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Online-Casinos in Frankreich: EGBA fordert Regulierung

Online-Casinospiele in Frankreich sind bis heute nicht gesetzlich reguliert. Das soll sich laut der „European Gaming and Betting Association“ (EGBA) so schnell wie möglich ändern. Der Verband hat die französischen Behörden dazu aufgefordert, das hiesige Branchesegment einheitlich zu regulieren. Diese Forderung resultiert aus dem signifikanten Wachstum des illegalen Glücksspielmarktes in der Europäischen Union (EU), wobei Frankreich einer der Hauptakteure ist.

Eine Person nutzt ein Macbook.
Französische Spieler können per Laptop, Smartphone oder Tablet ohne regulatorische Bestimmungen in Online-Casinos zocken. (©Sergey Zolkin /Unsplash.com)

EGBA betont Notwendigkeit einer Regulierung

Frankreich steht vor einem paradoxen Szenario. Trotz seiner Stellung als einer der führenden Glücksspielmärkte in Europa verfügt das Land über keine gesetzliche Regulierung für digitale Glücksspiele. Entsprechend sind Online-Casinos nicht legal. Die dadurch aufklaffende Lücke in der Gesetzgebung hat zur Entstehung eines umfangreichen Schwarzmarktes geführt.

Eine Studie der französischen Glücksspielbehörde offenbart, dass der Markt für Glücksspiele in Frankreich jährlich bis zu 1,5 Milliarden Euro generiert. Bis zu 11,0 Prozent der Glücksspieleinnahmen werden dabei über illegale Kanäle erzielt. Viele der rechtswidrigen Angebote stammen von Betreibern mit Sitz in Curaçao, was die Komplexität und das Risiko des Schwarzmarktes unterstreicht.

Nach Ansicht der EGBA muss sich der Status quo auf dem französischen Online-Glücksspielmarkt schleunigst ändern. In einer offiziellen Meldung [Artikel auf Englisch] erklärt der europäische Branchenverband, dass eine Legalisierung und Regulierung von Online-Casinos im Land nicht nur zur Eindämmung des Schwarzmarktes beitragen, sondern auch den Spielerschutz stärken würde.

Maarten Haijer, Generalsekretär der EGBA, Maarten Haijer, hebt hervor, dass das bestehende Verbot von Online-Casinospielen die Verbraucher mehr schade als schütze:

„Angesichts der Beliebtheit von Online-Casinos und der Notwendigkeit, die Verbraucher vor den Risiken des Schwarzmarktes zu schützen, müssen die französischen Behörden ihr derzeitiges Verbot von Online-Casinospielen dringend überdenken. Das Verbot ist kontraproduktiv und lässt die Verbraucher im Stich. Durch die Regulierung von Online-Casinospielen über ein Modell mit Mehrfachlizenzen würde Frankreich seine Verbraucher besser schützen, mehr Kontrolle über den Online-Glücksspielmarkt zurückerhalten und wichtige Steuereinnahmen sichern.“Maarten Haijer, Generalsekretär der EGBA Offizielle Meldung der EGBA

Die Debatte über die Legalisierung von Online-Casinos in Frankreich ist nicht neu. Schon im März dieses Jahres legte der französische Abgeordnete Philippe Latombe einen Gesetzentwurf vor, der die Legalisierung vorsieht. Dieser Schritt folgt auf die Genehmigung von Online-Sportwetten, -Pferderennwetten und -Poker im Jahr 2010.

Trotz dieser Entwicklungen bleibt der regulatorische Rahmen für Glücksspiele in Frankreich sehr restriktiv. Angesichts der aktuellen Situation und der Forderung der EGBA bleibt abzuwarten, ob die französische Regierung aktiv wird und Online-Casinos in naher Zukunft legalisiert​.

Illegale Online-Glücksspielmarkt in Frankreich

Der Schwarzmarkt für Online-Casinospiele in Frankreich hat mittlerweile gigantische Ausmaße angenommen und torpediert sowohl den heimischen als auch den europäischen Glücksspielmarkt.

Die Studie der französischen Glücksspielbehörde identifizierte zwischen Januar und März 2023 insgesamt 510 illegale Online-Glücksspiel-Websites, von denen etwa die Hälfte eine Lizenz aus Curaçao besitzt.

Gegenmaßnahmen Die französische Glücksspielbehörde hat seit März 2022 die Befugnis, illegale Glücksspielseiten administrativ zu blockieren und zu delisten. Seitdem wurden rund 300 administrative Sperrmaßnahmen, die 1.230 blockierte URLs betreffen, von der Behörde erlassen.

Rund drei Millionen Personen in Frankreich spielen laut der Studienergebnisse mindestens einmal im Monat auf illegalen Online-Glücksspiel-Websites. Etwa die Hälfte der Nutzer ignoriert dabei bewusst die Illegalität dieser Angebote. Die Hauptgründe für die Wahl illegaler Plattformen sind die Abwesenheit von Einsatzlimits, keine Identitätsprüfungen, höhere Gewinnmöglichkeiten und ein größeres Spielangebot. Die Abwesenheit regulierter Schutzmaßnahmen stellt insbesondere für Minderjährige und Personen mit problematischem Spielverhalten ein hohes Risiko dar​.

Vergleich der Glücksspielregulierung in Europa

Die Regulierung von Online-Glücksspielen in der Europäischen Union ist ein facettenreiches Thema, geprägt von unterschiedlichen Ansätzen der Mitgliedstaaten. Während in Frankreich eine Regulierung in Gänze fehlt, sind andere Länder auf gesetzlicher Ebene deutlich weiter. Die jeweiligen Staaten verfolgen dabei unterschiedliche Ansätze und haben verschiedene Schutzmechanismen installiert.

In der Tschechischen Republik wird der Glücksspielmarkt bereits seit dem Jahr 2017 einheitlich reguliert. Online-Betreiber haben die Möglichkeit, legal im Land zu operieren. Die Voraussetzung ist jedoch eine Lizenz, die zuvor erworben werden muss und die verschiedenen Betriebs- und Steuervorschriften unterliegt. Die Slowakei hat ähnliche Regelungen und verfolgt das Ziel, den Markt zu liberalisieren und gleichzeitig Verbraucherschutz zu gewährleisten.

Im Gegensatz dazu steht das Modell in Deutschland, das aufgrund der föderalen Struktur deutlich komplexer ausfällt. Hier regeln die einzelnen Bundesländer das Online-Glücksspiel, das seit 2021 durch einen einheitlichen und harmonisierten Gesetzesrahmen reguliert wird. Der Glücksspielstaatsverstrag (GlüStV) beinhaltet Lizenzbedingungen, Steuerregelungen und verschiedene Betriebsvorschriften, die auf den Schutz der Spielergemeinde und gegen illegales Glücksspiel abzielen.

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