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Großbritannien: Steuererhöhung für Casinos

In Großbritannien müssen Casinos aufgrund der Wirtschaftssituation künftig höhere Abgaben an den Staat leisten. Die Steuererhöhung soll ab April 2022 in Kraft treten und geht auf die aktuelle Inflationsrate im Land zurück. Um die voranschreitende Entwertung des Britischen Pfunds (GBP) abzufedern, müssen die landesbasierten Casinos ihren Teil beitragen und höhere Glücksspielsteuern zahlen. Das hat die britische Regierung zuletzt auf ihrer Webseite mitgeteilt.

Die EU-Flagge an der Downing Street in London.
Der Brexit ist einer der Hauptgründe, warum die britische Wirtschaft derzeit so leidet. (©Call Me Fred/Unsplash)

Inflation steigt

Die britische Wirtschaft führt derzeit einen Zweifrontenkrieg. Auf der einen Seite hat sie mit den Nachwehen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Auf der anderen Seite muss sie sich mit den Folgen des Brexits arrangieren. Der Austritt aus der Europäischen Union wiegt dabei nach Ansicht der britischen Aufsichtsbehörde „Office for Budget Responsibility (OBR)“ deutlich schwerer. Er werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) langfristig um etwa vier Prozent verringern. Weitere zwei Prozent leiste die Pandemie bei.

Besonders gravierend ist es um die Inflationsrate bestellt. Das OBR warnte zuletzt, dass die Lebensunterhaltskosten schnell zulegen und die Inflation aufgrund der gestiegenen Energiepreise auf fünf Prozent steigen könnte.

Nun hat die britische Regierung auf die heikle Wirtschaftslage reagiert und einen Budgetplan ausgearbeitet, der auch die Glücksspielbranche des Landes betrifft. So müssen die hiesigen Casinos ab April 2022 mehr Abgaben leisten. Konkret geht es bei der Steuererhöhung um den „Gross Gambling Yield (GGY)“, den die Casinos auf ihre Brutto-Glücksspiel-Gewinne zahlen müssen. Als GGY wird dabei die Summe bezeichnet, die Glücksspielbetreiber nach Auszahlung der Spielergewinne und vor Abzug weiterer Steuern eingenommen haben.

Abschwächung der Inflation. Nach übereinstimmenden Medienberichten scheint sich die angespannte Wirtschaftslag in Großbritannien etwas zu entspannen. Die Inflation sei nach dem Höchststand im August (3,2 Prozent) wieder am sinken. Damit das auch so bleibt, will die Regierung durch den Budgetplan die Finanzlage an die Inflationsrate anpassen.

GGY bestimmt Steuersatz

Der neue GGY-Steuersatz werde nach Angaben der Regierung dynamisch an die gegenwärtige Inflationsrate angepasst und soll auf einem angemessenen Niveau liegen. Eine konkrete Zahl nannte Rishi Sunak, Finanzminister und zuständig für den Budgetplan, jedoch bis dato nicht.

Aktuell zahlen die landesbasierten Casinos in Großbritannien einen Steuersatz zwischen 15 und 50 Prozent. Ausschlaggebend ist dabei die Höhe des GGY. Liegt dieser unter 2,686 Millionen GBP, gilt der niedrigste Steuersatz von 15 Prozent. Wird die Grenze von 14,626 Millionen GBP überschritten, tritt der 50-Prozent-Steuersatz in Kraft.

Geringe Auswirkungen? Die Regierung gab im Rahmen des Budgetplans bekannt, dass alle landesbasierten Casinos in Großbritannien von den erhöhten GGY-Steuersätzen betroffen sein werden. Im gleichen Atemzug betonte sie jedoch, dass die Auswirkungen der Steuererhöhung kaum spürbar sein werden, da es sich um eine Routine-Heraufstufung während einer steigenden Inflationsrate handele.

Der neue Budgetplan und die damit verbundenen Steuererhöhungen werden nach Angaben der Regierung keine großen Vorteile für die Staatskassen nach sich ziehen, da der Wirtschaftsapparat lediglich an die Inflationsrate angepasst werde. Zusätzlich sei der GGY der Casinos und die darauf zu zahlenden Steuern in den vergangenen Jahren stetig gesunken.

Einnahmeneinbußen durch Corona. Im Corona-gebeutelten Krisenjahr 2020 konnten die landesbasierten Casinos in Großbritannien bis September lediglich einen GGY von 67 Millionen GBP erwirtschaften. Im Geschäftsjahr 2017/18 lag dieser noch bei 1,18 Milliarden GBP. Allerdings zeichnete sich bereits vor der Corona-Pandemie eine negative Entwicklung ab. So sank der GGY im Geschäftsjahr 2018/19 auf 1,05 Milliarden GBP und 2019/2020 auf 1,01 Milliarden GBP.

Kritik an Budgetplan

Der ausgerufene Budgetplan von Finanzminister Rishi Sunak und der Regierung sorgt in vielen Teilen von Großbritannien für großen Unmut. Die großen Medienhäuser des Landes erachten die Steuerhöhungen als zu drastisch. Sie seien schlichtweg zu hoch und würden Wohlstand und Existenzen aufs Spiel setzen.

Kritik gab es auch direkt aus der Politik. Der Guardian berichtete zuletzt, dass einige politische Abgeordnete die geplanten Staatsausgaben von insgesamt 150 Milliarden GBP, die die Wirtschaft wieder ankurbeln sollen, als zu hoch erachten. Theresa May, ehemalige Premierministerin, sei sogar der Erfassung, dass das ohnehin schon gefährdete Wirtschaftswachstum noch stärker in Gefahr gebracht wird.

Investition in Krisenzeiten: Die Regierung um Premierminister Boris Johnson will über die nächsten drei Jahre 150 Milliarden GBP in die Wirtschaft pumpen. Nach einem Bericht der FAZ sei das Geld für Krankenhäuser, Schulen, Gemeinden und für das Justizsystem bestimmt. Die Verkehrsinfrastruktur soll mit Straßen, Bahnen und Bussen ausgebaut werden. Zudem sei der Bau neuer Häuser geplant. Hunderttausende sollen entstehen und den Wohnungsmarkt beflügeln. Mit ihrer Investitionsoffensive wolle die Regierung der Krise trotzen.

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