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Norwegen: Millionenstrafe für Kindred?

Kindred droht in Norwegen aufgrund unlizenzierter Glücksspielangebote eine Millionenstrafe. Die hiesige Glücksspielbehörde, Lotteritilsynet (Lottstift), hat dem Glücksspielkonzern kürzlich ein Ultimatum gestellt. So soll des Unternehmen die Angebote seiner Tochterfirma „Trannel International“ umgehend in Norwegen einstellen. Anderenfalls könnte eine Millionenstrafe auf Kindred zukommen.

Ein Gerichtshammer und ein Sockel mit einem US-Dollar-Symbol.
Im schlimmsten Fall muss Kindred eine Geldstrafe in Höhe von 42,0 Millionen Euro in Norwegen zahlen. (©succo/Pixabay)

Strafmaß entspricht Gesamteinnahmen

Kindred ist mit verschiedenen Glücksspielunternehmen auf dem norwegischen Markt tätig, deren Angebote sowohl Casinospiele als auch Sportwetten umfassen. Neben der bekannten Marke „Unibet“ ist der Konzern noch mit „Mariacasino“, „Storspiller“ und „Bingo“ im skandinavischen Land vertreten. Das Problem: Das norwegische Recht stuft die gesamte Angebotspalette als unlizenziert und damit als illegal ein.

Laut Schätzungen der Lottstift konnte Kindred über sein gesetzeswidriges Glücksspielangebot im zurückliegenden Geschäftsjahr eine Gesamtsumme von 437,0 Millionen NOK – circa 42,0 Millionen Euro – generieren. Die Einnahmen bilden dabei das Fundament für die Maximalstrafe, die dem Branchenakteur droht, falls der Forderung der hiesigen Glücksspielaufsicht nicht nachgekommen wird.

Aktuell steht ein tägliches Strafmaß von 1,2 Millionen NOK (119.000 Euro) im Raum, das sich auf eben jene 42,0 Millionen Euro hochsummieren kann. Henrik Nordal, Abteilungsleiter der Lottstift, erklärt:

„Wenn ein Glücksspielunternehmen, das illegal in Norwegen tätig ist, im Laufe eines Jahres 437 Millionen NOK durch seine gesetzeswidrigen Aktivitäten verdienen kann, sind wir es dem norwegischen Volk und allen von Glücksspielproblemen Betroffenen schuldig, alles zu tun, um das illegale Geschäfts zu stoppen.“Henrik Nordal, Abteilungsleiter der Lottstift, Offizielle Pressemitteilung der Lottstift

Gerichtliche Auseinandersetzung um Rechtmäßigkeit

Gleichwohl die glücksspielerischen Angebote von Kindred in Norwegen als illegal deklariert sind, hat der Großteil der hiesigen Spielergemeinde keinen Überblick über den gesetzlichen Status quo. Laut der Lottstift haben sechs von zehn Norwegern keine Ahnung, dass alle Marken von Kindred keine anerkannten Lizenzen in Norwegen aufweisen können und somit verboten sind.

Lizenz aus Malta. Kindred verfügt über eine offizielle Glücksspiellizenz aus Malta. Die dort ansässige Behörde – die „Malta Gaming Authority“ – gehört zu den namhaftesten und renommiertesten Glücksspielaufsichten im EU-Raum. Nichtsdestotrotz haben die maltesischen Konzessionen keinerlei Aussagekraft in Norwegen.

Kindred scheint trotz drohender Millionenstrafe die gesamte Causa nicht einfach so hinnehmen zu wollen. Bereits im zurückliegenden Februar gerieten der Glücksspielkonzern und die norwegische Glücksspielbehörde aneinander. Die Lottstift forderte „Trannel International“, ein Tochterunternehmen von Kindred, dazu auf, die virtuellen Online-Glücksspielangebote umgehend einzustellen.

Das Unternehmen akzeptierte diesen Entscheid jedoch nicht und zog vor Gericht. Die Auseinandersetzung durchlief mehrere Instanzen und landete auf dem Tisch des Distriktgerichts in Oslo. Die Richter in der Hauptstadt gaben letztlich der norwegischen Glücksspielbehörde Recht. Im Juni 2022 gab es dann abermals einen Richterspruch, der die Ansichten der Lottstift teilte.

Mit dem juristischen Rückenwind will die Aufsicht nun Kindred vollends in die Knie zwingen. Das angedrohte Bußgeld ist dabei nicht die einzige Maßnahme, die nicht-lizenzierte Glücksspielanbieter aus dem Land treiben sollen. So sind auch Werbeverbote im regulären TV-Programm und im Internet ein äußerst wirkungsvolles Instrument, um der Forderung den nötigen Nachdruck zu verleihen.

Norwegen vor neuer Glücksspielregulierung

Auf Kindred und andere unlizenzierte Glücksspielanbieter werden in Norwegen künftig noch schwerere Zeiten zukommen. So plant die Regierung des skandinavischen Staats ein neues Glücksspielgesetz, das den Namen „Lo vom pengespill“ tragen soll. Der neue Rechtsrahmen wird die aktuell geltenden und sehr veralteten Gesetze – Sport- und Pferdewetten (1927), Casino (1992) und Lotto (1995) – vereinen und zeitgemäß ausrichten.

In einigen Bereichen ähnelt das gesetzliche Vorhaben der Glücksspielregulierung in Deutschland. Im Fokus stehen der Spieler- und Jugendschutz. Allerdings basieren die geplanten Maßnahmen nicht auf einem liberalen Markt, der private Anbieter mit einer nationalen Glücksspiellizenz zulässt. Vielmehr sollen die beiden Monopolisten „Norsk Tipping“ (Sportwetten und Online-Casino) und „Norsk Rikstoto (Pferdewetten) weiterhin exklusiv das Recht besitzen, Glücksspiele anzubieten – allerdings deutlich eingeschränkter als bisher.

Das Online-Casino von „Norsk Tipping“ wird voraussichtlich sein derzeitiges Spielangebot reduzieren müssen. Aktuell kann die norwegische Spielergemeinde insgesamt 319 verschiedene Slot- und Casinospiele zocken. Wie drastisch die Verringerung der Auswahl ausfallen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt.

Deutlich konkreter wird der Gesetzesentwurf dafür in puncto Verlustlimits. So wird eine finanzielle Obergrenze installiert, die suchtgefährdete und anfällige Kunden vor exzessiven Glücksspielverlusten schützen soll. Angepeilt sind monatlich 5.000 NOK – umgerechnet 517 Euro.

Boni ade. Die restriktiven Anpassungen des norwegischen Glücksspielgesetzes werden voraussichtlich auch die Bonuskultur auf dem Online-Markt betreffen. Kunden dürfen zukünftig keinerlei Spielanreize mehr geboten werden. Diese Regelung macht den Willkommensbonus, Freispiele und VIP-Programme passé. Zusätzlich dürfen keine Einzahlungen mehr via Kreditkarte akzeptiert werden.

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