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In Belgien kommt die Identifikationspflicht an Glücksspielautomaten

Zukünftig wird in Belgien an Glücksspielgeräten jeglicher Art ein Identitätsnachweis erforderlich sein, bevor die Spielautomaten genutzt werden können. Zwar muss das vom belgischen Ministerrat am 18. September 2023 verkündete vorhaben noch durch den Staatsrat geprüft und abgesegnet werden, hierbei handelt es sich aber um eine formelle Schrittabfolge. Ziel des neuen Gesetzes soll die Stärkung des Spielerschutzes sein. Auch andere europäische Länder nutzen diese Regelung bereits oder führen sie in naher Zukunft ein.

Eine Spielhalle mit zahlreichen Spielautomaten nebeneinander aufgereiht.
Glücksspielautomaten werden in Belgien zukünftig nur noch nach einem vollständigen Identitätsnachweis bespielt werden können. (©Lee Thomas /Unsplash.com)

Kein Glücksspiel unter 21 Jahren

Glücksspiel in seinen verschiedensten Formen übt seit eh und je auf viele Menschen eine große Faszination aus. Der schnelle Weg zum Glück, zum großen Reichtum und einem sorgenfreien Leben. Und sicherlich gibt es auch zahlreiche Beispiele, bei denen genau das funktioniert hat. Der Großteil der Menschen zockt allerdings einfach zur Unterhaltung. Problematisch wird es nur, wenn sich das normale Spielverhalten zum Suchtverhalten wandelt. Speziell jüngere Menschen neigen zu krankhaftem Spielverhalten über den eigenen monetären Verhältnissen. Belgien wird nun im Sinne des Spielerschutzes – speziell jüngerer Spieler – genau hiergegen vorgehen.

Ein Artikel von SBC News berichtet über das neuste Vorhaben des belgischen Ministerrates. So seien jegliche Glücksspieleinrichtungen (Spielautomaten, Wettterminals etc.) nur noch nach einer vorherigen Identitätsprüfung nutzbar. Hierzu müssen die Automaten in Zukunft mit einem Lesegerät für Personalausweise verbunden sein.

Ziel der neuen Regulierung ist der Schutz vor Spielsucht und vor in Folge von Glücksspiel aufgetretenen Schäden. Speziell Jugendlichen unter 21 Jahren soll so die Ausübung von Glücksspiel nahezu unmöglich gemacht werden. Die Identitätsprüfung wird an allen Glücksspielautomaten landesweit eingeführt, egal ob diese in einer Kneipe oder Gaststätte, einem Wettbüro oder einer Spielhalle stehen.

Dieses Anliegen hat in der belgischen Politik schon seit längerer Zeit Konjunktur. Der belgische Justizminister, Vincent Van Quickenborne, zeigte zudem klare Kante und forderte ein zügiges und konsequentes Vorgehen in der Causa Identitätsprüfung.

„Dies ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Glücksspielsucht. Wir werden es nicht länger dulden, dass zügelloses finanzielles Leid auf Kosten von Menschen mit Suchtproblemen entsteht.“Vincent Van Quickenborne, Justizminister von Belgien Nachricht bei SBC News

Man dürfe sich beim Einführungsprozess des Identitätsnachweises an Glücksspielgeräten keine Verzögerungen leisten. Ganz im Gegenteil sei laut dem belgischen Justizminister Van Quickenborne eine Beschleunigung notwendig. Die Gesetzeslöcher im Bereich des Glücksspiels müssten umgehend gestopft werden. Speziell Glücksspieleinrichtungen im Einzelhandel- und in Freizeiteinrichtungen wie beispielsweise Kneipen könnten Jugendliche unter 21 Jahren viel zu schnell und vor allem zu einfach an den Spielautomaten zocken. In offiziellen Spielhallen sei dieses Unterfangen schon deutlich schwieriger.

Van Quickenborne fügte an, dass die belgische Gesellschaft unbedingt vor schädlichem Glücksspiel bewahrt werden müsse. Dies sei das oberste Ziel. Der neue Regulierungsentwurf müsse nun vom belgischen Staatsrat geprüft werden. Widerstand gegen die geplanten Änderungen sei aber nicht zu erwarten.

Neujustierung des belgischen Glücksspielgesetztes im Fokus

Der Schutz jugendlicher Spieler ist zwar ein wichtiger Schritt, aber auch nur einer von vielen bei der geplanten, vollständigen Neuregulierung des Glücksspielgesetzes durch die belgische Regierung. Als eine von mehreren weiteren Maßnahmen solle laut Justizminister Van Quickenborne beispielsweise das EPIS (Excluded Persons Information System) modernisiert werden, um den Spielerschutz zu stärken. So müsse daran gearbeitet werden, dass sämtlichen Spieler im EPIS auch wirklich und umfassend die Möglichkeit für die Ausübung von Glücksspiel genommen werde – sei es online oder in landbasierten Glücksspieleinrichtungen.

Was ist das EPIS? Das Excluded Persons Information System, kurz EPIS, existiert seit dem Jahre 2004. Es ist ein Register, in dem sich Spieler freiwillig zum Zwecke des Selbstausschlusses von Glücksspiel eintragen können. Dadurch erhalten Spieler mit problematischem Spielverhalten eine Art Rettungsring. Einmal eingetragen ist es ihnen nicht mehr möglich, für einen zuvor selbst bestimmten Zeitraum am Glücksspiel in Belgien teilzunehmen.

Weitere Maßnahmen sind zum Teil schon von der belgischen Regierung beschlossen worden. So wird für Online-Glücksspiel in Zukunft ein deutlich vermindertes Limit für tägliche Einsätze gelten. Von zuvor 500 Euro pro Tag wird dieses auf 200 Euro gesenkt. Diese Regelung gilt bereits ab dem 20. Oktober diesen Jahres.

Belgien steht bei der Neuregulierung des nationalen Glücksspiels längst nicht alleine da. Dänemark hat beispielsweise bereits seit diesem Monat einen Identitätsnachweis verpflichtend an Glücksspielautomaten eingeführt. Ohne Spieler-ID, die mit einem Personalausweis bestätigt und kontrolliert wurde, geht in Wettbüros und Spielhallen gar nichts mehr. So soll neben dem Schutz von minderjährigen Spielern auch das Problem der Geldwäsche angegangen werden.

Auch in Deutschland ist ein Identitätsnachweis sowohl online im Internet als auch an Spielautomaten in Gaststätten oder Spielhallen Pflicht. Der neue Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland hat zudem sämtliche rechtlichen Grauzonen, die zuvor im Bereich der Glücksspielregulierung bestanden haben, ausgebessert und klare Strukturen erfolgreich eingeführt. Inwieweit der belgische Vorstoß des Ministerrates Erfolg haben wird, wird sich schon bald zeigen.

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