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Neue Studie: Illegales Glücksspiel boomt

Der deutsche Online Glücksspielmarkt sieht sich mit bedeutenden Herausforderungen konfrontiert. Eine Studie im Auftrag von DOCV und DSWV zeigt, dass rund die Hälfte des Online-Glücksspiels auf nicht lizenzierten Plattformen stattfindet. Dieser Trend, beeinflusst durch den Zugang zu einem enormen Schwarzmarktangebot, führt zu signifikanten Steuerausfällen und untergräbt den Spielerschutz.

Darstellung der aktuellen Studie zum illegalen Glücksspiel in Deutschland.
Eine aktuelle Studie beleuchtet die Lage des Glücksspiels in Deutschland und gibt spannende Einblicke.

Marktdynamiken: Lizenzierung und Nutzerverhalten

Im Jahr 2019 nutzten noch mehr als 70% der Spieler lizenzierte Angebote, ein Anteil, der mittlerweile auf etwa 50% gesunken ist. Die Studie wurde vom Deutschen Online Casinoverband (DOCV) und dem Deutschen Sportwettenverband (DSWV) in Auftrag gegeben und vom renommierten Wirtschaftswissenschaftler Gunther Schnabl durchgeführt. Sie zeigt, dass der legale Markt durch restriktive Regulierungen an Attraktivität verliert. Interessenverbände fordern daher eine Nachbesserung bei der Regulierung, um diesen Trend umzukehren.

Spielerschutz in Gefahr Die Begrenzung auf vier Tische und nur einen Anbieter, sowie statische Einzahlungslimits im Online-Poker führen zu Frustration. In der Sportwettenbranche verschärft die 5%-Steuer auf Gewinne die Problematik, und treibt Spieler zu nicht lizenzierten Anbietern. Rund 1,3 Millionen Menschen in Deutschland gelten als spielsüchtig.

So wurden die Ergebnisse der Studie ermittelt

Die umfassende Studie von Gunther Schnabl zur Marktdynamik des deutschen Online Glücksspiels basierte auf Daten von Nielsen Media Germany GmbH. Dieses Panel erfasste die Online Aktivitäten von etwa 25.000 Personen in Deutschland, wobei jeder Webseitenbesuch genau aufgezeichnet wurde. Die Datenerhebung umfasste die Aktivität von 17.129 Computernutzern und 7.436 Mobiltelefonnutzern, wobei monatlich etwa 10% der Panelmitglieder ausgetauscht wurden.

700+ Domains Zur Analyse wurden über 700 Glücksspiel-Domains identifiziert, die in Deutschland zugänglich, in deutscher Sprache verfügbar und für Echtgeldspiele konzipiert waren. Im März 2023 wurden 1.961 Besuche auf Online-Glücksspielseiten registriert, davon 1.567 über Computer und 395 über Mobiltelefone. Besuche unter einer Minute wurden nicht berücksichtigt, während längere Besuche vollständig erfasst wurden.

Die Ergebnisse offenbarten eine signifikante Verschiebung in der Nutzung von lizenzierten und nicht-lizenzierten Angeboten. Während 2019 noch 70% der Nutzer auf lizenzierte Plattformen zugriffen, sank dieser Anteil bis März 2023 auf 50,7%. Gleichzeitig stieg der Anteil der Nutzungen auf nicht-lizenzierten EU-Anbietern auf 28,9% und auf Offshore-Anbietern auf 19,9%. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass der deutsche Online-Glücksspielmarkt zunehmend von nicht-lizenzierten Anbietern dominiert wird und die Kanalisierungsquote im Beobachtungszeitraum tendenziell gesunken ist.

Handlungsbedarf und Forderungen der Verbände

Der DOCV und der DSWV fordern eine Beschleunigung der Genehmigungsprozesse der GGL, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des legalen Marktes, konsequente Durchsetzung des Werbeverbots für illegale Anbieter, Erhaltung der Werbemöglichkeiten für legale Angebote und eine Überprüfung der Regelungen des Glücksspielstaatsvertrags.

Eine Anpassung der Besteuerung für Online Glücksspielangebote im Rennwett- und Lotteriegesetz wird ebenfalls vorgeschlagen. Die Verbände setzen sich für eine konstante, evidenzbasierte Untersuchung des illegalen Online Glücksspielmarktes ein, um ein sicheres Glücksspielerlebnis zu gewährleisten.

Stellungnahme der GGL zur Datenlage im Online-Glücksspielmarkt

Auch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat reagiert und auf der eigenen Webseite eine Stellungnahme veröffentlicht. Die Behörde begrüßt darin den wissenschaftlichen Diskurs über Erhebungsmethoden. Die GGL schätzt, dass es zwischen 800 und 900 Internetseiten mit illegalen Online Glücksspielangeboten gibt, deren Marktvolumen zwischen 300 und 500 Millionen Euro beträgt, entsprechend 2% bis 4% des legalen Marktes.

Erhebungen der Studie basieren auf der Analyse von Besucheraktivitäten illegaler Seiten, Angebotsanalysen und Affiliate-Marketing-Netzwerken. Kritik an der Methodik der GGL, die von der Industrie als zu statisch angesehen wird, weist die Behörde zurück. Die Datenerhebung im Schwarzmarkt ist komplex und ständigen Veränderungen unterworfen. Daher ist die GGL bestrebt, im engen Austausch mit der Industrie zu einem einheitlichen Verständnis der Marktdimensionen zu gelangen.

Vertiefung in die Marktanalyse und Regulierung

Die Schnabl-Studie unterstreicht, wie entscheidend genaue Daten für die Regulierung des Online Glücksspielmarktes sind. Detaillierte Einblicke in Nutzerverhalten und Marktgröße sind für eine effektive Steuerung unerlässlich. Die Herausforderung besteht darin, eine Regulierung zu entwickeln, die sowohl Sicherheit und Schutz für die Spieler bietet als auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Dies erfordert eine sorgfältige Analyse des Marktes, um Schwachstellen in der aktuellen Gesetzgebung zu identifizieren und Anpassungen vorzunehmen, die den legalen Markt stärken und gleichzeitig den Schwarzmarkt wirksam bekämpfen.

Die Studie zeigt auf, dass der Schwarzmarkt einen erheblichen Anteil am Gesamtmarkt hat, mit geschätzten Steuerausfällen in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro. Diese Situation verdeutlicht die Dringlichkeit, effiziente Regulierungsstrategien zu entwickeln, die nicht nur den Spielerschutz stärken, sondern auch bedeutende wirtschaftliche Vorteile für den Staat mit sich bringen könnten. Die Bedeutung einer ausgewogenen Regulierung, die attraktive legale Angebote schafft und gleichzeitig illegale Aktivitäten eindämmt, ist für die Zukunft des deutschen Glücksspielmarktes zentral.

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