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Illegales Glücksspiel: GGL mit Expertin

Die „Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder“ (GGL) hat sich personell gegen das illegale Glücksspiel verstärkt. Nadja Wierzejewski, Juristin und Expertin für Glücksspielrecht, wird ab dem 01. Juli ein Teil der Aufsichtsbehörde sein und die Abteilung zur Bekämpfung illegalen Glücksspiels leiten. Wie aus der offiziellen Pressemitteilung hervorgeht, wird sie zunächst für drei Monate ein Teil der Behörde sein.

Eine Polizeimannschaft während einer Demonstration.
Im Zuge der Corona-Pandemie musste die Polizei vermehrt illegale Glücksspieltreffs und -versammlungen auflösen. (©Mike Powell/Unsplash)

GGL rüstet weiter auf

Die GGL wurde im Rahmen des neuen Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV), der im Juli 2021 in Kraft getreten ist, ins Leben gerufen. Sie fungiert als übergeordnete Aufsichts- und Regulierungsinstanz des Glücksspielmarktes in Deutschland. Dabei umfasst ihr Aufgabengebiet sowohl das terrestrische als auch das digitale Glücksspiel.

Gleichwohl das neue Glücksspielgesetz in der Bundesrepublik sein einjähriges Jubiläum feiert, hat die GGL noch nicht all ihrer angedachten Aufgabenfelder gerecht werden können. Folglich befindet sich die Behörde noch im Aufbau, der jedoch alsbald abgeschlossen werden soll. Aktuell werden die letzten Puzzleteile zusammengefügt, um den hiesigen Glücksspielmarkt vollumfänglich kontrollieren und regulieren zu können.

Mit Nadja Wierzejewski wurde nun ein wichtiges Puzzleteil akquiriert. Die Juristin und Expertin für Glücksspielrecht nimmt die Position als Leiterin der Abteilung zur Bekämpfung illegalen Glücksspiels ein. In ihren Verantwortungsbereich fallen diverse Vollzugsinstrumente, die Kontrolle und Umsetzung auf dem Online-Glücksspielmarkt gewährleisten sollen. Darunter fallen unter anderem das IP-Blocking und das Payment-Blocking.

GGL informiert. Am 08. Juli lädt die GGL zu einer digitalen Pressekonferenz ein, die über das konkrete Vorgehen im Kampf gegen das illegale Glücksspiel informiert. Dabei werden die beiden Vorstände Ronald Benter und Benjamin Schwanke ab 10.00 Uhr genauer auf das IP-Blocking und Payment-Blocking eingehen. Im Anschluss der Veranstaltung können Fragen gestellt werden.

Wierzejewski überwacht LUGAS

Neben dem IP- und Payment-Blocking ist Wierzejewski mit der Überwachung des „Länderübergreifenden Glücksspielaufsichtssystems“ (LUGAS) vertraut, das einen essenziellen Baustein für die Stärkung des Spielerschutzes und für die Eindämmung der Spielsucht bildet.

Das System ermöglicht es der GGL, sämtliche Aktivitäten der Online-Spieler zu tracken und zu analysieren. Die lizensierten Online-Casinos sind gesetzlich dazu verpflichtet, einen Anschluss an das LUGAS sicherzustellen und die Spielinformationen ihrer Kunden einzuspeisen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass sich sowohl die Betreiber als auch die Spieler an die gesetzlichen Vorgaben halten. Insbesondere das monatliche Einzahlungslimit von 1.000 Euro sowie das parallele Zocken auf mehreren Glücksspielplattform spielen dabei eine wichtige Rolle.

LUGAS in der Kritik. Auf dem Papier scheint das LUGAS eine gute und logische Idee zu sein, in der Realität hat das System jedoch eine Menge Kritik geerntet. So äußersten mehrere Institutionen und Behörden datenschutzrechtliche Bedenken – etwa der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) und der Europäische Glücksspielverband European Gaming and Betting Association (EGBA). Sie fürchten einen potenziellen Daten- und Machtmissbrauch.

Expertin mit Erfahrung

Mit Wierzejewski hat sich die GGL eine Expertin für Glücksspielrecht ins Boot geholt, die auf einen großen Erfahrungsschatz im Branchensegment zurückgreifen kann. Seit 2008 leitet sie die Glücksspielaufsicht bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion des Bundeslandes Rheinland-Pfalz.

Während ihrer Amtszeit kam Wierzejewski regelmäßig mit illegalen Glücksspielaktivitäten in Kontakt und weiß entsprechend mit ihrer neuen Verantwortung bei der GGL umzugehen. Dennoch wird die Position bei der Bundesglücksspielbehörde auch die erfahrene Expertin vor neue Herausforderung stellen. So beschäftigte sie sich bis dato vornehmend mit illegalen Glücksspielaktivitäten auf dem terrestrischen Markt, auf dem sie allerdings große Erfolge verbuchen konnte.

Während der Jahreshauptversammlung des Deutschen Automaten-Großhandels-Verbandes (DAGV) erklärte Wierzejewski, dass das illegale Glücksspiel in den vergangenen Jahren entschieden zurückgedrängt wurde. Dieser Erfolg wurde durch flächendeckende Kontrollen und durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den lizensierten Glücksspielanbietern ermöglicht.

Ob die Expertin für Glücksspielrecht ähnliche Erfolge im digitalen Segment des deutschen Glücksspielmarktes verbuchen kann, bleibt zwar abzuwarten, kompetenter hätte die GGL die vakante Stelle in der Abteilung zur Bekämpfung illegalen Glücksspiels womöglich nicht besetzen können. Wierzejewski hat nun drei Monate Zeit, mit ihrer Erfahrung und Expertise illegalen Glücksspielaktivitäten im Internet aufzulauern und einzudämmen.

Glücksspiel & Covid-19. Illegale Glücksspielaktivitäten sind in Deutschland seit 2008 zwar rückläufig, die zweijährige Phase der Corona-Pandemie bildet jedoch einen großen Ausreißer. Während der Krise waren die legalen Glücksspielangebote (Spielhallen, Wettbüros und Spielbanken) in der Bundesrepublik über Monate nicht zugänglich. Zu groß war die Sorge vor Infektionen. Die flächendeckenden Schließungen hatten jedoch zur Folge, dass sich die Menschen anderweitig nach Möglichkeiten umschauten, um Glücksspiel zu betreiben. So war in der medialen Berichterstattung in aller Regelmäßigkeit zu lesen, dass die Polizei private und illegale Glücksspieltreffen auflösen musste.

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