besteonlinecasinos.co

Berlin: Illegales Glücksspiel wächst

Der Verband Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) warnt vor einer Ausbreitung des illegalen Glücksspiels in Berlin. Der Vorsitzende Georg Stecker gab in einem Interview mit dem Berliner Sender rbb zu Protokoll, dass der Kanalisierungsauftrag zu scheitern drohe, da immer mehr Spielende auf den Schwarzmarkt ausweichen. Grund für diese Entwicklung seien die zahlreichen Schließungen staatlich lizensierter Spielhallen.

Ein angeschaltetes Blaulicht auf einem Polizeifahrzeug.
Die Polizei in Berlin hat in jüngerer Vergangenheit erheblich mit illegalen Glücksspielaktivitäten zu kämpfen, die gerade während der Corona-Pandemie enorm zugenommen haben. (©Scott Rodgerson/Unsplash)

Spielhallen sterben aus

Vor gut zehn Jahren brachte die politische Führung in Berlin ein neues Spielhallengesetz auf den Weg, das nach Auffassung Georg Steckers die Hauptursache für die erhebliche Reduktion der landesbasierten Spielhallen innerhalb der Hauptstadt ist. Die damalige rot-grüne Regierung verschärfte in der Vergangenheit die Vorgaben und Statuen für die hiesigen Spielhallen und habe auf diese Art und Weise rund 80 Prozent der Betriebe dezimiert.

Initiator der restriktiven Gesetzgebung war damals der Berliner SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz. Dieser sagte jüngst in einer Medienrunde am Berliner Nollendorfplatz, dass sich seit des Spielhallengesetzes das Stadtbild stark und positiv geändert habe. Als Beispiel führte er eben jenen Standort an. So sei es vor der gesetzlichen Neuausrichtung für die Bürgerinnen und Bürger problemlos möglich gewesen, in mehr als sechs verschiedenen Spielhallen an den Automaten das eigene Geld zu verlieren.

Spielhallengesetz in Berlin. Der Rechtsrahmen zur Regulierung der Spielhallen in der Hauptstadt, der am 20. Mai 2011 ausformuliert wurde, sieht unter anderem Anforderungen an die Gestaltung und Einrichtung sowie die Einhaltung eines Mindestabstandes von 500 Metern zwischen einzelnen Spielotheken ein. Letzterer Punkt ist dabei hauptverantwortlich für die starke Reduktion der Spielhallenlandschaft.

Buchholz wertet Gesetz als Erfolg

Der SPD-Politiker wertet den damaligen Gesetzesentschluss aus heutiger Sicht als absoluten Erfolg. Nach seiner Ansicht sei es die richtige Entscheidung gewesen, den restriktiven Rechtsrahmen als Landesgesetz zu implementieren, so dass in allen Teilen der Hauptstadt eine Spielhallen-Entschlackung stattfindet. Der Status quo beweise, dass er und die damalige Regierung die richtige Entscheidung getroffen haben.

Nur noch 128 Betriebe. Zum damaligen Zeitpunkt habe Berlin fast 600 Spielhallen gezählt. Laut Buchholz entspreche das einer wahren Spielhallen-Flut. Leere Geschäfte und Lokale würden nicht lange leer gestanden haben, ehe eine neue Spielothek ihre Pforten eröffnete. Heute sei das nicht mehr möglich, entgegnete der SPD-Politiker. Das zeige die Reduktion auf 128 Betriebe eindrucksvoll.

Spielsucht nicht besiegt

Was Buchholz und die damalige rot-grüne Regierung jedoch in der Umsetzung des Spielhallengesetzes nicht beachtet haben, sei nach Angaben des „rbb“ die anhaltende Gefahr der Spielsucht. So seien zwar die Spielhallen und Automaten in vielen Teilen der Stadt verschwunden, die Spielsüchtigen bleiben allerdings. Gleichwohl es keine konkreten Zahlen gäbe, sei sich eine Beratungsstelle für Spielautomatenabhängige sicher, dass viele Spielsüchtige in kleine „Café-Casinos“ ausweichen würden, um ihrer Sucht nachzukommen.

Nach aktuellem Recht dürften entsprechende Gastronomiebetriebe maximal zwei Glücksspielgeräte in ihrem Laden aufstellen. Jedoch gilt die Prämisse, dass es sich dabei tatsächlich um offizielle Gastronomiebetriebe handelt und die jeweiligen Spielautomaten bei den Behörden registriert sind. Das sei jedoch nach offiziellen Angaben nur äußerst selten der Fall.

Hohe Dunkelziffer. Laut der Berliner Polizei seien allein in diesem Jahr rund 128 Geräte im Rahmen illegaler Glücksspielaktivitäten konfisziert worden. Auch im Rhein-Sieg-Kreis ist den Ermittlern ein Schlag gegen illegales Glücksspiel gelungen. Viele Verstöße würden zudem gar nicht aufgedeckt werden können, da die Kontrollen nur stichprobenartig vorgenommen werden. Entsprechend hoch sei die Dunkelziffer.

Kritik von Georg Stecker

Die gesamte Causa sorgt seit jeher für Unverständnis bei der DAW. Georg Stecker bekräftigte nun erneut seine Kritik gegenüber der Berliner Spielhallenpolitik und beschuldigt die damalige Regierung, die staatlich lizensierten Spielhallen in einem viel zu großen Maße abgebaut zu haben. Da nur ein reglementiertes, transparentes und legales Spielangebot dem Kanalisierungsauftrag nachkomme, sei die enorme Reduktion der Spielotheken der falsche Schritt gewesen.

Die Ausdehnung des illegalen Glücksspiels in Berlin sei entsprechend die logische Konsequenz des damaligen Handelns. Der DAW-Vorsitzende könne nicht verstehen, warum Daniel Buchholz das restriktive Spielhallengesetz als Erfolg wertet. Es sei offensichtlich, dass der Abbau der Spielhallen schlecht für gefährdete Menschen sei, da der Spielerschutz nicht aufrechterhalten werden kann. Zudem würden auch die Unternehmen und Betreiber der Branche darunter leiden.

Zustimmung. Unterstützung bekam Stecker jüngst von Gunnar Schupelius. Der Kolumnist bezeichnete die Berliner Spielhallenpolitik als Schuss in den Ofen. Nach seiner Auffassung hätten die Maßnahmen das Problem der Spielsucht nur noch verstärkt. Die Politik wolle nur nicht einlenken, da sie nicht öffentlich das Versagen zugeben möchte.

Wer sich keine Sorgen um illegale Glücksspiele machen möchte, kann sich bei einem der Glücksspielanbieter im Internet anmelden. Dort ist Spiele-Fans komfortables und bequemes Spielen möglich, bei dem hohe Sicherheitsstandards gelten.

zum Seitenanfang