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NL: Prominenten-Verbot zeigt Wirkung

In den Niederlanden dürfen prominente Persönlichkeiten nicht für Glücksspiel werben. Das besagt die hiesige Gesetzgebung, die im Juni 2022 mit der entsprechenden Zusatzklausel versehen wurde. Nach mehrmonatiger Probephase hat die „Kansspelautoriteit“ (KSA) – die niederländische Glücksspielbehörde – ein erstes Zwischenfazit gezogen, das äußerst positiv ausfällt. Der Großteil der Online-Anbieter hält sich das an Verbot.

Vier Fußbälle auf einem Kunstrasen.
In der Vergangenheit nutzten Online-Glücksspielanbieter gerne bekannte Persönlichkeiten aus dem Sport, insbesondere Fußballer hielten oftmals als Testimonial her. (©Travel Nomades/Unsplash)

Verbot gilt nicht flächendeckend

Seit dem 30. Juni 2022 dürfen Prominente in der Niederlande nicht für glücksspielerische Angebote werben. Das Gesetz verbietet es den Betreibern, berühmte Persönlichkeiten aus Mode, Musik und Sport für Werbezwecke zu nutzen. Auch Schauspieler und Influencer umfasst das Verbot.

Die entsprechende Klausel ist ein Teil des noch relativ jungen Rechtrahmens, der den Glücksspielmarkt in den Niederlanden mit strengen Spielregeln versehen hat. Im Fokus der jeweiligen Maßnahmen steht die Stärkung des Spielerschutzes, auf die das Werbeverbot mit Prominenten fußt.

Werbedeals. In der Vergangenheit gingen viele Online-Glücksspielbetreiber lukrative Kooperationen mit berühmten Persönlichkeiten ein, um mit ihrer Relevanz und Reichweite auf das eigene Angebot aufmerksam zu machen.

Die gesetzliche Restriktion rund um Glücksspielwerbung ist jedoch nicht allgemeingültig und gilt entsprechend nicht für jeden Anbieter auf dem niederländischen Markt. So ist es wohltätigen und staatlichen Lotterien weiterhin erlaubt, für ihre Produkte mit bekannten Gesichtern zu werben. Die privaten Casinos und Buchmacher im Netz haben derweil das Nachsehen. Sie müssen ihre Werbe- und Marketingstrategie neu ausrichten und ohne prominente Unterstützung auskommen.

Anbieter halten sich an Gesetz

In einer offiziellen Pressemitteilung hat die KSA ein erstes Resümee gezogen und bewertet das Prominenten-Verbot in der Glücksspielwerbung positiv. Nach Angaben der Behörde hat sich die Mehrheit der privaten Online-Glücksspielanbieter die Vorgaben gehalten und keine bekannten Persönlichkeiten für Werbezwecke engagiert. Ausreißer gab es lediglich in zwei Fällen.

Zwei Betreiber haben mit den Stimmen zwei niederländischer Berühmtheiten geworben – in einem TV-Sport und Podcast. Die Gesichter der jeweiligen Personen waren zwar nicht zu sehen, die KSA bewertete die Vorgänge jedoch als Werbung in Audioform und verwarnte die beiden Glücksspielanbieter. Diese beendeten daraufhin umgehend die Zusammenarbeit mit den prominenten Persönlichkeiten und gelobten Besserung für die Zukunft.

Aufgrund der Kooperations- und Handlungsbereitschaft sah die niederländische Glücksspielbehörde von einer empfindlichen Geldbuße ab. Eine offizielle Abmahnung wurde dennoch ausgesprochen. Zudem betonten die Kontrolleure der KSA, dass zukünftig genauestens beobachtet wird, ob sich die Anbieter auf dem niederländischen Markt an das geltende Verbot halten.

KSA macht Ernst. Die Online-Anbieter in der Niederlande sollten sich darüber im Klaren sein, dass die KSA keine leeren Drohungen ausspricht und alles daran setzt, die gesetzlichen Vorgaben durchzusetzen. Das beweist das jüngste Vorgehen gegen illegales Glücksspiel. So wurden die Online-Casinos der beiden Unternehmen „LCS Ltd.“ und „MKC Ltd.“ vom Markt gedrängt. Sie arbeiteten ohne gültige Lizenz. Als die hiesige Behörde mit hohen Geldstrafen drohte, machte die Konzerne einen freiwilligen Rückzieher.

Fallbeispiel: Wesley Sneijder

Glücksspielwerbung mit Prominenten war vor der gesetzlichen Änderung normal in den Niederlanden. Zahlreiche Betreiber im Netz setzen auf diese Form der Marketingstrategie. Der Bekanntheitsgrad der jeweiligen Promis unterschied sich dabei zuweilen gewaltig. Einige Anbieter nutzen eher lokale Berühmtheiten, andere Betreiber griffen tiefer ins Portemonnaie und kooperierten gar mit Nationalhelden – z.B. TOTO.

Der niederländische Sportwettenanbieter ging vor der Fußball-Europameisterschaft einen Werbedeal mit Wesley Sneijder ein. Der ehemalige Fußballstar ist eine Ikone in den Niederlanden und schlüpfte im Rahmen der Werbepartnerschaft in die Rolle des „King TOTO“.

Sneijder kam nicht nur in zahlreichen Werbespots des Buchmachers vor, sondern nahm auch einen Happy-Hardcore-Song auf, den er selbst einsang. Produziert wurde der Track von den bekannten Techno-DJs Mental Theo und Charly Lownoise. Inhaltlich greift der Song dabei unter anderem das legendäre Tor von Sneijder bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika auf.

Happy Hardcore. Die Musikrichtung ist seit den 1990er-Jahren sehr populär in den Niederländen und hat über die Jahre eine große Fangemeinde aufgebaut. Das Genre weist einzigartige Eigenschaften auf – unter anderem schnelle Piano-Refrains, weiblichen Gesang und knallige Bässe.

Neben Wesley Sneijder wirkte auch Jack van Gelder, niederländischer Sportjournalist, in dem Song des Buchmachers mit. Er kommentierte damals live das WM-Viertelfinale der Niederlande mit und erlangte durch seinen emotionalen Ausraster nach Sneijders Siegtor nationale Berühmtheit.

Der aufwendig produzierte Track und die Werbeclips wurden damals nicht ausschließlich positiv aufgenommen. Spielerschützer und Politiker kritisierten die Involvierung berühmter Persönlichkeiten in der Werbekampagne. In der Folge entstand ein Shitstorm, der sich primär auf Wesley Sneijder fokussierte.

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