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Festnahme eines Glücksspiel-Magnats

Der chinesische Glücksspiel-Tycoon She Zhijiang wurde von den thailändischen Behörden festgenommen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Nachrichtenagentur Reuters hervor. Zhijiang wird international gesucht, da er sich in China wegen illegalen Glücksspiels im großen Stil strafbar gemacht hat. Seit rund zehn Jahren befand er sich auf der Flucht.

China auf einem Globus.
China hat im Jahr 2012 einen internationalen Haftbefehl gegen She Zhijiang ausgestellt. (©Christian Lue/Unsplash)

Interpol beteiligt sich an Fahndung

Im Jahr 2012 stellte die chinesische Regierung in Peking einen internationalen Haftbefehl gegen She Zhijiang aus, dem illegale Machenschaften in der hiesigen Glücksspielindustrie vorgeworfen werden. Zhijiang gilt als Magnat in der Branche, der über ein weitreichendes Netzwerk und viele Kontakte verfügt. Sein Status schützte ihn jedoch nicht vor dem Justizhammer der chinesischen Regierung, als seine Verwicklung in zwielichtige Glücksspielgeschäfte öffentlich wurde.

Zu fassen bekam ihn China jedoch nie. Seit zehn Jahren befindet sich der Glücksspiel-Magnat auf der Flucht. Um ihn dingfest zu machen, fragte Peking zuletzt bei Interpol an, die Zhijiang lokalisierten. In der Folge stellte Interpol (Internationale kriminalpolizeiliche Organisation) eine sogenannte „Red Notice“ aus, die durch die Strafverfolgungsbehörde in Bangkok befolgt wurde.

Red Notice. Eine „Red Notice“ wird von Interpol erlassen, um den Aufenthaltsort einer verdächtigen Person ausfindig zu machen und diese temporär in Gewahrsam zu nehmen. Entsprechend handelt es sich weder um einen internationalen Haftbefehl noch um einen offiziellen Suchbefehl der internationalen Kriminalpolizei. Eine „Red Notice“ wird in der Regel nicht selbst von Interpol, sondern auf Anfrage eines Mitgliedslandes erlassen.

Aktuell befindet sich Zhijiang noch in Thailand. Wie Reuters jedoch berichtet, werden die thailändischen Behörden den Glücksspiel-Tycoon so schnell wie möglich an China ausliefern. Konkret wirft Peking ihm vor, mithilfe von Scheinfirmen gezielt Spieler in China angelockt und in die Irre geführt zu haben. Mehr als 330.000 Chinesen hätten sich in illegalen Online-Casinos, die unter seinem Namen geführt werden, angemeldet. Zwischen 2018 und 2021 soll er so unrechtmäßig über 22,0 Millionen US-Dollar eingenommen haben.

Illegales Glücksspielprojekt im Fokus

She Zhijiang ist während seiner zehnjährigen Flucht nicht untätig gewesen. Er ist Vorsitzender der „Yatai International Holding Group“, die in Honkong registriert ist. Seinen Hauptsitz hat der Konzern jedoch nicht in der chinesischen Sonderverwaltungszone, sondern in Bangkok. Aus der thailändischen Hauptstadt ist Zhijiang mit seinem Unternehmen ziemlich umtriebig und betreibt viele Subfirmen in Kambodscha, auf den Philippinen und auch in Myanmar.

Insbesondere Myanmar ist dabei interessant. So soll She Zhijiang während seiner Flucht weiter Schuld auf sich geladen haben und der Hauptinvestor des mysteriösen und prestigeträchtigen Glücksspielprojekts in Shwe Kokko, ein Ort im Südosten Myanmars, sein.

Shwe Kokko. Offiziell wurde das Projekt in Shwe Kokko so vorgestellt, dass in dem überschaubaren Ort nahe der thailändischen Grenze eine komplett neue Stadt entstehen soll. Rund 15,0 Milliarden US-Dollar soll das Unterfangen kosten. Woher das Geld konkret stammt, wusste bis dato jedoch niemand so recht. Zudem wurde relativ schnell deutlich, dass es sich bei dem Projekt viel mehr um einen gigantischen Komplex handelt, der für Touristen sowohl Glücksspiel als auch Unterhaltung bietet.

Das Bauvorhaben in Shwe Kokko soll auf eine Subfirma Zhijiangs zurückgehen, die aus Kambodscha agiert. Zwar verstößt das Projekt grundsätzlich nicht gegen Gesetze in Kambodscha, allerdings rief die hiesige Regierung im Jahr 2019 ein flächendeckendes Glücksspielverbot aus. Der Grund: Die Branche stand in Verdacht, Geld im großen Stil zu waschen. Auch Erpressungen sollen zur Tagesordnung gehört haben.

Das Verbot betraf auch das Projekt in Shwe Kokko. Die entsprechende Subfirma wurde dazu aufgefordert, das Bauvorhaben sofort zu stoppen. Diesem Aufruf wurde zwar Folge geleistet, doch nur ein Jahr später wurde der Betrieb ohne Genehmigung einfach wieder aufgenommen.

Verhaftung betrifft Projekt in Shwe Kokko nicht

Laut asiatischen Medien plant die Yatai Gruppe gemeinsam mit lokalen Rebellengruppen in Shwe Kokko illegale Strukturen aufzubauen, die einem autonomen Staat gleichen. Zhijiang und seinem Konglomerat werden mittlerweile eine Vielzahl an Straftaten vorgeworfen. Dazu gehören unter anderem illegales Glücksspiel, illegale Vertreibung, Geldwäsche und Menschenhandel.

Durch die Verhaftung Zhijiangs scheint sich die Situation in Shwe Kokko jedoch nicht zu bessern. Wie die thailändische Nachrichtenplattform Irrawaddy berichtet, lässt sich die Yatai Gruppe nicht beirren und hält weiterhin an der vorgegebenen Marschroute fest. Das wird angesichts des Statements eines Verantwortlichen des Konzerns deutlich. Anonym gab dieser zu Protokoll, dass die Verhaftung Zhijiangs keine Auswirkungen auf Shwe Kokko habe.

Fundament in Shwe Kokko. Im Bericht von Irrawaddy kommen mehreren Zeugen zu Wort. Laut ihrer Aussagen sind in Shwe Kokko mehrere stationäre und digitale Casinos aktiv, die das Glücksspielfundament der Yatai Gruppe bilden.

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