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Konflikt mit China: Philippinische Glücksspielaufsicht PAGCOR wehrt sich gegen Vorwürfe

Erst vor zwei Wochen hatten die chinesischen Behörde klare Worte in Richtung der Philippinen gerichtet. Demnach solle das Glücksspiel im Internet auch auf den Philippinen vollständig verboten werden, damit chinesische Spieler geschützt werden und vor allem, damit die zahlreichen Chinesen, die im philippinischen Glücksspielsektor arbeiten, davon abgehalten werden, in kriminelle Machenschaften verwickelt zu werden. Nun folgte eine deutliche Reaktion der philippinischen Glücksspielbehörde PAGCOR. Die Vorwürfe Chinas seien falsch und unverhältnismäßig. Daher werde man die Online-Casinos, die sogenannten POGOs (Philippine Offshore Gaming Operators), auch nicht verbieten. Das könne nur der eigene Präsident.

Außenansicht des Solaire Resort Casinos in Manila.
Der boomende Glücksspielsektor auf den Philippinen wächst trotz Drohungen aus China weiter. (©Bildquelle)

POGOs wirtschaftlich enorm wichtig

Hintergrund der chinesischen Vorwürfe in Richtung der Philippinen ist das strikte Glücksspielverbot in China. Einzige Ausnahme sind hier ein paar staatliche Lotterien. Die chinesische Regierung scheint sich als klaren Auftrag gesetzt zu haben, jegliches Glücksspiel von der eigenen Bevölkerung fernzuhalten. Doch der Anreiz der Glücksspielteilnahme ist besonders in den asiatischen Ländern groß, weswegen zahlreiche Chinesen immer wieder den Weg in Richtung der Glücksspieloasen in Macau oder den Philippinen suchen – ganz zum Leidwesen der chinesischen Regierung. Neben dem immer schon beliebten Glücksspielmekka Macau haben sich vor allem die auf den Philippinen ansässigen POGOs in den letzten Jahren auf dem Glücksspielmarkt breitgemacht. Allein im Jahr 2018 wurden von ihnen laut offiziellen Angaben zufolge rund 3,24 Milliarden Euro umgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um satte 23 Prozent. Verschiedene Marktexperten ließen bereits in Marktprognosen verlauten, dass der Trend in den nächsten Jahren weiter anhalten werde. Die Online-Casinos sind zudem ein wichtiger Bestandteil des philippinischen Arbeitsmarktes geworden. Insgesamt seien laut offiziellen Angaben rund 400.000 Arbeitnehmer in insgesamt 58 POGOs angestellt. Zu den Angestellten gehören auch diverse chinesisch-sprachige Mitarbeiter im Bereich der IT und des Marketings. Die Forderungen Chinas, diesen Marktbereich unmittelbar und vollständig einzustampfen, stießen wenig überraschend bei den philippinischen Behörden auf wenig Gegenliebe.

Philippinische Glücksspielaufsicht PAGCOR reagiert deutlich

Eine deutliche Reaktion auf die chinesischen Vorwürfe kam nun von der philippinischen Glücksspielaufsicht PAGCOR (Philippines Amusement and Gaming Corportation). Diese ließ ein offizielles Statement veröffentlichen, in dem sie erklärte, dass die chinesischen Forderungen nicht im Sinne der philippinischen Regierung seien und man diesen deshalb nicht nachkommen werde. Weiter heißt es, dass Victor Padilla, der Geschäftsführer von PAGCOR, die chinesischen Vorwürfe bezüglich der Anwerbeversuche von chinesischen Spielern zurückweist. Ebenfalls seien derzeit keine von der von PAGCOR ausgestellten Glücksspiellizenzen in chinesischer Hand. Auch seien die von den chinesischen Behörden geäußerten „Ängste und Rhetorik unverhältnismäßig“. Die im Fokus der Vorwürfe stehenden POGOs sind durch nationales sowie internationales geltendes Recht legitimiert. Die Vorwürfe bezüglich schlechter Arbeits- und Lebensbedingungen der POGOs seien ebenfalls nicht korrekt, sondern vielmehr eine „Frage der Perspektive“. Was im offiziellen Statement der PAGCOR mehr als deutlich wird: Die philippinische Glücksspielregelungen sowie die POGOs werden fortbestehen und nicht auf Drängen Chinas verboten werden. Die einzige Person, die an diesem Umstand etwas verändern könnte, ist der philippinische Präsident Duterte. Einziger Hoffnungsschimmer für die Volksrepublik China: Innerhalb der nächsten paar Wochen steht ein Staatsbesuch des philippinischen Präsidenten in China beim chinesischen Präsidenten XI Jinping an, um unter anderen intensiv über das internationale Glücksspiel und die festgefahrene Situation zu führen.

Zwei weitere Lizenzverfahren bewilligt

Die deutlichen Äußerungen der PAGCOR dürften die Gespräche der beiden Staatsoberhäupter allerdings nicht gerade vereinfachen. Positiv hingegen war, dass die Behörde erst kürzlich eingewilligt hatte, dass Bewerbungen für neue Glücksspiellizenzen abgelehnt werden. Die Volksrepublik China hatte das erfreut zur Kenntnis genommen und optimistisch aufgrund der ersten Anti-Glücksspiel-Schritte gezeigt. Doch auch hierbei gab es einen Haken. Zum Zeitpunkt der Äußerungen der PAGCOR befanden sich noch drei Lizensierungsverfahren im Prozess. Es ist zwar nicht bekannt, um welche Anbieter es sich handelt, fest steht jedoch, dass zwei von ihnen kürzlich von der PAGCOR bewilligt worden. Im Interview mit einer philippinischen Lokalzeitung kommentierte PAGCOR-Chef Padilla diesen Umstand folgendermaßen:

“Wir haben 60 Lizenznehmer, 48 davon sind aktiv. Viele der Spieler sind Chinesen. In deren Kultur ist das Glücksspiel sehr beliebt. Das bedeutet nicht automatisch, dass alle Spieler Chinesen sind, aber sie kommen aus China.“

Mit dieser Aussage dürfte Padilla seinem Präsidenten keinen Gefallen getan und die Diskussion weiter angefacht haben. Es bleibt daher äußerst spannend, ob die Präsidenten im Gespräch eine Lösung finden können oder ob der Streit um das philippinische Glücksspielangebot weiter eskaliert.

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