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Glücksspielwerbung im App-Store

Seit dem 25. Oktober werden im App-Store mehr Anzeigen geschaltet, die auch das Glücksspiel bewerben. In den Augen vieler Nutzer mutierte die Umstellung jedoch zu einer wahren Glücksspielwerbeflut, von der auch Minderjährige betroffen sind. In der Folge häufte sich die Kritik, was Apple zu einer Reaktion zwang. Der Konzern hat entsprechende Veränderungen vorgenommen.

Twitter-Logo auf einem Smartphone.
Zahlreiche Twitter-Nutzer beschwerten sich über die Glücksspielwerbung im App-Store. (©Joshua Hoehne/Unsplash)

Werbung für illegales Glücksspiel

Mit den neu geschaffenen Werbeflächen im App-Store hat sich Apple eine zusätzliche Einnahmequelle erhofft, die jedoch in den ersten Tagen für Probleme sorgte. Der Grund: Glücksspiel. Zahlreiche Nutzer beschwerten sich auf Twitter über die vielen Casino-Ads, die ihnen im App-Store angezeigt wurden und zuweilen für illegale Angebote warben. Zusätzlich stufte der Algorithmus die Glücksspielsoftware falsch ein. Dadurch kamen auch minderjährige Nutzer in Kontakt mit den Glücksspielwerbeanzeigen.

Apple reagierte jedoch sehr schnell auf die vielen kritischen Stimmen und erstickte einen potenziellen Shitstorm im Keim. Per Mitteilung gab der Konzern bekannt, Werbung im Zusammenhang mit glücksspielerischen Inhalten auf den Produktseiten des App-Stores nicht mehr anzuzeigen. Die Änderung soll jedoch temporärer Natur sein, bis eine passende Lösung gefunden wurde.

Intransparenz. Die Anpassungen seitens Apple umfassten nicht nur Ads mit glücksspielerischen Inhalten. Der Konzern nahm auch Anzeigen aus anderen Bereichen aus dem Sortiment. Konkret wurde man jedoch nicht. Vermutungen legen nahe, dass es sich um Werbung mit politischen Inhalten handelt. Auch wie lange die angekündigte Pause andauern soll, wurde nicht weiter ausgeführt. Diese intransparente Informationspolitik ist nicht untypisch für Apple und ein Teil der Unternehmensphilosophie.

Hohe Frequenz an Casino-Ads

Für den Wust an kritischen Stimmen auf Twitter ist in erster Linie der User „simonbs“ verantwortlich, dessen Klarname Simon B. Støvring lautet. Er postete auf der Plattform einen Screenshot vom App-Store mit all seinen Werbeanzeigen, die im Vergleich zu den eigentlichen Apps deutlich größer dargestellt wurden und eine hohe Frequenz an Casino-Ads aufzeigten.

Laut eigener Aussage hat Støvring den App-Store insgesamt zehnmal neugestartet, um die Glücksspielwerbeflut empirisch zu bestätigen. Von den zehn Testläufen ist auf den Werbeflächen dreimal eine Glücksspiel-App aufgeploppt, die unter der Rubrik „Das gefällt dir vielleicht auch“ beworben wurde.

Durch den Tweet von Støvring wurden weitere Nutzer auf die problematische Glücksspielwerbung im App-Store aufmerksam. In der Folge trudelten zahlreiche Beschwerden auf Twitter ein, die arge Missstände aufdeckten. So konfrontierte ein Nutzer Apple mit einer fragwürdigen Werbeplatzierung einer Blackjack-Casino-App, die unter einem Spiel für Vierjährige angezeigt wurde.

Glücksspielpolitik bei Apple

Apple gerät nicht zum ersten Mal wegen der unternehmensinternen Glücksspielpolitik unter öffentlichen Druck. Der Konzern hatte schon mehrere gerichtliche Auseinandersetzungen, die thematisch auf Glücksspielwerbung basieren.

So gibt es in den Vereinigten Staaten mehrere Sammelklagen, die aufzeigen, dass illegale Glücksspiel-Apps durch die Dienste und Produkte von Apple beworben werden. Die meisten dieser Apps sind in rund 25 US-Bundesstaaten verboten. Die jeweiligen Gesetzgebungen haben bestimmte Spielmechaniken, die mittlerweile in vielen Apps praktiziert werden, untersagt. Vordergründig geht es dabei um den Kauf von Spielzeit mit Echtgeld.

Einige Kritiker gehen mittlerweile so weit und bezichtigen den App-Store selbst als nicht-lizensiertes Casino, da Apple durch seinen virtuellen Marktplatz an den In-App-Käufen prozentual beteiligt wird.

Auch die Alterseinstufungen erhitzen nicht zum ersten Mal die Gemüter. Schon in der Vergangenheit fiel Apple hier negativ auf. Apps für Sportwetten wurden mit dem Siegel „ab 12 Jahren“ versehen. Dieser Fauxpas ereignete sich nicht nur in der US-amerikanischen, sondern auch in der deutschen Version des Stores.

Mindestalter für Glücksspiel. Paradox an der Alterseinstufung für Glücksspiel-Apps durch Apple ist die Tatsache, dass Glücksspiele in vielen US-Bundesstaaten erst ab 21 Jahren erlaubt sind. Selbst in Las Vegas, die Glücksspielhochburg der westlichen Welt gilt, müssen Besucher das Mindestalter von 21 Jahren erfüllen, ehe sie die vielen Casinos besuchen dürfen.

Konkurrent macht es vor

Google gilt mit seinem mobilen Betriebssystem „Android“ und seinem „Play Store“ als größter Konkurrent von Apple. Im Gegensatz zum iPhone-Hersteller handhabt die Mutter der Suchmaschinen seine Politik für Glücksspielwerbung deutlich besser.

Grundsätzlich sind auch auf den Seiten und Plattformen sowie den Diensten und Anwendungen von Google glücksspielerische Werbeinhalte erlaubt. Eine Ausnahme bildet der Masthead-Werbeplatz auf YouTube.

Der Konzern gibt strikte Regeln vor, die transparent einsehbar sind und keinen Spielraum zulassen. Google verfolgt ein klares Mantra und unterstützt nach eigener Aussage verantwortungsbewusste Werbung für Glücksspiele. Dabei wird sich stets an die lokalen Gesetze sowie die hiesigen Branchenstandards gehalten.

Regulierung. Werbeanzeigen für Glücksspiele durchlaufen einen strikten Überprüfungsprozess, ehe sie tatsächlich live geschaltet werden. Dabei wird geschaut, ob sich die Anzeigen an die vorgegebenen Richtlinien halten.

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