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Mexiko plant Spielautomaten-Verbot

Die Casino-Landschaft in Mexiko steht möglicherweise vor einer drastischen Veränderung. Das Innenministerium des südamerikanischen Landes veröffentlichte kürzlich einen Gesetzesentwurf, der darauf abzielt, Spielautomaten und ähnliche elektronische Glücksspielgeräte zu verbieten.

Fünf klassische Spielautomaten in einer Reihe.
Das mexikanische Innenministerium möchte mit einem neuen Gesetzesentwurf den Spielautomaten im Land den Todesstoß versetzen. (©Carl Raw /Unsplash.com)

Hintergrund des geplanten Spielautomaten-Verbots

Spielautomaten gelten als das beliebteste Glücksspiel – weltweit. In Mexiko könnte den Slots jedoch bald der Garaus gemacht werden. Das mexikanische Innenministerium hat einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der ein etwaiges Verbot vorsieht.

Als Grund für das Vorgehen gab das Ministerium an, dass der mexikanische Staat die Pflicht habe, die Rechte gefährdeter und vulnerabler Bevölkerungsgruppen zu schützen. Insbesondere die potenziellen Gefahren des Glücksspiels auf Kinder, Jugendliche, ältere Menschen und solche mit Spielsucht müssten um jeden Preis bekämpft werden.

Die Begründung des Innenministeriums fußt auf dem Bundesgesetz für Spiele und Verlosungen aus dem Jahr 1947. Der entsprechende Rechtsrahmen verbietet Spielautomaten und erlaubt nur bestimmte Formen des Glücksspiels – per Definition z.B. Domino, Schach und Bowling.

Kritik Die Argumentation des Innenministerium wird von Kritikern infrage gestellt. Sie verweisen darauf, dass der ehemalige Präsident Felipe Calderón die Nutzung von Spielautomaten legalisiert hat. Eine Entscheidung, die 2016 vom Obersten Gerichtshof in Mexiko bestätigt wurde.

Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen

Ein potenzielles Spielautomaten-Verbot hätte nach Aussage der AIEJA, dem Verband der mexikanischen Glücksspielbranche, gravierende Auswirkungen – vor allem für die hiesige Wirtschaft. Demnach beeinträchtige ein derartiges Verbot nicht nur die Geschäfte den Branchenakteure, sondern auch die staatlichen Einnahmen.

Obwohl das Innenministerium betont, dass die Steuereinnahmen aus Spielautomaten weniger als 1,0 Prozent des gesamten Steueraufkommens ausmachen, warnt die AIEJA vor möglichen negativen Folgen – auch aus gesellschaftlicher Sicht.

So sehen die mexikanischen Glücksspielunternehmen zahlreiche Jobs sowohl bei den Aufstellern als auch in den Casinos in Gefahr. Laut offiziellen Angaben beschäftigt die Branche rund 50.000 Menschen direkt und bietet weiteren 120.000 Menschen indirekt Arbeit.

Übergangsphase Die Implementierung des Verbots würde nicht sofort alle Casinos betreffen. Die Abschaltung der Geräte soll erst dann erfolgen, wenn die Lizenzen der einzelnen Casinos geändert oder verlängert werden. Neue Automaten dürfen in der Zwischenzeit weder in bestehenden noch in neuen Casinos installiert werden.

Bevor ein definitives Verbot von Spielautomaten in Mexiko in Kraft treten kann, müssen mehrere legislative Hürden überwunden werden – einschließlich einer Abstimmung im Parlament. Es bleibt entsprechend abzuwarten, ob das vorgeschlagene Verbot tatsächlich Realität wird oder ob noch Änderungen am Entwurf vorgenommen werden.

Insgesamt zeigt der Vorstoß des mexikanischen Innenministerium, dass die Glücksspielregulierung einem stetigen Balanceakt gleicht. Auf der einen Seite muss der Schutz der Bevölkerung gewahrt werden. Auf der anderen Seite stehen wirtschaftliche Interessen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Debatte in Mexiko weiterentwickelt und welche endgültige Entscheidung getroffen wird.

Glücksspiel in Mexiko – historischer Überblick

Das Verhältnis von Mexiko zum Glücksspiel hat eine lange und wechselhafte Geschichte. Die Gesetzgebung rund um Casinos und Spielautomaten ist das Ergebnis jahrzehntelanger Debatten und politischer Auseinandersetzungen.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Glücksspiel in Mexiko weitgehend unreguliert. Es gab zwar einige Versuche, Ordnung in den Sektor zu bringen, es fehlte jedoch an einer umfassenden gesetzlichen Grundlage. Das sollte sich im Jahr 1947 mit dem Erlass des Bundesgesetzes für Spiele und Verlosungen ändern. Die damals neue Gesetzgebung legte den rechtlichen Rahmen für erlaubte und verbotene Spiele fest und schloss dabei explizit Spielautomaten aus.

Am Rande der Legalität Trotz des Gesetzes florierte das Glücksspiel in Mexiko weiterhin – oft am Rande der Legalität oder in Grauzonen. Durch diese Entwicklung kam es im Laufe der Jahre zu verschiedenen Reformen und Anpassungen, die jedoch in den aller meisten Fällen nicht den gewünschten Effekt erzielten.

Ein bedeutender Wendepunkt war die Entscheidung von Felipe Calderón, der von 2006 bis 2012 als mexikanischer Präsident an der Macht war. Er hob während seiner Amtszeit das vorherrschende Verbot von Spielautomaten auf und legalisierte deren Nutzung. Mit dieser Entscheidung traf Calderón eine progressive Entscheidung, die einen globalen Trend lostrat. Im Laufe der Jahre liberalisierten viele andere Länder ihre Glücksspielgesetze, um von den wirtschaftlichen Vorteilen zu profitieren.

Die jüngsten Entwicklungen und das vorgeschlagene Verbot sind somit nur das neueste Kapitel in einer langen Geschichte von Debatten über das Glücksspiel in Mexiko. Während einige das Glücksspiel als wirtschaftliche Chance und Freizeitbeschäftigung sehen, betonen andere die sozialen Risiken und fordern strengere Regulierungen.

Das Für und Wider im Glücksspiel ist derweil kein neues oder gar regionales Phänomen. In vielen anderen Staaten wird auf politischer und gesellschaftlicher Ebene mit harten Bandagen gekämpft, wenn es um die Regulierung der Branche geht – so auch in Deutschland.

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