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Australien: Netzsperren nehmen zu

Australien möchte mithilfe von Netzsperren den heimischen Glücksspielmarkt vor illegalen Wettbewerben schützen. Bereits seit 2019 setzt das Land auf das IP-Blocking, das kontinuierlich ausgebaut wurde. Wie die staatliche Medienaufsicht „Australian Communications and Media Authority“ (ACMA) nun verlauten ließ, wurden bisher 747 illegale Online-Glücksspielanbieter gesperrt.

Ein „Betreten-verboten“-Schild hängt an Wand aus Holzpanelen.
Das IP-Blocking im virtuellen Glücksspielsektor kommt seit 2019 in Australien zum Einsatz. (©ndemello /Pixabay.com)

Kampf gegen illegales Glücksspiel

Illegales Glücksspiel gibt es überall auf der Welt – auch in Australien. Im Zuge der Digitalisierung und der fortschreitenden Technologie ist der Schwarzmarkt auch in Down Under kontinuierlich gewachsen. Als Reaktion hat die dortige Regierung ein entsprechendes Gesetz erlassen, um der wachsenden Bedrohung Einhalt zu gebieten und die Situation unter Kontrolle zu bekommen.

Ein wichtiger Teil der Reform war das IP-Blocking. Seit November 2019 ist die ACMA dazu legitimiert, illegale Online-Glücksspielebetreiber in Australien per Netzsperre aus dem Verkehr zu ziehen. Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich die zuständige Behörde immer mehr diesem Abwehr- und Schutzmechanismus bedient. Laut offiziellen Angaben wurden mittlerweile 747 rechtswidrige Betreiber gesperrt.

Jüngste Sanktionen Allein in den vergangenen Tagen wurden drei namhafte Glücksspielseiten vom australischen Markt getilgt. Die jeweiligen Webseiten gehörten zu den Marken „Valve“, „Highway Casino“ und „Online Casinos Australia“. Alle drei Wettbewerber besitzen keine gültige Lizenz und agieren nach der hiesigen Gesetzeslage rechtswidrig.

Netzsperren für den Spielerschutz

Die Nutzung von Netzsperren fuße nach Angaben der ACMA nicht auf Willkür, sondern sei dem Spielerschutz dienlich. Im Rahmen der jüngsten Sanktionen erklärte die Behörde, dass nur seriöse und lizensierte Online-Anbieter ausreichend Spielerschutz böten. Entsprechend müsste die hiesige Spielergemeinde explizit darauf achten, auf welchen Webseiten sie sich anmeldet.

Zudem wies die ACMA darauf hin, dass selbst vermeintlich seriös aussehende Glücksspielseiten sich nicht zwangsläufig an das Gesetz halten würden. Ohne eine gültige Lizenz verkehren die jeweiligen Anbieter rechtswidrig. Im schlimmsten Szenario könnten Australier gar Betrügern auf den Leim gehen und ihr Geld verlieren.

Die Behörde macht in ihrem Statement auf ihr umfassendes Informationsangebot aufmerksam, dass die einheimischen Spieler mit allen relevanten Details rund um den virtuellen Glücksspielsektor versorgt. Primär geht es dabei um den Schutz vor illegalen Betreibern. Darüber hinaus werden in einer detaillierten Aufstellung alle bisher gesperrten Webseiten aufgelistet.

Erfolgsgeschichte?> Laut den Angaben der ACMA seien die Netzsperren auf dem australischen Online-Glücksspielmarkt eine Erfolgsgeschichte. Seit dem das IP-Blocking praktiziert wird, hätten sich bereits mehr als 200 illegale Anbieter aus Australien zurückgezogen.

Härtere Sanktionen

Die Netzsperren im australischen Glücksspielsektor gehören zur härteren Gangart auf gesetzlicher Ebene. Bereits seit 2017 greift die ACMA auf schärfere Sanktionen zurück, um illegale Anbieter kontinuierlich zurückzudrängen. Neben den Netzsperren erteilt die Behörde auch Strafanzeige und spricht empfindliche Geldbußen aus.

Das effektive Vorgehen fußt jedoch nicht ausschließlich auf internen Abläufen, sondern geht auch auf die Mithilfe der Bevölkerung zurück. Darüber ist sich die ACMA durchaus bewusst und wirbt aktiv um Unterstützung. Auf ihrer Webseite hat die Behörde einen Bereich eingerichtet, in dem etwaige Hinweise zu betreffenden Glücksspielanbietern gegeben werden können.

IP-Blocking im virtuellen Glücksspielsektor

Das IP-Blocking wird nicht nur in Australien angewendet. Auch andere Länder nutzen die Methode, um illegale Anbieter vom heimischen Markt fernzuhalten und so die eigene Bevölkerung zu schützen. Auf dem europäischen Kontinent ist das Vereinigte Königreich ein prominentes Beispiel.

Als zuständige Behörde geht die „UK Gambling Commission“ (UKGC) rigoros gegen rechtswidrige Branchenakteure vor und scheut auch vor drastischen Maßnahmen nicht zurück. So hat die Glücksspielaufsicht die britischen Internetprovider dazu aufgefordert, mehr als 2.800 Glücksspielwebseiten für den hiesigen Markt zu sperren. Die Maßnahme ruft jedoch bis heute Kritiker auf den Plan, die sich in ihrer individuellen Freiheit eingeschränkt fühlen und zu wenig Verantwortung bei den Spielern sehen.

Kritik an Netzsperren Nach Auffassung der Kritiker würden Netzsperren nur eine kurzfristige Lösung darstellen und seien auf lange Sicht eine ineffektive Maßnahme gegen das illegale Glücksspiel. Technisch versierte Nutzer seien in der Lage, die Sperren zu umgehen – etwa über virtuelle private Netzwerke (VPN). Zudem könne das IP-Blocking zu einer „Whack-a-Mole“-Situation führen, bei der illegale Glücksspielbetreiber einfach ihre URLs ändern. Auf diese Art und Weise könnten die Sperren ausgehebelt werden.

Nicht nur auf dem britischen Glücksspielmarkt wird auf Netzsperren zurückgegriffen. Auch in der Schweiz nutzt die dortige Glücksspielbehörde – die „Eidgenössische Spielbankenkommission“ (ESBK) – das IP-Blocking, um unliebsame Wettbewerber fernzuhalten.

Allerdings wird dabei nicht unterschieden, ob ein Anbieter eine gültige Lizenz besitzt oder nicht. Da der hiesige Markt monopolisiert ist, wird privaten Betreiber partout die Ausübung ihrer Geschäfte verweigert. In der Vergangenheit kam es jedoch vereinzelt zu Problemen, da die erteilten Netzsperren nicht immer fehlerfrei funktionierten.

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