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GB: Energiekrise geißelt Glücksspiel

Die britische Wirtschaft leidet derzeit unter den steigenden Energiekosten; betroffen ist auch die Glücksspielbranche. Das sorgt für Unmut, der zuletzt einen neuen Höhepunkt erreicht hat. In der Kritik steht vor allem die Politik. Wirtschaftsvertreter und -akteure fordern Lösungen und Maßnahmen, um die sich verschärfende Energiekrise zu bewältigen. Nun hat sich auch die britische Glücksspielaufsicht, „Betting and Gaming Council“ (BGC), zu Wort gemeldet und ebenfalls die Politik in die Pflicht genommen.

Etliche Strommasten auf einer freien Fläche.
Die Glücksspielunternehmen in Großbritannien sind durch die steigenden Energiekosten nicht in der Lage, nachhaltig zu wirtschaften. (©Matthew Henry/Unsplash)

Herber Schlag für Glücksspielindustrie

Der britische Glücksspielmarkt kommt augenscheinlich nicht zur Ruhe. Die Industrie hat bereits seit Jahren auf gesetzlicher Ebene mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Striktere Regularien sowie die Erhöhung der steuerlichen Abgaben sind in den vergangenen fünf Jahren vielen terrestrischen Glücksspielgeschäften zum Verhängnis geworden. Nach Angaben der BGC mussten mehr als 200 Wettbüros ihre Pforten für immer schließen.

Derzeit zählt die britische Glücksspielindustrie rund 121 Casinos und 6.500 Wettbüros. Sie alle sehen sich nun mit der nächsten großen Katastrophe konfrontiert – der Energiekrise. Die globalen Engpässe machen auch nicht vor der Wirtschaft in Großbritannien Halt. Wie aus den hiesigen Medienberichten hervorgeht, hat im Energiesektor eine durchschnittliche Preiserhöhung von 300 Prozent eingesetzt, die sämtliche Unternehmen zu spüren bekommen – auch die terrestrischen Casinos und Wettbüros.

Michael Dugher, Geschäftsführer der britischen Glücksspielaufsicht, erklärt, dass zig Glücksspielgeschäfte im Land durch die steigenden Energiepreise bedroht sind. Sollte die Politik nicht alsbald etwaige Gegenmaßnahmen einleiten, um der Situation Herr zu werden, drohen weitreichende Folgen.

„Die Kosten für die normalen geschäftlichen Abläufe steigen exponentiell an. Wenn nicht bald etwas unternommen wird, könnten die anhaltenden Energiepreiserhöhungen katastrophale Auswirkungen auf den gesamten Gastgewerbe- und Freizeitsektor haben. Das würde unsere Mitglieder sehr hart treffen.“Michael Dugher, BGC-Geschäftsführer, Offizielle Pressemitteilung der britischen Glücksspielaufsicht

Kosten für Energie explodieren

Wie schwer die Energiekrise den britischen Glücksspielsektor trifft, wird anhand des Finanzergebnisses der Rank Group deutlich. Aus dem Geschäftsbericht zum zweiten Quartal 2022 des Glücksspielunternehmens geht hervor, dass die Energieausgaben förmlich explodiert sind. Rund 23 Millionen GBP hat die Rank Group für ihre Energieressourcen ausgegeben. Das entspricht einer Steigerung von 77 Prozent.

In einer öffentlichen Mitteilung zeigte sich der Konzern angesichts der aktuellen Krisensituation besorgt. Sollten die Energiepreise weiterhin in diesem Tempo steigen, könnten die Quartalskosten in einem Jahr bei 46 Millionen GBP liegen.

Laut britischen Medienberichten wurde bereits eine Reihe an Maßnahmen diskutiert, um die Energiepreiserhöhungen für Unternehmen und Privathaushalte abzufedern. Konkret umgesetzt wurde jedoch noch nichts. Zudem wurde der Gaststätten- und Freizeitsektor bis dato eher stiefmütterlich behandelt. Die Politik hat keine spezifischen Schutzmaßnahmen kommuniziert.

Gesetzliche Schwebe. Das Glücksspiel in Großbritannien hat nicht erst seit der Energiekrise einen schweren Stand. Der Markt wirkt seit dem Rücktritt des britischen Premierministers Boris Johnson ziel- und orientierungslos. So wurde die geplante Reform des Glücksspielgesetzes bereits zum vierten Mal verschoben.

Energiekrise in Deutschland

Weltweit explodieren aktuell die Kosten für Energie. Die Preise für Strom, Öl und Gas haben in den vergangenen Monaten astronomische Höhen erreicht – auch in Deutschland. Die Krisensituation verschont dabei nichts und niemanden. So sind Privathaushalte, Unternehmen, die Infrastruktur und die Finanzmärkte betroffen. Grundsätzlich leidet das gesamte globale Wirtschaftssystem unter der derzeitigen Situation.

In Deutschland sind die Ursachen für die Energiekrise vielschichtig. So geht die Bundesrepublik mit relativ wenig Gasreserven in den bevorstehenden Winter. Das liegt auf der einen Seite an den Folgen des Winters im Jahr 2020, der sehr lang und sehr kalt war. Auf der anderen Seite stockt der Gasnachschub. Einer der wichtigsten Lieferanten ist Russland. Seit dem Invasionskrieg in der Ukraine nutzt der russische Präsident Wladimir Putin die Gaslieferungen jedoch als politisches Druckmittel.

Ein weiterer Faktor ist die Corona-Pandemie. Während der Lockdown-Phasen wurde überwiegend im Homeoffice gearbeitet. Die Nachfrage nach Strom und Energie, die durch die Unternehmen normalerweise konstant hoch ist, ist zu dieser Zeit stark gesunken. Auch der Bedarf der Schwerindustrie war niedriger, da die Produktion heruntergefahren wurde. Einige Konzerne stoppten ihren Betrieb gar komplett. In der Folge wurde viel weniger Strom und Gas gespeichert.

CO2-Steuer. Die Bundesregierung hat sich darauf verständigt, das Klima zu schützen und dem einsetzenden Wandel Einhalt zu gebieten. Dafür soll weniger CO2 ausgestoßen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde das Klimaschutzprogramm ins Leben gerufen. Ein Teil davon ist die sogenannte CO2-Steuer, die Benzin, Diesel, Gas und Öl teurer macht. Die Preiserhöhung schlägt sich jedoch auf die gesamte Kostensituation des Energiesektors nieder.

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