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Interpol gegen illegales Glücksspiel

Interpol ist im Zuge einer globalen Operation ein massiver Schlag gegen das illegale Glücksspiel gelungen. In Zusammenarbeit mit mehr als 30 Ländern wurden insgesamt 975 Verdächtige verhaftet, die einer cyberkriminellen Gruppierung angehören. Ihr wird vorgeworfen, durch illegales Glücksspiel, zahlreiche Hackerangriffe und etwaigen Betrugsmaschen mehr als 130 Millionen US-Dollar erbeutet zu haben.

Ein Krimineller mit Handschuhen tippt auf einem MacBook.
Interpol war der cyberkriminellen Gruppe rund fünf Monate auf der Spur. (©Towfiqu barbhuiya/Unsplashy)

Cyberkriminalität bleibt große Bedrohung

Cyberkriminalität ist im 21. Jahrhundert für die Strafverfolgungsbehörden eine der größten Herausforderungen, die durch das Web 2.0 nochmal an Intensität gewonnen hat. Das Netz vereint heute viele verschiedene Bereiche des alltäglichen Lebens – darunter den Arbeitsmarkt, Dienstleistungen und Finanztransaktionen. Das spielt kriminellen Energien in die Karten, da sich riesige Angriffsfläche bilden.

Trotz zahlreicher Aufklärungsprogramme und -kampagnen durch Behörden, Regierungen und Sicherheitsinstitutionen nehmen Online-Betrügereien jährlich zu. Entsprechend wächst die Zahl der Opfer. Das ist vor allem auf die wachsenden Strukturen und Ressourcen der kriminellen Gruppierungen zurückzuführen. Die erfolgreiche Interpol-Operation dürfte der Cyberkriminalität nun jedoch vorerst einen Riegel vorschieben.

Anfälligkeit des Glücksspiels. Die Glücksspielindustrie hat in der öffentlichen Wahrnehmung kein allzu gutes Image. Das liegt nicht zuletzt an den kriminellen Energien, die das Grundgerüst der Branche unterwandern. So missbrauchen unseriöse Anbieter und Betrüger den Industriezweig für Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und andere illegale Aktivitäten. Gleichwohl der überwältigende Großteil der Branche seriös und gesetzeskonform arbeitet, machen die schwarzen Schafe die Anfälligkeit des Glücksspiels mehr als deutlich.

Operation „Haechi III“

Im Zuge der Interpol-Operation, die den Namen „Haechi III“ trug, hat die internationale Kriminalpolizei koordinierte Razzien auf der ganzen Welt durchgeführt. Gemeinsam mit den lokalen Strafverfolgungsbehörden und regionalen Interpol-Büros konnte die cyberkriminelle Gruppierung hinter den Betrugsmaschen und dem illegalen Glücksspiel ausgemacht werden.

Der kriminellen Bande konnten mehr als 1.600 finanz- und computerbasierte Geldwäschedelikte durch Phishing-Angriffe, Phishing-Betrug und zahlreiche Scams nachgewiesen werden.

Laut Jürgen Stock, Generalsekretär von Interpol, konnte die Gruppe aufgrund der mangelhaften Spurenverwischung aufgespürt werden. So folgten die Beamten dem Kapitalfluss, um sich ein klares Bild über die internationalen Finanzbewegungen zu machen. Erst als sich die Indizien und Spuren verdichteten, schritt Interpol ein und nahm etwaige Verhaftungen vor.

Im Zuge der Zusammenarbeit mit den globalen Finanzinstituten und Strafverfolgungsbehörden hat Interpol das sogenannte „Anti-Money Laundering Rapid Response Protocol“ (ARRP) ins Leben gerufen. Das System erlaubt eine engere Zusammenarbeit zwischen den Ländern im Finanzsektor. So können die jeweiligen Staaten um die Stilllegung von Geldern aus kriminellen Aktivitäten bitten, um den Geldfluss einzufrieren.

Erfolgsgeschichte. Seit seiner Einführung im Januar 2022 konnte mithilfe des ARRP mehr als 120 Millionen US-Dollar aus cyberkriminellen Aktivitäten sichergestellt und an die Opfer zurückgezahlt werden.

Saga lebt weiter

„Haechi III“ ist eine direkte Fortsetzung von „Haechi II“ – einer weiteren globalen Operation. Sie wurde im vergangenen Jahr zwischen Juni und September koordiniert und war ebenfalls sehr erfolgreich. Die Strafverfolgungsbehörden verhafteten damals weltweit mehr als 1.000 Verdächtige, die in die Finanz-Cyberkriminalität verwickelt waren. Dabei wurde eine Gesamtsumme von 27 Millionen US-Dollar beschlagnahmt.

In der damaligen Meldung erklärte Interpol, dass an der Operation verschiedene Polizei-Spezialeinheiten aus 20 Ländern beteiligt waren. Ähnlich wie bei „Haechi III“ wurde bei der damaligen Operation eine Gruppe aufgespürt und zerschlagen, die Verbindungen zu illegalen Online-Glücksspielen, Anlagebetrug und Geldwäsche hatte.

„Haechi II“ war die erste Operation, an der Interpol-Mitgliedsländer aus fünf verschiedenen Kontinenten beteiligt waren. Im Zuge der Zusammenarbeit wurde gar ein neues Strafverfolgungsmodell entwickelt, da in den einzelnen Ländern unterschiedliche Gesetze für Razzien und Beschlagnahmungen gelten.

Dreiste Betrugsmasche. Während der Ermittlungen deckte Interpol in Kolumbien eine gefälschte Handy-App auf, die auf der erfolgreichen Netflix-Serie „The Squid Game“ basierte. Mehr als 100.000 Menschen hatten die Applikation heruntergeladen, ohne zu ahnen, dass es sich um ein trojanisches Pferd handelte. Die Anwendung hackte sich in die Rechnungsdaten der Nutzer und meldete sich ohne ihr Wissen für Online-Dienste an.

Interpol-Konferenz gegen Wettbetrug

Auch im Sportwettensegment geht Interpol gegen Betrüger und kriminelle Banden vor. Um die Integrität des Sports zu wahren und Spielmanipulation und Wettbetrug effektiv zu bekämpfen, arbeitet die internationale Kriminalpolizei eng mit Sportverbänden und der Justiz zusammen.

Im Mai dieses Jahres fand in Abu Dhabi das „12. Interpol Match-Fixing Task Force Meeting“ statt, an dem Führungskräfte, Experten und Delegierte aus rund 50 Ländern teilnahmen. Im Fokus der Konferenz standen der Austausch und die Ausarbeitung verschiedener Maßnahmen, um den Sport vor Wettbetrug, Spielmanipulation und Geldwäsche zu schützen.

Doping. Neben der Wahrung der Integrität des Sports stand auch das Thema Doping auf der Agenda der Interpol-Konferenz. Auch hier hat die organisierte Kriminalität ihre Finger im Spiel.

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