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Twitch: GGL begrüßt Änderungen

Die „Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder“ (GGL) zeigt sich zufrieden mit den verschärften Regeln auf Twitch. Die Streaming-Plattform hatte im zurückliegenden September angekündigt, die beliebten Casino-Streams strenger zu regulieren und veröffentlichte entsprechende Richtlinien.

Ein Spielautomat mit drei Walzen und drei Reihen.
In den meisten Casino-Streams auf Twitch wird an Online-Slots gezockt. (©DEAR/Unsplash)

Twitch verbannt lizenzlose Anbieter

Twitch ist heute die größte Streaming-Plattform für Content Creator. Auch wenn die Wurzeln der Website im Gaming liegen, haben sich im Laufe der Zeit auch andere Inhalte auf der Plattform etabliert. So können etwa Zuschauer reale Events ähnlich wie TV-Shows verfolgen oder ihren favorisierten Streamern beim „just chatting“ beiwohnen.

Mittlerweile ist auch das Glücksspiel auf Twitch vertreten. In den sogenannten Casino-Streams zocken die jeweiligen Creator in Online-Casinos und teilen ihre Session mit den Zuschauern. Anfangs fristete diese Art der Unterhaltung noch ein Nischendasein. Heute gehört sie bis zu einem gewissen Grad zur Identität der Streaming-Plattform. Es gibt sogar eine eigene Rubrik – „Slots“.

Jedoch haben die Casino-Streams trotz ihrer Beliebtheit auch ihre Schattenseiten. Da Twitch keine Altersbeschränkung vorgibt, kommen zuweilen minderjährige Nutzer mit dem Glücksspiel in Kontakt. Zudem zocken nicht wenige Streamer in Online-Casinos, die über keine gültige Lizenz verfügen.

Letztere Problematik haben die Betreiber der Streaming-Plattform nun adressiert. Seit dem 18. Oktober sind Casino-Streams auf lizenzlosen Glücksspielseiten verboten. Auch eine Verlinkung in Form einer Affiliate-Kooperation ist untersagt. Um Spielraum und Grauzonen zu vermeiden, führt Twitch eine schwarze Liste mit verbannten Anbietern. Dazu zählt unter anderem das virtuelle Krypto-Casino „stake.com“.

Reaktion auf Kritik. Casino-Streams auf Twitch werden seit ihrem Aufkommen kritisiert. So möchte ein Großteil der Community diese Form des Contents von der Streaming-Plattform entfernt sehen. Die Betreiber hatten jedoch bis dato nicht auf die Kritik reagiert. Zuletzt wurde der Druck allerdings deutlich erhöht, da große Streamer damit gedroht hatten, die Plattform zu bestreiken, sollte es keine strengeren Glücksspielregeln geben.

Positive Rückmeldung der GGL

Die Änderungen rund um Casino-Streams sorgten bei der Twitch-Community für Freudenschreie, die vor allem in den sozialen Netzwerken wie Twitter zu vernehmen waren. Doch auch auf offizieller Ebene kommen die strikteren Regularien gut an.

Die GGL begrüßt in ihrer offiziellen Pressemitteilung die Anpassungen der Richtlinien. Als übergeordnete Kontroll- und Regulierungsinstanz auf dem deutschen Glücksspielmarkt wertet die Behörde den Schritt als Stärkung des Spielerschutzes, überbewertet jedoch im gleichen Atemzug die getätigten Veränderungen nicht. Benjamin Schwanke, Vorstand bei der GGL, erklärt:

„Wir begrüßen diese Änderung, sehen dies jedoch lediglich als einen ersten Schritt in die richtige Richtung.“Benjamin Schwanke, Vorstand bei der GGL, Offizielle Pressemitteilung der GGL

In seinen Ausführungen geht der GGL-Vorstandsvorsitzende zudem auf den neuen Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) ein, der in seinen Statuten jegliche Form der Image- und Aufmerksamkeitswerbung für unerlaubtes Glücksspiel verbietet.

Da diese Vorgabe auch die Werbung ausländischer Online-Casinos betrifft, die in der Bundesrepublik ihre Wirkung entfaltet, haben das hiesige Glücksspielgesetz und die Casino-Streams auf Twitch etwaige Berührungspunkte.

Twitch-Richtlinien zu lasch?

Die GGL mag die Anpassungen der Casino-Streams auf Twitch zwar begrüßen, Benjamin Schwanke ist jedoch um vorsichtigen Optimismus bemüht. Das ist angesichts der Richtlinien des GlüStV nicht weiter verwunderlich. Der hiesige Rechtsrahmen sieht deutlich striktere Regeln vor, die sich bereits bei den Glücksspiellizenzen bemerkbar machen.

Twitch geht hier lascher vor. So erfolgt keine differenzierte Bewertung der Lizenzen. Ob die jeweiligen Online-Casinos, die auf der Streaming-Plattform gezeigt werden, über eine Konzession aus den Vereinigten Staaten, Curacao oder einem anderen Land verfügen, ist für die Betreiber unerheblich. Der GlüStV wird hier deutlich konkreter.

In Deutschland sind ausschließlich Online-Casinos erlaubt, die eine deutsche Glücksspiellizenz besitzen. Diese wird von der GGL bzw. aktuell noch vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt vergeben. Bis zum Jahr 2024 sind auch noch die Konzessionen aus Schleswig-Holstein gültig. Ausländische Lizenzinhaber werden vom nationalen Glücksspielgesetz dagegen nicht anerkannt.

Whitelist. Die Gesetzgebung für Online-Glücksspiele kann in Deutschland zuweilen etwas verwirrend sein. Der Grund ist unter anderem die komplexe Historie. Um Ungereimtheiten aus dem Weg zu räumen, führt die GGL auf ihrer Homepage eine sogenannte Whitelist. Auf dieser werden alle erlaubten Glücksspielanbieter auf dem deutschen Markt gelistet.

In ihrer Mitteilung betont die GGL zusätzlich, dass deutsche Glücksspiel-Streamer auf Twitch sich an die hiesige Gesetzgebung halten müssen. Sollten in Casino-Streams auf illegalen Glücksspielseiten gezockt werden, kommt das unerlaubter Werbung gleich. In solch einem Szenario droht den jeweiligen Streamern eine Strafanzeige. Zusätzlich weist die Behörde auf unerlaubte Formen des Online-Glücksspiels hin. So sind unter anderem Roulette und Blackjack verboten.

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