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GB: Schulung gegen Geldwäsche

Der „Betting and Gaming Council“ (BGC) geht mit einer Schulung seiner Mitglieder strikter gegen Geldwäsche vor. Wie der Dachverband der britischen Glücksspielindustrie in einer offiziellen Pressemitteilung erklärt, haben rund 80 lizensierte Glücksspielanbieter am Schulungstag teilgenommen, der von der „Gambling Anti-Money Laundering Group“ (GAMLG) ausgerichtet wurde. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand unter anderem der gemeinsame Austausch zur Geldwäscheprävention in der Branche.

Die Flagge Großbritanniens weht an einem Fahnenmast.
In einem Bericht aus dem Februar 2022 kritisiert die britische Glücksspielaufsicht UKGC den Umgang mit Geldwäsche in der hiesigen Branche. (©Chris Lawton/Unsplash)

Gemeiner Kampf gegen Geldwäsche

Geldwäsche wird zunehmend zu einem Problem in der britischen Glücksspielbranche. Um der negativen Entwicklung Einhalt zu gebieten, gründeten die beiden Verbände „Association of British Bookmakers“ (ABB) und „Remote Gambling Association“ (RGA) im Jahr 2016 die GAMLG. Die Organisation hat zur Aufgabe, den Glücksspielmarkt in Großbritannien auf jegliche Form von Geldwäsche zu durchforsten und im Verdachtsfall einzuschreiten.

Löchrige Präsenz. Mit ihrem Gründungsjahr 2016 ist die GAMLG eine noch relativ junge Organisation auf dem starken Glücksspielmarkt in Großbritannien. Gleichwohl sie von zwei etablierten Verbänden ins Leben gerufen wurde, weist sie keine flächendeckende Präsenz in der hiesigen Industrie auf. So vertritt die Vereinigung derzeit rund 70 Prozent der lizensierten Anbieter. Entsprechend können die restlichen 30 Prozent nicht auf potenzielle Geldwäschetätigkeiten überprüft werden.

Mit dem jüngst veranstalteten Schulungstag verfolgt die BGC das Ziel, die GAMLG in ihren Anstrengungen gegen Geldwäsche zu unterstützen. Der Dachverband rief Branchengrößen wie William Hill, Betway, Playtech, Entain und Genting dazu auf, das Engagement in diesem Bereich zu intensivieren. Die Schulung soll dabei ein erster Schritt sein, um auf allen Ebenen gemeinsam gegen die Geldwäsche auf dem britischen Glücksspielmarkt zu kämpfen.

Evaluierung verschiedener Themenbereiche

Wie aus der Pressemitteilung der BGC hervorgeht, hat die ganztätige Schulung bereits Ende April stattgefunden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen aktuelle Themen im Bereich der Geldwäschebekämpfung und ihre Aufschlüsslung. Generell ging es dabei um eine Analyse des Status quo. Die rund 80 Teilnehmer versuchten eine gemeinsame Basis für eine zukünftige Zusammenarbeit zu finden, um mit vereinten Kräften gegen die Geldwäsche im Glücksspielsektor vorzugehen.

Während des Schulungstages wurden viele verschiedene Themenbereiche evaluiert. So ging es etwa um die Risikobewertung von Aktivitäten, die auf Geldwäsche hindeuten oder diese vermuten lassen. Thema waren auch bereits bewährte Maßnahmen im Umgang mit dem Geldwäscherisiko. Nicht zuletzt wurden auch die Abläufe der Lizenzinhaber hinterfragt. Vordergründig ging es dabei um die jeweiligen Compliance-Richtlinien.

Erhöhung der Standards. Auch wenn Geldwäsche in der britischen Glücksspielbranche ein zunehmendes Problem ist, in der nationalen Risikobewertung der Regierung wird dem Problemfeld aktuell eher ein geringfügiges Schadenspotenzial zugeschrieben. Davon will sich die BGC jedoch nicht beirren lassen. Der Dachverband erklärte zum Hintergrund des Schulungstages, dass kriminelle Machenschaften keinen Platz im Glücksspielsektor haben. Dazu zählt auch die Geldwäsche. Es liegt an den Branchenakteuren, die aktuellen Standards zu erhöhen und gemeinsam die Kriminalität in der Industrie zu bekämpfen.

Zum Austausch gehörten im Rahmen der Schulung auch Redebeiträge der verschiedenen Teilnehmer. So richteten unter anderem Claire Wilson, Senior Managerin der britischen Glücksspielaufsicht UKGC, und Graeme Biggar, Generaldirektor der National Crime Agency, einige Worte an das Plenum. Für fachlichen Input sorgte derweil die „UK Financial Intelligence Unit“, die gezielt gegen Geldwäsche vorgeht.

Mahnende Worte der UKGC

Gleichwohl im nationalen Kontext die Geldwäsche im Glücksspielsektor als relativ geringes Problem angesehen wird, kritisierte die UKGC in einem Bericht aus dem zurückliegenden Februar die aktuelle Handhabung und Prävention der Geldwäsche in der Branche. Die Glücksspielaufsicht richtete mahnende Worte an die lizensierten Glücksspielanbieter und erinnerte an die Lizenzbedingungen, die es unbedingt einzuhalten gilt.

Rekordstrafe. Dass die Warnung der UKGC nicht nur hohle Phrasen sind, bewies die Behörde im vergangenen März. So wurde der renommierte und bekannte Glücksspielkonzern 888 mit einer saftigen Geldstrafe von rund 9,4 Millionen GBP belegt – ein Rekord. Als Grund für das drakonische Urteil gab die Aufsicht schwerwiegende Verstöße gegen Geldwäsche- und Spielerschutzvorgaben an.

In ihrer Kritik konkretisierte die UKGC die Bereiche, in der sie dringlichen Verbesserungsbedarf sieht. So ist die Branche unter anderem in puncto Strategien, Kontrollen und Verfahren derzeit mangelhaft aufgestellt, um effizient und nachhaltig gegen Geldwäsche vorzugehen. Zudem prangerte die Aufsicht die Due-Diligence-Prüfungen von externen Anbietern und geschäftlichen Beziehungen an. Die Nutzung der schottischen Währung sowie die Verwendung von Prepaid-Karten durch Kunden stellen in den Augen der Behörde ein Zustand dar, der ein Umdenken auf dem britischen Glücksspielmarkt erfordert.

Ob die Kritik der UKGC und der Schulungstag der BGC/GAMLG eine Wirkung im Kampf gegen die Geldwäsche erzielen, wird die Zukunft zeigen.

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