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Glücksspiel in Großbritannien wächst

Der Glücksspielmarkt in Großbritannien konnte im Jahr 2022 ein Wachstum von 5,0 Prozent verzeichnen. Das geht aus einem kürzlich veröffentlichten Bericht der „United Kingdom Gambling Kommission“ (UKGC) hervor. In diesem vergleicht die britische Glücksspielbehörde die finanzielle Entwicklung der heimischen Branche. Als Vergleichszeiträume dienen das vierte Quartal des Haushaltsjahres 2022/2023 (Januar bis März 2023) und das vierte Quartal des vorangegangenen Haushaltsjahres.

Jockeys mit Pferden während eines Pferderennens.
Pferderennen sind in Großbritannien sehr beliebt und gelten als wichtiger Bestandteil des britischen Sportwettenmarkts. (©Mathew Schwartz /Unsplash.com)

Online-Sportwetten als Wachstumsmotor

In ihrem Bericht bezieht sich die UKGC sowohl auf den terrestrischen als auch auf den virtuellen Bereich des britischen Glücksspielmarkts. Letzterer wuchs nach Angaben der Behörde auf 1,29 Milliarden britische Pfund Sterling (GBP) (circa 1,51 Milliarden Euro) – ein Anstieg von 5,0 Prozent gegenüber des vierten Quartals 2021/2022. Während dieses Zeitraums lagen die Bruttospielerträge des Online-Glücksspiels bei 1,29 Milliarden GBP.

Laut der UKGC fungierten besonders die virtuellen Sportwetten als treibende Kraft und waren zu einem großen Teil für das Wachstum verantwortlich. Demnach haben die britischen Buchmacher im Netz innerhalb der ersten drei Monate des laufenden Jahres eine Gesamtsumme von 555 Millionen GBP erwirtschaftet. Der Sektor konnte damit gegenüber dem Vorjahreszeitrum um 13,0 Prozent zulegen.

Die UKGC geht davon aus, dass das „Cheltenham Festival“ mitunter für die positive Entwicklung des digitalen Sportwettensektors verantwortlich ist. Das berühmte Pferderennen konnte in diesem Jahr eine hohe Nachfrage auf sich vereinen und generierte hohe Umsätze. Zeitgleich wurden in den ersten drei Monaten des Jahres viele neue Konten bei den Online-Buchmachern erstellt, die auch aktiv Wetten platziert haben. Die Behörde spricht hier von einem neunprozentigen Zuwachs.

Virtuelle Events Wetten auf virtuelle Events und auf Ereignisse aus dem E-Sports-Bereich sind bereits seit längerer Zeit ein Teil der Branche. Gerade während der Corona-Pandemie, als klassische Sportveranstaltungen aufgrund der globalen Sicherheitsmaßnahmen ausgesetzt wurden, erfuhren sowohl die virtuellen Events als auch der E-Sports einen Hype. In Großbritannien scheint der Boom jedoch keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen zu haben. Nach Angaben der UKGC haben beide Bereiche einen Rückgang von 1,0 Prozent hinnehmen müssen.

Online-Slots legen zu

Neben den virtuellen Sportwetten konnten auch die Online-Spielautomaten in Großbritannien zulegen. Die Gesamteinnahmen vom vierten Quartal 2021/2022 bis zum vierten Quartal 2022/2023 stiegen auf 552 Millionen GBP – ein Zuwachs von 2,0 Prozent.

Die britische Glücksspielbehörde führt die leicht positive Entwicklung auf die Anzahl der gespielten Sessions zurück. Die heimische Spielergemeinde zockte rund 9,0 Prozent mehr Runden an den Online-Slots. Zusätzlich wuchs die Zahl der aktiven Konten auf 3,9 Millionen – ein Plus von 15,0 Prozent.

Terrestrisches Segment Nicht nur das virtuelle Segment der britischen Glücksspielbehörde befindet sich im Aufwind. Auch im terrestrischen Bereich stehen die Zeichen im direkten Quartalsvergleich auf Wachstum. Die landbasierten Spielotheken, Casinos und Wettbüros konnten ihre Umsätze um 32,5 Millionen auf circa 585 Millionen GBP steigern. Das entspricht einem Zuwachs von 6,0 Prozent.

Großbritannien vor Glücksspielreform

Der Glücksspielmarkt in Großbritannien blickt trotz der positiven Entwicklung auf einen zerrütteten Status quo. Bereits seit mehreren Jahren schreien Branchenakteure und auch viele Persönlichkeiten aus dem politischen Umfeld nach einer umfassenden Glücksspielreform. Allerdings reichten die Bemühungen nie über zaghafte Versuche hinaus.

Der Grund waren primär chaotische Entwicklungen auf der politischen Ebene. So kam es in relativ kurzen Abständen zu einigen Regierungswechseln, die eine Reform des Glücksspielmarktes immer wieder in den Hintergrund schob. Im zurückliegenden April fand das lange Warten jedoch vorerst sein Ende.

Das für das Glücksspiel zuständige Ministerium für Kultur, Medien und veröffentliche ein Whitepaper, das neue Regeln und Maßnahmen für den hiesigen Glücksspielmarkt vorsieht. Geplant sind vor allem schärfere Auflagen, an die sich alle Marktakteure halten müssen und die den Spielerschutz stärken sollen.

Für besonders viel Aufsehen sorgten derweil die geplanten Einsatzlimits, die für Spielautomaten im Netz gelten sollen. Das Whitepaper sieht ein Limit von 15,00 GBP pro Spielrunde vor. Auch ein Mindesteinsatz von 2,00 GBP ist geplant.

Auch an den branchentypischen Bonusangeboten möchten die politischen Taktgeber einige Änderungen vornehmen. Künftig müssen die Glücksspielanbieter sicherstellen, dass ihre Boni sich ausschließlich an Spieler richten, die volljährig sind und kein auffälliges Spielverhalten aufweisen. Generell soll die heimische Spielergemeinde durch die Glücksspielreform besser vor den potenziellen Gefahren des Glücksspiels geschützt werden.

Stuart Andrew, Gambling Minister, erklärte damals:

„Die technologischen Möglichkeiten hat die Art und Weise, wie die Menschen heutzutage spielen, völlig verändert. Jeder kann orts- und zeitunabhängig auf Fußballspiele und Pferderennen wetten. Und die meisten Menschen nehmen die Möglichkeit auch wahr. Doch die uneingeschränkte Verfügbarkeit birgt auch Gefahren und kann zu tragischen Schicksalen führen.“Stuart Andrew, Gambling Minister Presserklärung der UKGC

Ob und inwieweit eine Glücksspielreform das Wachstum des britischen Online-Glücksspielsektors langfristig beeinflussen, abschwächen oder vielleicht sogar stärken wird, bleibt aber abzuwarten.

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