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YouTube verbietet Glücksspielanzeigen

YouTube hat seine Richtlinien angepasst und verbietet künftig Glücksspielanzeigen für den Masthead-Werbeplatz. Wie Google, der Mutterkonzern der Videoplattform bekannt gab, sollen die neuen Regularien vorerst nur für den US-Markt gelten. Neben glücksspielerischen Inhalten betrifft die Anzeigensperre auch andere Kategorien wie etwa Alkohol und verschreibungspflichtige Medikamente. Politische Themen sind ebenfalls Gegenstand der regulatorischen Neuauslegung. So will Google potenzielle Anfragen mit politischen Inhalten, die für den Masthead-Werbeplatz bestimmt sind, individuell prüfen und je nach Situation eine entsprechende Entscheidung fällen.

Donald Trump auf einer illustrierten Mauer.
Der Masthead-Werbeplatz auf YouTube generiert solch eine Reichweite, dass selbst der ehemalige US-Präsident Donald Trump eine Anzeige für den Wahlkampf schaltete. (©TheDigitalArtist/Pixabay)

Restriktive Auslegung für Glücksspielwerbung

YouTube generiert einen Großteil seiner Einnahmen über Werbung. Die Plattform hat über die Jahre unterschiedliche Mittel und Wege gefunden, die priorisierte Benutzerfreundlichkeit mit einem ertragreichen Anzeigenmodell zu verbinden. Vor allem auf dem US-Markt erfreut sich das Videoportal an stattlichen Summen, da sich viele Unternehmen im Land über die Tragkraft der hohen Nutzerzahlen im Klaren sind. Auch Konzerne, Anbieter und Akteure aus der Glücksspielbranche investieren viel Geld für Anzeigen und Werbeschaltungen auf YouTube.

Mit den neuen Richtlinien, die Google jüngst in Kraft gesetzt hat, fällt nun jedoch ein wichtiger Bestandteil für die Glücksspielindustrie weg. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters habe YouTube seinen Werbekunden per E-Mail darüber informiert, dass für den beliebten und reichweitenstarken Masthead-Werbeplatz ab sofort neue Richtlinien gelten, die auch mit Restriktionen verbunden sind. So sei es von nun jeglichen Akteuren aus der Glücksspielbranche nicht mehr möglich, eine entsprechende Anzeige zu schalten. Das Verbot gelte nach übereinstimmenden Medienberichten sowohl für das Online- als auch für das Offline-Angebot und umfasse Casinos, Spielbanken, Spielhallen und Sportwettenanbieter.

Masthead-Werbeplatz. Auf YouTube ist Werbung allgegenwärtig. Klassische Werbeclips vor, nach und sogar während Videos, aber auch Banner in der Sidebar gehören zum Anzeigenmodell des Videoportal. Doch keines der Formate ist so auffällig und prägend wie der Masthead-Werbeplatz, der im Startseitenfeed erscheint und quasi unumgänglich ist. Mittlerweile erscheint das videobasierte Anzeigenformat auf allen Geräten und gilt entsprechend aufgrund seiner Sichtbarkeit als teuerster und reichweitenstärkster Werbeplatz auf YouTube.

Nicht nur die Glücksspielindustrie muss künftig auf Masthead-Anzeigen verzichtet. Auf der US-Homepage von YouTube heißt es, dass es eine Riege an verbotenen Kategorien gibt, die keine Werbung mehr im Startseitenfeed schalten dürfen. Dazu gehören Inhalte, die in Verbindung mit Alkohol, verschreibungspflichtige Medikamente sowie Wahlen und politischen Inhalten stehen. Laut eigener Aussagen möchte Google mit den neuen Werberichtlinien erreichen, dass sensiblen und polarisierenden Themenfelder keine allzu große Bühne geboten wird.

Politpräsenz durch Donald Trump

Es ist nicht das erste Mal, dass der Masterhead-Werbeplatz auf YouTube für Trubel sorgt. Dass selbst politische Inhalte von der restriktiven Neuregulierung betroffen sind, stehe nach Auffassung verschiedener Marktanalysten im direkten Zusammenhang mit Donald Trump. Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hatte für seinen Wahlkampf den Masthead-Werbeplatz gebucht. Nutzer, die YouTube am 03. November 2020 einen Besuch abstatten, sahen auf der Startseite den ganzen Tag Werbung für die angepeilte Wiederwahl Trumps. Nach Angaben verschiedener US-Medien war der Werbeauftritt dem damalige US-Präsident rund zwei Millionen US-Dollar wert.

Reaktion von Google. Die Masthead-Anzeige von Donald Trump sorgte in den Vereinigten Staaten für reichlich Zündstoff. Viele Nutzer beschwerten sich über die Werbeschalte und warfen Google einen manipulierenden Eingriff in den Wahlkampf vor. Ob die harsche Kritik den Konzern damals dazu bewogen hat, die Masthead-Anzeigen rotieren zu lassen und eine ganztägige Schalte zu verbieten, ist jedoch unklar.

Glücksspielwerbung unter Druck

Google hat mit der neusten Richtlinienänderung für Werbung auf YouTube erneut dafür gesorgt, dass die Glücksspielbranche einen schweren Stand auf der Videoplattform hat. So wurde es im Dezember 2020 durch die Veränderungen der Nutzungsrichtlinien möglich, gezielt Werbung für Glücksspiel zu deaktivieren. Damals gab der Konzern zu Protokoll, dass man mit dieser Deaktivierungsoption das Ziel verfolge, den YouTube-Nutzern mehr Kontrolle über die eigenen Videos und die eigenen Inhalte einräumen zu wollen.

Zum damaligen Zeitpunkt wurde zunächst vermutet, dass Google Glücksspiel komplett von der Video-Plattform verbannen möchte. Allerdings betont der Konzern in seinen eigenen Richtlinien, dass man verantwortungsbewusste Werbung für Glücksspiel unterstütze. So werde unter der Einhaltung lokaler Gesetze und Branchenstandard die Anzeigenschaltung für glücksspielerische Inhalte befürwortet.

Feedback aus der Glücksspielbranche. Die Deaktivierungsmöglichkeit für Glücksspielanzeigen auf YouTube sollte nach Angaben von Google die Benutzerfreundlichkeit steigern, die Unternehmen aus der Glücksspielbranche jedoch nicht geißeln. Nach anfänglicher Skepsis zeigten sich einige Akteure positiv angetan von den Änderungen – so auch der britische Branchenverband Betting and Gaming Council (BGC).

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