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Finnland plant Glücksspielreform

Finnland steht vor einer bedeutenden Änderung seiner Glücksspielgesetzgebung. Die hiesige Regierung hat Pläne zur Einführung eines Lizenzsystems für Glücksspielanbieter vorgestellt. Das Ziel: Eine effektivere Überwachung des Marktes und die Stärkung des Spielerschutzes. Die geplante Reform basiert auf der Erkenntnis, dass das bisherige Monopolsystem zu einem Anstieg des problematischen Spiels geführt hat.

Zahlreiche Fahnenmasten mit der finnischen Nationalflagge.
In Finnland galt bisher eine strikte Glücksspielregulierung, die auf einem staatlichen Monopol fußt. (©Joakim Honkasalo /Unsplash.com)

Hintergrund der Glücksspielreform

Der Glücksspielmarkt in Finnland war bisher durch ein restriktives Monopolsystem gekennzeichnet, das nur einen einzigen Glücksspielanbieter als legal einstufte – Veikkau. Der staatliche Anbieter konnte bisher ohne jedwede Konkurrenz in der hiesigen Branche schalten und walten.

Gleichwohl sich die finnische Regierung durch das Monopol einen besseren Spielerschutz erhoffte, zeigte eine im April 2023 abgeschlossene Untersuchung, dass ein gegenteiliger Effekt erzielt wird. So führt das aktuelle System zu problematischen Spielverhalten innerhalb der Bevölkerung.

Diese Entwicklung stellte die Regierung vor eine Entscheidung: Entweder das Monopol verschärfen oder zu einem liberalen Lizenzmodell wechseln. Die Wahl fiel auf letztere Option. Zukünftig sollen Online-Casinospiele und auch Online-Sportwetten bei privaten Lizenznehmern erlaubt sein.

Reaktion von Veikkaus Velipekka Nummikoski, CEO von Veikkaus, begrüßte die geplante Abschaffung des Glücksspielmonopols und äußerte die Hoffnung, dass durch die Reform das Glücksspiel effektiv in ein lizenziertes Angebot kanalisiert wird.

Lizenzsystem: Ziele und Herausforderungen

Das Hauptziel des neuen Lizenzsystems ist eine stärkere Überwachung des Glücksspiels in Finnland – soweit die Theorie. Doch bevor das System implementiert werden kann, müssen zahlreiche Fragen geklärt werden. Zum Beispiel welche Glücksspiele genau aufgenommen werden sollen? Wie werden Lizenzgebühren und Steuern festgelegt? Und welche Mechanismen sollen zum Schutz der Spieler eingeführt werden?

Der europäische Glücksspielverband EGBA unterstützt derweil die Pläne der finnischen Regierung uneingeschränkt. In der offiziellen Pressemitteilung betonte Maarten Haijer, EGBA-Generalsekretär, dass das neue Lizenzmodell unter anderem den Spielerschutz verbessern und die Steuereinnahmen erhöhen wird:

„Dies ist ein willkommener Schritt hin zu einer sinnvollen und überfälligen Glücksspielreform in Finnland. Die Einführung der Mehrfachlizenz würde den finnischen Verbrauchern eine größere Auswahl und mehr Sicherheit bieten, einen faireren Wettbewerb zwischen den Betreibern gewährleisten und den finnischen Behörden eine bessere Kontrolle über ihren Online-Glücksspielmarkt ermöglichen.“Maarten Haijer, EGBA-Generalsekretär Offizielle Pressemitteilung der EGBA

Laut den Angaben der finnischen Regierung soll das Projekt der Glücksspielreform bis zum 31. Dezember 2025 abgeschlossen sein. Das Ziel ist es, im Frühjahr 2025 einen Gesetzesentwurf ins Parlament einzubringen.

Marktexperten gehen davon aus, dass das Vorgehen in Finnland direkte Nachbarstaaten nicht unberührt lassen wird. So existiert etwa auch in Norwegen ein Glücksspielmonopol, das durch den finnischen Einfluss in den kommenden Jahren ins Wanken gebracht werden könnte.

Blick auf das Monopol

Finnland hat in der Vergangenheit eine einzigartige Position auf dem europäischen Glücksspielmarkt eingenommen. Das skandinavische Land verfolgte ein striktes Monopolsystem, bei dem Veikkaus als einziger legaler Glücksspielanbieter agierte. Das Modell sollte sicherstellen, dass die Glücksspielaktivitäten im Land unter staatlicher Kontrolle bleiben und die mit dem Glücksspiel verbundenen Risiken minimiert werden.

Das System hatte jedoch auch seine Kritiker. Während es dem Staat ermöglicht wurde, die Einnahmen aus dem Glücksspiel direkt zu kontrollieren und für soziale Zwecke zu nutzen, wurde die ungenügende Regulierung des Marktes angeprangert.

Laut Kritikern sei der fehlende Wettbewerb in der Branche für einen Mangel an Innovationen verantwortlich. Zeitgleich habe der Spielerschutz, der eigentlich durch das System bestärkt werden soll, über die Jahre erheblich gelitten. Es fehle an Verbesserungen in dem Bereich, so die Kritiker.

Schwarzmarkt Durch die Abschottung des Glücksspielmarktes und dem damit verbundenen Wettbewerb kehrten viele finnische Spieler dem heimischen Markt den Rücken. Sie versuchten ihr Glück bei ausländischen Anbietern, die laut Gesetzgebung nicht als legal gelten. Viele der Betreiber besitzen zwar eine EU-Lizenz und halten sich an die Branchenstandards, schwarze Schafe gibt es dennoch zur Genüge. Die Abwanderung in den Schwarzmarkt birgt entsprechend große Risiken.

Die im April 2023 abgeschlossene Untersuchung bestätigte viele Bedenken der Kritiker. Tatsächlich torpediert das Monopolsystem den Spielerschutz in Finnland und sorgt für problematische Dynamiken. Das war ein entscheidender Faktor für die Regierung, um die Notwendigkeit einer Reform zu erkennen und den Weg für das vorgeschlagene Lizenzsystem zu ebnen.

Mit der geplanten Abschaffung des Monopols und der Einführung eines Lizenzsystems reagiert Finnland auf die veränderten Marktbedingungen und die wachsende Erkenntnis, dass ein offenerer Markt mit strengen Regulierungen sowohl den Spielerschutz verbessern als auch die staatlichen Einnahmen steigern kann. Es ist ein bedeutender Schritt in der Evolution des finnischen Glücksspielmarktes.

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