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Finnland: Millionenstrafe für Betsson

Betsson wurde in Finnland von den hiesigen Behörden zu einer Geldstrafe in Höhe von 2,4 Millionen Euro verdonnert. Der Glücksspielkonzern soll über seine Tochtergesellschaft „BML“ illegales Marketing im skandinavischen Land betrieben und somit gegen das nationale Lotteriegesetz verstoßen haben.

Unzählige Fahnenmasten mit der finnischen Nationalflagge.
In Finnland darf nur der Monopolist Veikkaus für seine Glücksspielangebote werben. (©Joakim Honkasalo /Unsplash.com)

Rechtswidrige Marketingaktivitäten

Betsson gilt als Big Player auf dem europäischen Glücksspielmarkt und ist in zahlreichen Ländern aktiv – auch in Finnland. Allerdings bewegt sich der Konzern dort mit seiner Tochtergesellschaft „BML Group Ltd.“ in wettbewerbsfeindlichen Gefilden, die es privaten Branchenakteuren mitunter schwer machen, richtig Fuß zu fassen.

Das Fundament des finnischen Glücksspielmarktes bildet das hiesige Lotteriegesetz, das ein Monopol durch das staatliche Unternehmen Veikkaus vorsieht. Zwar wurde dieses Monopol durch gesetzliche Anpassungen bis zu einem gewissen Grad aufgeweicht, Veikkaus genießt jedoch weiterhin exklusive Rechte – etwa im Bereich des Marketings. So dürfen private Anbieter keine Werbung für ihre Produkte direkt an Kunden richten.

Doch genau das soll „BML“ vorsätzlich getan haben. Das Tochterunternehmen von Betsson hat laut den finnischen Behörden über verschiedene Kanäle für seine Glücksspieldienste geworben und potenzielle Kunden direkt angesprochen.

Laut dem „National Police Board“ (NPB) soll „BML“ mehrfach die Gelegenheit verstreichen haben lassen, sich zu den Vorwürfen rund um illegale Marketingaktivitäten zu äußern. Zwar hat das Unternehmen einige Änderungen vorgenommen, die Vorgaben des Lotteriegesetzes jedoch nicht vollständig erfüllt.

MGA-Lizenz Die „BML Group Ltd.“ legitimiert ihre Aktivitäten in Finnland durch eine Lizenz der maltesischen Glücksspielaufsicht (MGA). Auch wenn das finnische Monopol mittlerweile aufgeweicht wurde und private Wettbewerber unter gewissen Voraussetzungen zulässt, weist eine MGA-Lizenz bestimmte Einschränkungen auf. So ist es etwaigen Lizenznehmer nicht nur untersagt, für ihre Dienste zu werben. Auch bestimmte Glücksspielprodukte dürfen nicht angeboten werden.

Rekordstrafe für Betsson-Tochter

Die Geldstrafe in Höhe von 2,4 Millionen Euro markiert einen neuen Rekord auf dem finnischen Glücksspielmarkt. Zuvor wurde noch nie eine so hohe Bußgeld ausgesprochen. Der damalige Rekord lag bei 800.000 Euro.

Dabei hätte die Summe noch durchaus höher ausfallen können. Laut dem NPB wurde die Bemühungen der Betsson-Tochter, die Marketingmaßnahmen im Vorfeld zu reduzieren, in der endgültigen Festlegung der Gelstrafe berücksichtigt. Stichwort: Mildernde Umstände.

Ob „BML“ die Summe auch tatsächlich zahlen muss, steht jedoch noch nicht endgültig fest. Das Unternehmen hat offiziell noch bis zum 03. Juni die Möglichkeit, das Strafmaß anzufechten.

Werbeverbot Die Betsson-Tochter sieht sich nun nicht nur mit einer Millionenstrafe, sondern auch mit einem generellen Werbeverbot auf dem finnischen Glücksspielmarkt konfrontiert. Dem Unternehmen ist es fortan untersagt, jedwede Form des Marketings zu betreiben. Das Werbeverbot umfasst nicht nur die „BML Group Ltd.“, sondern schließt auch andere Marken und Webseiten des Unternehmens ein.

Betsson scheint mit seinem Tochterunternehmen derweil nicht als einziger Glücksspielkonzern ins Visier der finnischen Behörden geraten zu sein. Laut den Informationen von Antti Koivula, Rechtsberater bei „Legal Gaming Attorneys at Law“, wird ein ein weiterer Betreiber in Kürze eine ähnliche oder gar höhere Geldstrafe erhalten – ebenfalls wegen illegaler Marketingaktivitäten.

Glücksspielmarkt in Finnland

Der Glücksspielmarkt in Finnland fußt auf strengen Regeln und Gesetzen. Das skandinavische Land trotz damit der allgemeinen Branchenentwicklung, die eher einen liberaleren Ansatz verfolgt. Das hiesige Glücksspielmonopol zielt darauf ab, die Spielsucht einzudämmen und die negativen Effekte des Glücksspiels zu minimieren.

Die Erlöse, die der staatliche Betreiber Veikkaus erwirtschaftet, werden nicht als Gewinn einbehalten, sondern der Gesellschaft zurückgegeben. So fließen die Gelder unter anderem in soziale Programme, in die Sportförderung und in kulturelle Projekte. Zudem wurden die finanziellen Mittel für den Aufbau eines umfangreichen Netzwerks genutzt, das Präventionsmaßnahmen, Therapiezentren und Hilfsprogramme umfasst.

Trotz der positiven Aspekte hat das Monopol auch seine Kritiker. Sie argumentieren, dass der Markt in Finnland zu strikt reguliert und durch Veikkaus einem Machvakuum ausgesetzt sei. Dieser Umstand führe zu einem Mangel an Wettbewerb, was wiederum Innovation verhindere und die Qualität der Produkte beinträchtige.

In Reaktion auf diese Bedenken nahm die finnische Regierung im Jahr 2022 etwaige Änderungen am Glücksspielgesetz vor. Eine der wichtigsten Neuerungen war die Einführung eines Lizenzsystems für Online-Glücksspielanbieter. Veikkaus behielt zwar sein Monopol für landbasierte Casinos, Lotterien und Sportwetten. Private Anbieter erhielten jedoch die Möglichkeit, Lizenzen für Online-Glücksspiele zu beantragen.

Wettbewerb & Spielerschutz Durch die Glücksspielreform soll der Wettbewerb auf dem finnischen Glücksspielmarkt angekurbelt werden. Der Spielerschutz spielt jedoch weiterhin eine zentrale Rolle. Private Anbieter müssen strenge Auflagen erfüllen, um eine Lizenz zu erhalten. Dafür müssen sie unter anderem hohe Standards im Bereich des Spielerschutzes aufweisen.

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