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Italien: Geldstrafen für YouTube & Twitch wegen illegaler Glücksspielwerbung

Italien geht rigoros gegen die unkontrollierte und unerlaubte Verbreitung von Glücksspielwerbung im digitalen Raum vor. Das haben nun auch YouTube und Twitch zu spüren bekommen. Die AGCOM hat die beiden Video- und Streaming-Plattformen mit empfindlichen Geldstrafen belegt.

Ein Fahnenmasten mit der italienischen Nationalflagge vor dem Altare della Patria in Rom.
Italien geht seit 2018 rigoros gegen Glücksspielwerbung vor. (©Michele Bitetto /Unsplash.com)

Italiens rigorose Gesetzgebung

Mit dem Verbot jeglicher Glücksspielwerbung im Jahr 2018 setzte Italien einen neuen Standard im Kampf gegen die Spielsucht und deren sozioökonomische Folgen. Die strikte Regelung, die in ihrer Rigorosität beispiellos in Europa ist, zielt darauf ab, die Verbreitung von Glücksspiel und dessen potenziell schädlichen Auswirkungen auf die Gesellschaft zu minimieren.

Das Verbot umfasst eine breite Palette von Werbeformen, einschließlich Online- und Fernsehwerbung, und lässt keine Ausnahmen zu – abgesehen von nationalen Lotterien. Entsprechend müssen sich auch digitale Plattformen wie YouTube und Twitch an die hiesigen Regularien halten.

Bei der Untersuchung der Inhalte auf YouTube und Twitch identifizierte die italienische Kommunikationsbehörde AGCOM mehr als 20.000 Videos, die die strengen Werbevorschriften verletzten. Die Verstöße führten zu Geldstrafen von insgesamt über 3,0 Millionen Euro, wobei YouTube den Großteil der Strafe zu tragen hat.

Selbstverantwortung Massimiliano Capitanio, Kommissar der AGCOM, erklärte in einer öffentlichen Mitteilung, dass die Plattformen selbst für die veröffentlichen Inhalte verantwortlich seien. Er sei sich der Arbeit bewusst, die täglich geleistet wird, um das Netz zu einer schönen und sicheren Umgebung zu machen. Allerdings sei nach seiner Ansicht noch mehr Einsatz nötig, um dieses Ziel zu erreichen.

Digitale Plattformen wie YouTube und Twitch hätten die Pflicht, die Gesetze der Länder, in denen sie operieren, einzuhalten. Daher müssten sie eigenverantwortlich darauf achten, welche Art der Werbung geschaltet wird.

In einer Welt, in der digitale Inhalte grenzüberschreitend verbreitet werden, sei es entscheidend, dass digitale Plattformen sich nicht nur auf automatisierte Systeme verlassen, sondern auch aktive Maßnahmen zur Einhaltung lokaler Gesetze ergreifen, so Capitanio.

Alphabet als Wiederholungstäter

Für Alphabet, den Mutterkonzern von Google und YouTube, ist die jüngste Verfehlung nicht der erste Fauxpas dieser Art auf italienischem Boden. Die wiederholten Verstöße werfen Fragen über die Effektivität und Ernsthaftigkeit auf, mit der das Unternehmen die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften verfolgt.

Rechtliche Fehltritte Im November 2021 leitete die italienische Wettbewerbsbehörde ein Verfahren gegen Google wegen angeblich restriktiver Klauseln in den Nutzungsbedingungen von Google Drive ein. Das Verfahren zielte darauf ab, die Geschäftspraktiken des Unternehmens in Bezug auf die Nutzung von Benutzerdaten zu untersuchen.

Im gleichen Zeitraum wurde Alphabet zusammen mit Apple von der italienischen Kartellbehörde mit einer Geldstrafe von jeweils 10,0 Millionen Euro beleget. Der Vorwurf: “Aggressive Praktiken”, die mit der kommerziellen Nutzung von Benutzerdaten verbunden sind. Die Behörde kritisierte, dass beide Technologiekonzerne keine klaren und unmittelbaren Informationen darüber bereitstellten, wie sie die Daten der Nutzer, die ihre Dienste in Anspruch nehmen, sammeln und verwenden.

Der aktuelle Fall könnte einen Wendepunkt darstellen, an dem global agierende Internetunternehmen beginnen müssen, ihre Strategien zur Einhaltung lokaler Gesetze und Vorschriften zu überdenken.

Die Entschlossenheit Italiens könnte ein Weckruf für andere Länder sein, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen. Dies würde die Landschaft der Online-Glücksspielwerbung weltweit verändern und könnte zu einer härteren Regulierung und Überwachung in der Branche führen.

YouTube & Twitch: Umgang mit Glücksspielwerbung

YouTube verfolgt eine differenzierte Politik in Bezug auf Glücksspielwerbung. Die Plattform ermöglicht es Nutzern in den USA, sich von Werbung für Glücksspiel und Alkohol auszuschließen, was auf die wachsende Sensibilität für die potenziellen Auswirkungen solcher Inhalte hinweist.

Zudem hat die Videoplattform kürzlich die Werbung für Glücksspiele und Sportwetten auf seinem begehrten Startseiten-Masthead verboten, was eine Verschärfung der Werberichtlinien in diesem Bereich darstellt. Generell erlauben die Werberichtlinien nur unter bestimmten Bedingungen Werbung mit Glücksspielinhalten. So müssen die lokalen Glücksspielgesetze sowie Branchenstandards eingehalten werden. Zusätzlich ist eine entsprechenden Google Ads-Zertifizierung vonnöten.

Im Gegensatz zu YouTube geht Twitch mit dieser Thematik deutlich intransparenter um. Zwar sorgten im Oktober 2022 die verschärften Regeln zu Casino-Streams für mediale Aufmerksamkeit, spezifische Richtlinien bezüglich Glücksspielwerbung sucht man jedoch vergebens. Nichtsdestotrotz muss sich die Streaming-Plattform genau wie jede andere Online-Plattform auch an lokale Gesetze und Vorschriften halten.

Sowohl YouTube als auch Twitch sind gezwungen, ihre Werbepraktiken den Gesetzen der Länder anzupassen, in denen sie operieren. Dies beinhaltet den Schutz minderjähriger Nutzer und die Einhaltung lokaler Werbebeschränkungen. Die jüngsten Strafen in Italien zeigen, dass die Einhaltung dieser Gesetze streng überwacht wird und Verstöße ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen können.

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