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Levo Chan zu 14 Jahren Haft verurteilt

Der ehemalige Macau-Junket-Boss Levo Chan wurde wegen diverser Delikte zu 14 Jahren Haft verurteilt. Ihm werden illegales Glücksspiel, Leitung krimineller Syndikate sowie Betrug und Geldwäsche vorgeworfen.

Die Skyline von Macau.
Junket-Reisen waren lange ein profitables Geschäft im Glücksspielsektor von Macau. (©Nathan John /Unsplash.com)

Tränen bei Urteilsverkündung

Levo Chan muss voraussichtlich für 14 Jahre ins Gefängnis. Seine Vergehen sind gut dokumentiert und haben nicht nur ihn, sondern auch viele seine Mitarbeiter ins Verderben geführt.

Das schien dem ehemaligen Junket-Boss aus Macau bei der Urteilsverkündung bewusst geworden zu sein. In einer abschließenden Erklärung entschuldigte er sich unter Tränen bei den Mitarbeitern der inzwischen aufgelösten „Tak Chun Group“ und versicherte, dass es sich bei dem Unternehmen nie um ein Syndikat gehandelt habe.

Bis zu seiner Verhaftung im Januar 2022 war Chan der Chef von „Tak Chun“ – dem zweitgrößten Akteur in Macaus milliardenschwerem Junket-Sektor. Das machte ihn zu einer der mächtigsten Personen in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Neben ihm galt auch Alvin Chau als besonders einflussreich. Der Chef von Macaus größtem Junket-Unternehmen „Suncity“ wurde jedoch ebenfalls von den Behörden aus dem Verkehr gezogen. Im Januar 2023 verurteilte ihn ein Gericht wegen ähnlicher Anschuldigungen zu 18 Jahren Haft.

Ende der Junkets Die Verhaftungen von Levo Chan und Alvin Chau zeigen, dass die chinesische Regierung endgültig die Junket-Industrie in Macau lahmgelegt hat. Gleichwohl Macau auf dem Papier als autonom gilt, ist der Einfluss aus Peking groß – und er wächst stetig. Die Regierung um Präsident Xi Jinping wirft dem Junket-Sektor in der Enklave illegales Glücksspiel, Kapitalflucht und Geldwäsche vor.

Geheime Wettindustrie

Sowohl Chan als auch Chau sollen die Regierung von Macau um Millionen von US-Dollar (USD) betrogen haben. Im Rahmen der angebotenen Junket-Reisen sollen die beiden Männer ihren zahlungskräftigen Kunden nicht nur legale, sondern auch illegale Glücksspiele dargeboten haben.

Nach offiziellen Berichten soll es sich dabei um sogenannte „multiplier bets“ gehandelt haben, bei denen „Tak Chun“ die offiziellen Wetteinsätze in den Casinos von Macau verbotenerweise vervielfachte. Der Geldfluss aus den illegalen Wettplatzierungen wurde später steuerfrei abgerechnet.

Schätzungsweise soll Chan an dieser Betrugsmasche rund 200 Millionen US-Dollar verdient haben. Der Gesamtumsatz wird dabei auf 4,5 Milliarden USD beziffert. Dem Staat in Macau entgingen auf diese Art und Weise steuerliche Einnahmen in Höhe von 62 Millionen USD.

Kein Schuldbekenntnis Chan wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. Während des Prozesses wurden jedoch Tonbandaufnahmen aus den Jahren 2018 und 2019 abgespielt, die Chan schwer belasten. So ist in einer der Aufnahmen zu hören, wie er einem Mitarbeiter die „multiplier bets“ genehmigte. Darüber hinaus soll der ehemalige Junket-Boss interne Schulungshandbücher für die illegalen Wetten erstellt haben.

Flucht geplant

Laut den Informationen der Behörden soll Chan seine Flucht aus Macau geplant haben, als er von den Ermittlungen gegen seine Person erfuhr. Das Ziel: Taiwan. Der Inselstaat pflegt weder mit China noch mit der Glücksspiel-Enklave ein Auslieferungsabkommen. Chan hätte entsprechend im Exil leben können.

Im Zuge seiner Verhaftung soll die Polizei etwaige Dokumente sichergestellt haben, mit denen Chan eine taiwanesische Aufenthaltsgenehmigung beantragt hatte. Zudem haben die Ermittler bei ihren Untersuchungen festgestellt, dass der Glücksspielmogul in den Tagen vor seiner Verhaftung eine große Geldsumme nach Taiwan überwiesen hat.

Neben „Tak Chun“ besaß Chan noch ein anderes Unternehmen in der chinesischen Glücksspiel-Enklave – die „Macau Legend Development Limited“. Dem Konzern gehört unter anderem der Unterhaltungskomplex „Fisherman’s Wharf“ am Hafen von Macau. Zudem betreibt das Unternehmen verschiedene Glücksspieleinrichtungen unter der Lizenz der „SJM Holdings“.

Mehrheitsaktionär Levo Chan bleibt weiterhin Mehrheitsaktionär der „Macau Legend Development Limited“, da die Verurteilung in keinem Zusammenhang mit den Geschäften des Konzerns steht.

Junket-Sektor in Macau

Macau ist berühmt für seinen Glücksspielsektor. Ein einzigartiges Merkmal der hiesigen Industrie waren lange Zeit die Junket-Reisen. Sie wurden von verschiedenen Unternehmen, die eine enge Beziehung zu den Casinos pflegen, extra für zahlungskräftige Spieler angeboten. Die luxuriösen Glücksspielreisen umfassen dabei verschiedene Anreize, um die High Roller anzulocken – etwa kostenlosen Transport sowie freie Unterkunft und Verpflegung.

Die meisten Kunden für Junket-Reisen waren wohlhabende Glücksspieler aus China. Sie setzten in den Casinos von Macau oft Millionen von US-Dollar während ihres Aufenthalts und waren lange Zeit eine wichtige Einnahmequelle für den Glücksspielsektor in der Sonderverwaltungszone.

Kriminalität Das Aus des Junket-Sektors basiert auf anhaltenden Missständen. In der Vergangenheit häuften sich Berichte über illegale Aktivitäten wie Geldwäsche und Korruption. Auch Gewalt und Einschüchterung gegenüber Kunden, die Schulden nicht zurückzahlen konnten, sollen an der Tagesordnung gewesen sein.

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