettbüros aus, wodurch die Regierung jährlich 54 Millionen Euro an Steuern einnimmt. Dennoch überwiegen nach Ansicht der handelnden Personen die negativen Seiten des Wettgeschäfts. Bereits Anfang Oktober hatte die albanische Regierung angekündigt, dass es in Zukunft keine Annahmestellen mehr für Sportwetten in Wohngebieten geben solle.

Manipulationen vor allem im Fußball befürchtet

Über Wettskandale im Fußball, die mit Abstand beliebteste Sportart der Welt, auch in Albanien, liest man leider in regelmäßigen Abständen. Besonders die ehemaligen Ostblock-Staaten haben immer wieder mit Korruption im Bereich Sport und Sportwetten zu kämpfen. Gegen Spielmanipulationen und andere illegale Machenschaften anzugehen, ist schwierig und ohne eine ausgearbeitete Strategie kaum möglich, denn die kriminellen Akteure in Albanien sollen organisiert und gut vernetzt sein. Der nun eingereichte Verbotsvorschlag soll laut der albanischen Regierung ein erster Schritt zur Auflösung illegaler Machtstrukturen im Sport sein. Zuletzt machte nämlich ausgerechnet Meister Skenderbeu Korca, eines der Aushängeschilder im albanischen Fußball, negative Schlagzeilen. Im Zusammenhang mit Wettmanipulationen soll der Klub seit 2010 insgesamt 53 Spiele verschoben haben. Skenderbeu, achtmaliger albanischer Titelträger, wurde daraufhin von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) zehn Jahre lang von allen europäischen Wettbewerben ausgeschlossen. Des Weiteren ist der Verein mit einer Geldstrafe in Höhe von einer Million Euro belegt worden.

Gefahr auch in Deutschland?

Vor Wettmanipulationen kann man sich grundsätzlich nicht zu 100 Prozent absichern, belegen auch Beispiele aus jüngster Vergangenheit. Eine Gefahr, dass auch deutsche Fußballspiele verschoben werden könnten, besteht also prinzipiell jederzeit. Der Fall um den Bundesligaschiedsrichter Robert Hoyzer im Wettskandal von 2005 bestätigt dies. Damals bestach ein kleiner Kreis von Kriminellen, die von einem Berliner Wettbüro aus agierten, den damaligen Bundesliga-Schiedsrichter, um mehrere Ergebnisse von Begegnungen im deutschen Fußball zu manipulieren. Als die Geschichte publik wurde, folgte ein medialer Aufschrei, der zahlreiche Regelungen für Sportwetten grundlegend in Frage stellte und mittlerweile zu mehr Kontrollmechanismen im Fußball führte, die insbesondere von der FIFA überwacht werden. In Deutschland werden Wettbüros sehr viel strenger kontrolliert als in anderen Ländern, auch wenn die gesetzliche Regelung um die Vergabe von Sportwettenlizenzen in Deutschland sich seit Jahren in einer rechtlichen Grauzone bewegt. Es ist nicht gänzlich zu verhindern, dass Einzeltäter oder kleine Gruppen wie im Fall Hoyzer Einfluss auf Spieler und Verantwortliche nehmen, aber eine Unterwanderung der deutschen Sportlandschaft, gerade des Fußballs, durch kriminelle Organisationen wie in Albanien scheint derzeit ausgeschlossen.

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