besteonlinecasinos.co

BBC deckt Spielmanipulation auf

Die BBC hat im Rahmen einer Undercover-Aktion aktive Fußballer beim Gespräch über Spielmanipulation gefilmt. In den veröffentlichten Videos sind unter anderem Hermes N’Goy und sein Bruder Emile N’Goy, der lange Zeit in Wales aktiv Fußball gespielt hat, zu sehen. Mit den als Geldgeber getarnten Journalisten der BBC spricht Hermes über gezielte Verschiebungen und Manipulationen im Fußball.

Ein Fußballer mit einem Ball am Fuß.
Hermes N’Goy hat in den Aufnahmen der BBC zugegeben, bereits des Öfteren in Spielmanipulationen involviert gewesen zu sein. (©Emilio Garcia/Unsplash)

BBC recherchiert 20 Monate

Wettbetrug und Spielmanipulation sind eine ernstzunehmende Gefahr für die Integrität des Profifußballs. Seit jeher versuchen Verbände, Vereine und die Justiz den illegalen Machenschaften in diesem Bereich Einhalt zu gebieten. In jüngerer Vergangenheit sind die Fallzählen jedoch so derart angestiegen, dass sich der Fußball und die Strafverfolgungsbehörden neu aufstellen müssen. So haben sich etwa Vertreter aus Justiz und Sport in Abu Dhabi eingefunden, um an der Interpol-Konferenz gegen Wettbetrug teilzunehmen.

Spielmanipulation und Wettbetrug sind auch ein Teil des britischen Fußballs. Welches Ausmaß die Probleme auf der Insel haben, mag zwar niemand genau beurteilen, allerdings verdeutlichen die Recherchen der BBC, wie tief verankert illegale Machenschaften im Sport sind.

Die Journalisten des Senders haben sich über 20 Monate in ein Netzwerk eingeschleust, in dem strukturiert und gezielt Fußballpartien manipuliert werden, um Geld über Sportwetten zu verdienen. Im Zuge der Recherche trafen sich die BBC-Reporter mehrfach mit den beiden Brüdern Emile und Hermes N’Goy. Letzterer ist nach Informationen des britischen Senders bereits seit längerer Zeit in betrügerischen Tätigkeiten involviert.

Emile N‘Goy. Emile stand in der Vergangenheit bei mehreren unterklassigen Vereinen unter Vertag – hauptsächlich in Wales. Der 25-jährige Kongolese spielte unter anderem für den Stranraer FC, Brechin City FC und Llanelli Town AFC. Zeitweilig kickte er auch im Ausland – in Portugal und Italien. Auch wenn er gemeinsam mit seinem Bruder in den Videos der BBC zu sehen ist, gebe es nach Angaben des Senders keinen entscheidenden Hinweis dafür, dass er jemals in Spielmanipulationen verwickelt war.

Betrug im „kleinen“ Stil

In den veröffentlichten Videos der BBC wird schnell deutlich, dass Hermes N’Goy der „Kopf“ hinter den Manipulationen ist. Bereitwillig erklärt er den Journalisten, die mit einer verdeckten Kamera alles aufzeichnen, wie er und sein Netzwerk vorgehen. So gehe es nicht um große Verschiebungen, die den Spielverlauf oder gar das Ergebnis entscheidend beeinflussen. Vielmehr werde der Fokus auf recht „kleine Eingriffe“ gelegt, die sowohl vor den Zuschauer als auch vor den Kontrolleuren der Verbände verborgen bleiben.

Laut Hermes werden je nach Manipulation verschiedene Summen fällig. Für einen Einwurf, eine Ecke oder einen Freistoß verlange er meist 500 Euro. Eine gelbe Karte dagegen koste das Doppelte. Rund 2.000 Euro seien bei einer roten Karte fällig. Auf Nachfrage der BBC-Journalisten bestätigte Hermes, in der Vergangenheit gezielt Spiele auf diese Art und Weise manipuliert zu haben.

Eine lange Zusammenarbeit sei ebenfalls im Rahmen des Möglichen, die jedoch nur auf einer pauschalen Basis funktioniere. Pro Saison und je Spieler verlange er zwischen 20.000 und 25.000 Euro.

Kontaktaufnahme. Die Journalisten der BBC stellten sich den Brüdern N’Goy als interessierte Investoren vor und schafften so den Kontakt. In den insgesamt vier Gesprächen ging es entsprechend um einen möglichen Deal.

Mehrere Fußballer in Wettbetrug involviert

Im weiteren Verlauf des veröffentlichten Videos treten die drei Fußballer Jean-Francois Mbuba, Julien Vercauteren und Idris Laib in Erscheinung. Sie werden den BBC-Journalisten während konkreter Verhandlungen um einen möglichen Wettbetrug von Hermes vorgestellt. Genau wie Emile N’Goy spielen die drei Fußballer in unterklassigen Ligen. Dort gebe es nach Aussage von Hermes deutlich weniger Überwachung, was Manipulationen begünstige.

In der Vergangenheit seien Mbuba, Vercauteren und Laib bereits mehrfach Teil von Schiebungen gewesen. So habe einer der drei Spieler im vergangenen Jahr eine Partie immer wieder verzögert, um ein Unentschieden über die Zeit zu bringen.

Für ihre „Dienste“ werden die involvierten Spieler und Personen nach festen Abläufen bezahlt. Es gibt nur Bargeld. Überweisungen oder andere digitale Zahlungswege sind ausgeschlossen. Auf diese Art und Weise werden keine Spuren hinterlassen, was eine Nachverfolgung durch Verbände und Justiz verhindert.

Verfolgung unmöglich? Die Betrugsmasche im „kleinen“ Stil in unterklassigen Ligen sollen dafür sorgen, dass Kontrolleure nicht aufgescheucht werden. Laut Terry Steans, offizieller Kontrolleur der FIFA, funktioniert dieser Plan in vielen Fällen. Manipulierte Spielereignisse, die Einwürfe, Ecken, Freistöße oder Karten nach sich ziehen, seien nur sehr schwer als solche zu identifizieren. Entsprechend komplex gestalte sich die Ermittlung.

zum Seitenanfang