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UK: Sportech übernimmt Lotto

Der in London stationierte Online-Sportwettenanbieter Sportech hat den in Birmingham ansässigen Online-Lotteriebetreiber LOT.TO übernommen. Der Deal soll dazu beitragen, die internationalen Geschäfte beider Anbieter infolge einer Umstrukturierungsphase zu optimieren.

Ein Greyhound während eines Rennens.
Greyhound-Rennen gehören zum Sportech-Sortiment – die Hunde werden über 70 km/h schnell.

100 Prozent-Beteiligung

Die Akquisition von LOT.TO werde die „digitalen Fähigkeiten in allen Geschäftsbereichen der Unternehmensgruppe verbessern“, heißt es von Seiten des Sportech-Chairmans und (neuen) CEOs Richard McGuire. Darüber hinaus beschleunige die Übernahme auch das internationale Wachstum des an der London Stock Exchange notierten Unternehmens. Vor allem die Sportwett-Kapazitäten beider Anbieter sollen infolge der Akquisition „konsolidiert“ werden. Der Vorstandsvorsitzende McGuire hierzu im Wortlaut:

“Unsere bestehenden Lotterieprodukt- und Sportwettkapazitäten werden entschieden verbessert. Außerdem wird die Akquisition unsere digitale Entwicklung sowie unserer globalen Para-Mutuel-Kapazitäten effizient und effektiv unterstützen.”

Über die finanziellen Details der Transaktion wurde bislang nichts bekannt. Klar ist jedoch, dass Sportech fortan zu „100 Prozent an LOT.TO beteiligt“ ist. Neben der Festigung seiner globalen Spielefähigkeiten und -dienstleistungen, plant Sportech zudem sein Angebot an Glücksspieldiensten zu erweitern – insbesondere in Bezug auf Lotterie- und Wettspiele sowie Spielerverwaltungssysteme, die auf Cloud-basierten iLottery-Plattformen bereitgestellt werden. Das in Großbritannien lizenzierte Online-Lotterieunternehmen LOT.TO hat bereits mit Glücksspielunternehmen wie Lottoland, CelebPoker sowie den Mediengiganten Sky und Virgin zusammengearbeitet. Erst vor zwei Monaten gab LOT.TO außerdem eine Kooperation mit dem Schweizer Sportdaten-Konzern Sportradar bekannt. Im Zentrum des Deals stand dabei die Implementierung des neuen „Sportradar-Numbers-Betting Online-Solution“-Systems. Hierbei handelt es sich um ein neuartiges Onlinezahlungssystem für Wetten mit festen Quoten, womit eine ebenso einfache wie effektive Ein- und Auszahlungsabwicklung garantiert werden soll. Vor allem in punkto Spracherkennung werde das System „neue Maßstäbe“ setzen. Außerdem akzeptiere die Software eine „große Reihe“ an Währungen. Auch Sportech arbeitet obendrein schon mit Sportradar zusammen.

Akquisition von „zentraler Bedeutung“

Besonders auf Grund der internationalen Ausrichtung ist LOT.TO für seinen neuen Eigentümer Sportech attraktiv. Die Vorteile der Akquisition sieht auch McGuire, der in diesem Kontext außerdem auf die derzeitigen Entwicklungen am globalen Glücksspielmarkt verweist: Das Lotteriepotenzial des Marktes sei von „zentraler Bedeutung“. Hierzu liefert McGuire einige ebenso aktuelle wie deutliche Zahlen, im Zitat heißt es:

“Wir schätzen, dass der globale Glücksspielmarkt bis 2020 einen Jahresumsatz von 635 Milliarden US-Dollar erreichen wird, wovon der Lotteriesektor etwa 30 Prozent ausmacht. Unsere Allianz mit Lot.to wird unser bestehendes Kernlotterieprodukt verbessern und uns helfen, dass weltweite Wachstum voranzutreiben und ein ständig wachsendes digitales Publikum zu erreichen.”

Unterstützung erfährt der McGuire parallel von LOT.TO-Mitbegründer Andrew Lindley, der ebenfalls Stellung mit Blick auf das Potenzial der iLottery-Branche bezog. Mit der Übernahme haben sich beide Unternehmen demnach vor allem technische Vorteile gegenüber der Konkurrenz gesichert, ohnehin übe „kein anderes Glücksspiel-Produkt so viel weltweite Anziehungskraft aus, wie Lotterien“. Lindley darüber hinaus im Wortlaut:

“Unsere Kunden werden von der Kombination aus unserer bewährten Verarbeitungstechnologie und der Hardware von Sportech profitieren. Unsere innovative iLottery-Plattform wird Synergien aus einzigartigen Angeboten bereitstellen. Zusammen können wir unseren Kunden eine wirklich erstklassige Omni-Channel-Lösung anbieten .”

Umstrukturierungen bei Sportech

Pläne für eine LOT.TO-Übernahme hatte Sportech erstmals im vergangenen November bekannt gegeben, nur wenige Tage nachdem das Unternehmen seine bereits zweite Verlustwarnung für 2018 an seine Aktionäre herausgegeben hatte. Auf Grund von Verlusten durch ausleibende Verkäufe mussten Sportechs Shareholder folglich ein Minus von 15 Prozent verkraften. Richard McGuire betonte an dieser Stelle, dass das bereinigte EBITDA für 2018 ohne Sportwetten-Investitionen voraussichtlich fünf bis zehn Prozent unter den Markterwartung von 9,9 Mio. Euro liegen wird – man sei sehr „enttäuscht“, so der Kommentar des Vorsitzenden. Jüngste Prognose bestätigen hingegen eine Zunahme des bereinigten EBITDAs von 14 bis 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Begründet werden die Voraussagen unter anderem mit geplanten Expansionen in den USA, wo Sportech im Bundestaat Connecticut unter der Marke Sportech Venues vertreten ist. Hier verfügt Sportech indessen bereits über 16 Standorte für Wetten auf Pferderennen und Windhunderennen. Außerdem hat der Betreiber eine exklusive Lizenz für Telefon- und Onlinedienste erhalten. Zum Überseegeschäft äußerte sich zuletzt Sportechs (scheidender) CEO Andrew Gaughan, es hieß:

“Wir arbeiten proaktiv mit Connecticut und anderen US-Bundesstaaten zusammen, um die Rechte zur Durchführung von Sportwetten als lizenzierter Betreiber zu sichern und wir erwarten, dass die Sportwetten-Einnahmen besonders in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 steigen werden.”

Gaughans Prognosen könnten sich insofern bewahrheiten, als dass der Bundesstaat Connecticut tatsächlich plant, seinen Markt im zweiten Halbjahr 2019 für Sportwetten zu öffnen. Seit der PASPA-Aufhebung im letzten Mai obliegt die Sportwettregulierung in den USA den einzelnen Bundesstaaten.

Neuer CEO

Im Übrigen ist Andrew Gaughan – ebenfalls im letzten November – nur acht Monate nach seiner Ernennung zum Geschäftsführer, von seiner Position zurückgetreten. Er wolle „andere Interessen verfolgen“, hieß es in einem persönlichen Statement. Der 52-Jährige kam 2010 zu Sportech und wurde im Januar 2017 Vorstandsmitglied. Ende diesen Monats wird Gaughan offiziell aus dem Team entlassen. Die Geschäfte übernommen hat derweil wie zu vermuten der Vorstandsvorsitzende Richard McGuire.

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