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Urteil gegen Alvin Chau: 18 Jahre Haft

Alvin Chau – Glücksspielmagnat aus Macau – muss für insgesamt 18 Jahre ins Gefängnis. So lautet das Urteil, das vergangene Woche verlesen wurde. Das Gericht befand Chau für schuldig, ein illegales Glücksspielimperium in der chinesischen Sonderverwaltungszone betrieben zu haben.

Die Skyline von Macau.
Alvin Chau galt lange als unangefochtener Glücksspiel-Tycoon in Macau, ehe seine illegalen Aktivitäten aufgedeckt wurden. (©Nathan John/Unsplash)

Millionenbusiness durch Junkets

Glücksspiele um Echtgeld sind in China strengstens untersagt – jedenfalls auf dem Festland. In Macau floriert dagegen die Glücksspielindustrie. Die ehemalige portugiesische Kolonie und heutige Sonderverwaltungszone der Republik China ist die größte Glücksspielmetropole der Welt.

Jährlich werden gigantische Summen in den hiesigen Casinos umgesetzt. Die meisten Spieler stammen dabei aus dem Ausland. Diese Kombination hat über die Zeit ein einzigartiges Geschäftsmodell zutage gefördert – die Junkets.

Junkets. Die sogenannte Casino-Erlebnisreisen werden meist vermögenden Zockern angeboten, denen alle anfallenden Reise- und Übernachtungskosten vom gastgebenden Casino erstattet werden. Dafür verpflichten sie sich jedoch, während ihres Aufenthalts zu zocken.

Alvin Chau hat im Laufe der Jahre ein gigantisches Angebot für Junkets geschaffen und so ein Glücksspielimperium in Macau errichtet. Sein Unternehmen – die Suncity-Group – avancierte zum unangefochtenen Marktführer für die Casino-Erlebnisreisen. In großem Stil vermittelte er den Casinos in der Sonderverwaltungszone VIP-Spieler, die gigantische Summen auf den Tischen und an den Automaten verspielten – ein Millionenbusiness.

Fall eines Glücksspielmoguls

Lange Zeit florierte das Geschäft mit den Junkets. Doch in den vergangenen Jahren sanken die Popularität und damit die Nachfrage der Casino-Erlebnisreisen. Die Gründe für diese Entwicklung waren zwar vielschichtig, die zunehmend negative Wahrnehmung der Öffentlichkeit war jedoch besonders ausschlaggebend.

Junkets gelten seit jeher als Brutstätte für kriminelle Machenschaften. Ihr intransparenter Aufbau und der enorm hohe Kapitalfluss machen das Geschäftsmodell anfällig für illegale Aktivitäten. Alvin Chau nutzte als Glücksspielmogul seinen Einfluss und seinen Status, um ein gigantisches Glücksspielsyndikat zu errichten.

Betrug, Führung einer kriminellen Bande und Organisation illegaler Glücksspiele mit Geldeinsätze – Chau war in den vergangenen Jahren sehr umtriebig. Das Gericht befand ihn in allen Anklagepunkten für schuldig und verurteilte ihn zu einer 18-jährigen Haftstrafe. Zusätzlich wurde der einstige Glücksspielmagnat zu Entschädigungszahlungen verdonnert.

Umgerechnet 771 Millionen Euro muss Chau an Macaus Regierung zahlen. Weitere 254 Millionen stehen den fünf der sechs Casinos in der chinesischen Sonderverwaltungszone zu: MGM China, Galaxy Entertainment, SJM Holdings, Sands China und Wynn Macau.

Geldwäsche. Alvin Chau wurde auch wegen Geldwäsche angeklagt, jedoch freigesprochen. Wäre es zu einem Schuldspruch gekommen, wären sowohl die Entschädigungssumme als auch die Länge der Haftstrafe womöglich höher ausgefallen.

Berufung angekündigt

Die Urteilsverkündung folgt 14 Monate nach Chaus Verhaftung. Der Glücksspiel-Tycoon war im November 2021 in Peking festgenommen worden. Der eigentliche Prozess dauerte dagegen nur knapp drei Monate. Im September 2022 wurden die Gerichtsverhandlungen aufgenommen. Als Basis dienten illegale Spieleinsätze in Höhe von 824 Milliarden Hongkong-Dollar – umgerechnet etwa 97,4 Milliarden Euro.

Noch ist das Urteil gegen Alvin Chau nicht rechtskräftig. Sein Anwalt erklärte direkt nach der Verkündung, die Möglichkeiten einer Berufung auszuloten. Ob es tatsächlich zu einer Nachverhandlung kommen wird, kann zum aktuellen Zeitpunkt nicht genau gesagt werden. Chaus Verteidiger betonte jedoch, dass aus seiner Sicht die Beweislage für einen Schuldspruch unzureichend sei.

Kampf gegen Korruption. Alvin Chaus Machenschaften blieben lange Zeit unentdeckt. Erst als die chinesische Regierung um Präsident Xi Jinping der Korruption im Land den Kampf ansagte, gerieten der Glücksspielmogul und seine Suncity-Group ins Visier der Behörden. Im Mittelpunkt stand vor allem die Geldwäschebekämpfung im Glücksspielsektor.

Wandel in Macau?

Alvin Chau genoss vor der Offenlegung seiner illegalen Aktivitäten einen relativ guten Ruf in Macau. Da die Glücksspielindustrie der treibende Wirtschaftsmotor in der Sonderverwaltungszone ist, sind profitable Geschäftsleute und -modelle in der Branche eine essenzielle Stütze.

Da nun nicht nur Chau, sondern auch viele weitere Junkets-Betreiber in Macau des Betrugs überführt wurden, ist das Ur-Vertrauen in das hiesige Glücksspielwesen stark erschüttert. In der Folge hat augenscheinlich ein Umdenken auf politischer Ebene stattgefunden.

Peking pocht mit seinem Einfluss darauf, dass Macau sein Image als Glücksspielmetropole bis zu einem gewissen Grad ablegt und sich auf andere Wirtschaftsbereiche konzentriert – etwa die Unterhaltungsbranche. Der erste Schritt für diesen Wandel wurde bereits im Dezember 2022 getätigt. So wurden die Casino-Lizenzen für einige Anbieter erneuert mit der Prämisse, sich zukünftig nicht komplett auf das Glücksspiel zu konzentrieren.

Druck von China. Macau mag zwar autonom sein, Chinas Einfluss ist jedoch in der Vergangenheit gewachsen. Peking übt seit jeher starken Druck auf die Sonderverwaltungszone aus – politisch, wirtschaftlich und auch kulturell.

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