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European Gaming Congress 2020

Der European Gaming Congress 2020 steht im Zeichen der Regulierung des Online-Glücksspiel in Westeuropa. Vertreter der Branche, Rechtsexperten und Regulatoren aus Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich haben sich auf der Konferenz sowohl über die gegenwärtigen als auch die zukünftigen Parameter des Online-Glücksspiels ausgetauscht. Die Befürchtung steigt, dass die immer schärferen Richtlinien der Industrie die Anbieter auf dem Markt vor große Herausforderungen stellen werden.

Eiffelturm in Frankreich.
Auf dem französischen Glücksspielmarkt sind derzeit nur 14 Online-Bertreiber aktiv. (©TheDigitalArtist/Pixabay)

Neues Gesetz in den Niederlanden

In den Niederlanden erwarten die hiesigen Online-Anbieter für Glücksspiel ab dem 01. März 2021 einschneidende Veränderungen in ihrer Branche. Das Parlament hatte im letzten Jahr verabschiedet, dass der nationale Glücksspielmarkt gesetzlich neu geregelt werden soll. Zwar ging damit eine Liberalisierung des Online-Segments einher, allerdings bedeuten die umfangreichen Präventionsmaßnahmen gegen Spielsucht strenge Auflagen für die einzelnen Betreiber. Die niederländische Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) nimmt diesbezüglich ab dem 01. Januar 2021 Lizenzbewerbungen entgegen.

Glücksspielregulierung in den Niederlanden. Das Inkrafttreten des neuen Gesetzes für eine einheitliche Regulierung des niederländischen Glücksspielmarktes wurde aufgrund von Unstimmigkeiten im Parlament immer wieder verschoben. Gleichwohl die unterschiedlichen Parteien eine Öffnung der Branche für Privatanbieter vorsehen, konnten sie sich in vielen Punkten nicht vollends einigen.

Die Lizenzvergabe ist an eine strenge Kontrolle gebunden, deren Richtlinien im neuem Glücksspielgesetz festgehalten sind. Neben dem Spielerschutz wird auch die Werbung für das Online-Glücksspiel komplett neu definiert. Vor allem das Engagement von Influencern soll beschnitten werden. Darüber hinaus werden die einzelnen Anbieter dazu verpflichtet, zukünftig eine Risikoanalyse ihrer Angebote durchzuführen. Die daraus resultierenden Ergebnisse sollen in die Strategien für Suchtprävention und Werbung einfließen.

Harte Beschneidungen in Großbritannien

Auf der britischen Insel werden die Stimmen nach einer „Überregulierung“ immer lauter. Die zu erwartenden Entwicklungen auf gesetzlicher Ebene dürften diesen Tenor nur noch bestärken. So ließ Joe Evans, Managing-Editor bei Gambling Compliance, verlauten, dass das Glücksspiel in Großbritannien wohl noch mit mehr Regulierungsmaßnahmen rechnen müsse. Die Legislative plane diesbezüglich ein neues Glücksspielgesetz, das neue Einschränkungen mit sich bringen könnte.

Ein Grund für die neue Regulierungsinitiative sei der anhaltende Druck durch Spielerschützer. Die starke Lobby der Anti-Glücksspieler habe bereits bewirken können, dass die Regierung in vielerlei Hinsicht im Zugzwang ist. So seien praktische Maßnahmen wie ein Verbot des Glücksspielsponsorings im Sport so gut wie beschlossen.

Glücksspielsponsoring in den Niederlanden. Die Regierung in den Niederlanden steht aktuell stark unter Druck und will daher alle Arten des Glücksspielsponsorings im Sport verbieten oder rigide einschränken. Joe Evans, Managing-Editor bei Gambling Compliance, geht davon aus, dass die ersten Maßnahmen bereits in wenigen Wochen umgesetzt werden könnten.

Das Portfolio an geplanten Restriktionen für den britischen Glücksspielmarkt ist laut Evans üppig ausgestattet. Ähnlich wie in Deutschland wird auch über die Einführung eines Einsatzlimits für virtuelle Spielautomaten diskutiert. Hierzulande wurde diese Maßnahme im Rahmen des neuen Glücksspielstaatsvertrags umgesetzt.

Frankreich: Verbot von Online-Casinos

Die französische Gesetzgebung sieht bis heute ein Verbot von Online-Casinos vor. Durch das europäische Recht sind dennoch einige Anbieter für Online-Glücksspiel, die EU-gültige Lizenzen erworben haben, auf dem französischen Markt tätig. Die Anzahl von 14 Online-Betreibern ist im europäischen Vergleich dennoch äußerst gering. Ein Grund für diese „Unterentwicklung“ sind die hohen Steuern und das generelle Verbot.

Der französischen Glücksspielbehörde L’Autorité nationale des Jeux (ANJ) seien laut Auffassung des Funktionärs Simon Leymarie die Hände gebunden. Er interpretiert die Aufgaben und Pflichten der Behörde nicht im Zusammenhang mit steuerlichen und rechtlichen Veränderungen. Um dieses Gebiet müsse sich die Politik kümmern. Die ANJ sei dafür zuständig, den Unternehmen des Online-Glücksspiels transparente Richtlinien bereitzustellen.

Frankreichs Glückspielmarkt mit Deutschland vergleichbar. Der französische Online-Glücksspielmarkt befindet sich in einer ähnlichen Situation wie Deutschland, bevor hierzulande der neue Glücksspielstaatsvertrag verabschiedet wurde. Online-Anbieter für Glücksspiel dürfen mit einer gültigen Lizenz trotz nationalem Verbot ihre Dienstleistung in Frankreich anbieten. Der Grund: Das EU-Recht sieht eine Wettbewerbs- und Dienstleistungsfreiheit vor, die mit der französischen Legislative kollidiert. Dadurch entsteht eine gesetzliche Grauzone.

Leymarie sieht die französische Glücksspielbehörde in erster Linie als kooperierendes Element an, dass den einzelnen Branchenakteuren Transparenz verschaffe. Nichtsdestotrotz sei man auch in kontrollierender Funktion tätig und auch Sanktionen seien bei Zuwiderhandlung von Vorgaben im Rahmen des Möglichen.

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