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Norwegen: Netzsperren auf dem Weg

In Norwegen sollen künftig Netzsperren gegen illegale Online-Glücksspielanbieter zum Einsatz kommen. Das geht aus einer Meldung der hiesigen Glücksspielaufsicht Lottstift hervor. Die Behörde wurde vergangene Woche dazu legitimiert, mithilfe von IP-Sperren gegen lizenzlose Anbieter im Netz vorzugehen. Die neue Regelung wird jedoch erst ab Januar 2024 rechtskräftig.

Ein Schloss auf einer Laptop-Tastatur.
Durch die Netzsperren beabsichtigt die norwegische Regierung, den Spielerschutz im Land zu stärken. (©FLY:D /Unsplash.com)

Spielerschutz soll gestärkt werden

Illegales Glücksspiel ist im Zuge der Digitalisierung in vielen Ländern ein Problem geworden. Mittlerweile haben zwar viele Regierungen ihre Gesetzgebung und Schutzmaßnahmen angepasst, so dass illegale Anbieter eingeschränkt werden, vollständig ausmerzen lassen sich die schwarzen Schafe der Branche jedoch in den seltensten Fällen.

Norwegen zielt nun jedoch genau darauf ab. Mithilfe von IP-Sperren sollen künftig Glücksspielanbieter im Netz, die keine norwegische Lizenz besitzen und als gefährlich eingestuft werden, vom hiesigen Markt ferngehalten werden. Das Unterfangen wurde auf Geheiß der Regierung angestoßen und soll durch die Glücksspielbehörde Lottstift realisiert werden.

Henrik Nordal, Direktor der Lottstift, erklärte zuletzt, dass die norwegischen Spieler besser vor den Gefahren des Schwarzmarktes geschützt werden müssten. Die Verwendung von Netzsperren sei der perfekte Ansatz, um dieses Ziel zu erreichen.

Start ab Januar 2024 Bis Ende des laufenden Jahres haben lizenzlose Online-Glücksspielanbieter weiterhin die Möglichkeit, ohne gesetzliche Barrieren auf dem norwegischen Markt zu verkehren. Es gibt zwar einige Schutzmaßnahmen für die hiesige Spielergemeinde, eine vollständige Sperre der illegalen Marktakteure ist jedoch erst ab Januar 2024 möglich.

Illegale Anbieter beflügeln Spielsucht

Die norwegische Regierung und Lottstift sind der Meinung, dass die illegalen Online-Glücksspielanbieter nicht das nötige Engagement im Bereich des Spielerschutzes an den Tag legen würden. Es fehlten nötige Maßnahmen und Mechanismen, die ein verantwortungsvolles Glücksspielerlebnis auf den jeweiligen Plattformen gewährleisten.

Illegale Wettbewerber böten ihr Glücksspiel unverhältnismäßig aggressiv an und würden zuweilen falsche Versprechungen machen. Dadurch bestünde die Gefahr, dass Spieler in relativ kurzer Zeit sehr viel Geld verlieren.

Differenzierung Norwegen deklariert Online-Glücksspielanbieter, die keine nationale Lizenz besitzen, als illegal. Doch nicht jeder der Betreiber stellt eine Gefahr für den Spieler und ihren Schutz dar. Viele Branchenakteure besitzen Lizenzen aus dem europäischen Ausland – etwa aus Malta. Damit gelten sie laut EU-Recht als legal und seriös. Da Norwegen jedoch nicht zum Staatenbund gehört und ausschließlich nationale Lizenzen akzeptiert, werden auch vermeintlich seriöse Anbieter als illegal eingestuft.

Eine Untersuchung hatte zuletzt das Ausmaß des problematischen Glücksspielverhaltens in Norwegen aufgezeigt. Demnach gelten rund 55.000 Spieler im Land als glücksspielsüchtig. Weitere 122.000 werden als gefährdet eingestuft.

Das problematische Glücksspielverhalten sorgt nicht nur bei den betroffenen Menschen für gesundheitliche und finanzielle Schäden. Auch der norwegische Staat wird in Mitleidenschaft gezogen, da die lizenzlosen Anbieter nicht an das nationale Recht gebunden sind und damit keine Steuerabgaben leisten. Zusätzliche Kosten entstehen zudem durch die Spielsuchtprävention und -behandlung. Der jährliche Schaden wird auf 5,0 Milliarden NOK – circa 440 Millionen Euro – geschätzt.

Besserer Überblick für Spieler

Der Spielerschutz ist zwar der wichtigste, jedoch nicht der einzige Grund, warum in Norwegen künftig Netzsperren auf dem hiesigen Online-Glücksspielmarkt zum Einsatz kommen. Laut der Lottstift sollen die IP-Sperren zusätzlich für eine bessere Informationsbereitstellung sorgen. Die Spieler sollen ab Januar 2024 leichter unterscheiden können, wann es sich um einen legalen und wann um einen illegalen Anbieter handelt.

Derzeit fällt es vielen norwegischen Spieler schwer, die jeweiligen Plattformen hinsichtlich ihrer Legitimität korrekt zu beurteilen. Die Behörde hatte diesbezüglich eine Umfrage in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Rund 50 Prozent der Spieler haben Probleme damit, zwischen legal und illegal zu unterscheiden.

Das soll sich ab nächstem Jahr dank der Netzsperren ändern. In Kombination mit dem ausgesprochenen Werbeverbot für illegales Glücksspiel, das auch in Ländern wie Belgien gilt, und den unterbundenen Schwarzmarkt-Transaktionen erhoffen sich Regierung und Behörde einen deutlich stärkeren Spielerschutz.

Maßnahmen bis 2024 Auch wenn die illegalen Glücksspielanbieter bis 2024 in Norwegen aktiv sein können, sollen sie bis zum Jahreswechsel keine Narrenfreiheit genießen. Die Lottstift kündigte an, den Kampf gegen den Schwarzmarkt in den nächsten Monaten zu intensivieren.

IP-Blocking: Schweiz als Negativbeispiel

Ob die IP-Sperren in Norwegen tatsächlich den gewünschten Effekt haben, wird das nächste Jahr zeigen. Das ist dabei zu etwaigen Problemen kommen kann, hat die Schweiz unter Beweis gestellt. Das Land setzt bereits seit einigen Jahren auf das IP-Blocking, um ausländische Online-Glücksspielbetreiber vom eigenen Markt fernzuhalten.

Dafür wurde eine sogenannte Schwarze Liste ins Leben gerufen, die unerwünschte Anbieter umfasst. In der Theorie sollte so das staatliche Glücksspielmonopol geschützt und erhalten bleiben. Allerdings waren die Netzsperren fehlerhaft. Spieler konnten weiterhin auf die Websites der ausländischen Online-Casinos und -Buchmacher zugreifen. Teilweise funktionierte das Blocking einfach nicht. Teilweise war die Liste aber auch einfach lückenhaft.

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